Werner Ballmann Einführung in die Geometrie und Topologie 2. Auflage WernerBallmann Max-Planck-InstitutfürMathematik Bonn,Deutschland MathematikKompakt ISBN978-3-0348-0985-6 ISBN978-3-0348-0986-3(eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-0348-0986-3 DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie;detaillier- tebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. Birkhäuser ©SpringerInternationalPublishingAG2015,2018 DasWerkeinschließlichallerseinerTeileisturheberrechtlichgeschützt.JedeVerwertung,dienichtausdrücklich vomUrheberrechtsgesetzzugelassenist,bedarfdervorherigenZustimmungdesVerlags.Dasgiltinsbesondere fürVervielfältigungen,Bearbeitungen,Übersetzungen,MikroverfilmungenunddieEinspeicherungundVerar- beitunginelektronischenSystemen. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesemWerkberechtigt auchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinnederWarenzeichen- undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddahervonjedermannbenutztwerdendürften. DerVerlag,dieAutorenunddieHerausgebergehendavonaus,dassdieAngabenundInformationenindiesem WerkzumZeitpunktderVeröffentlichungvollständigundkorrektsind.WederderVerlagnochdieAutorenoder dieHerausgeberübernehmen,ausdrücklichoderimplizit,GewährfürdenInhaltdesWerkes,etwaigeFehler oderÄußerungen.DerVerlagbleibtimHinblickaufgeografischeZuordnungenundGebietsbezeichnungenin veröffentlichtenKartenundInstitutionsadressenneutral. GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier BirkhäuseristeinImprintdereingetragenenGesellschaftSpringerInternationalPublishingAGundisteinTeil vonSpringerNature. DieAnschriftderGesellschaftist:Gewerbestrasse11,6330Cham,Switzerland Vorwort In der zweiten Auflage habe ich eine Reihe von Textstellen leicht überarbeitet und ei- nige Fehler berichtigt. Ich möchte mich bei Bernd Ammann und Walker Stern für ihre hilfreichen Hinweise bedanken. Mein Dank gilt auch den Angestellten des MPIM in BonnfürdieaußergewöhnlichguteArbeitsatmosphäreundmeinenAnsprechpartnernim Birkhäuser-VerlagfürdiefreundlicheundvertrauensvolleZusammenarbeit. VII Vorwort zur ersten Auflage Grundlage des vorliegenden Buches sind Manuskripte zu verschiedenen Lehrveranstal- tungen, die ich anlässlich einer einführenden Vorlesung über Geometrie und Topologie zusammengefasst, revidiert und erweitert habe. Der Text ist als Vorlage für eine vier- stündigeVorlesungimmittlerenBachelorstudiumkonzipiert.DasInhaltsverzeichnisgibt einengutenÜberblicküberdiediskutiertenThemenbereiche. IchsetzeKenntnisseausderlinearenAlgebraundderreellenAnalysismehrererVerän- derlichenvoraus.DiebeidenerstenKapiteldesBuchessindEinführungenintopologische RäumeundMannigfaltigkeitengewidmet.ObdieseBegriffeindenVorlesungenzurAna- lysisschondiskutiertwordensind,hängtvonderZielrichtungdesjeweiligenDozentenab. WenndieBegriffenochnichtausreichendbekanntsind,wirdmanmitdenbeidenersten Kapiteln des Buches beginnen. In einer einsemestrigen Vorlesung wird man dann eini- gesausdenweiterenKapitelnstreichenmüssen,dennderTextistfüreineeinsemestrige Vorlesungwohlzuumfangreich. EinProblemindenjetzigenLehrplänenistderUmstand,dassStudierendeihreBache- lorarbeitzueinemZeitpunktbeginnenmüssen,zudemsienochüberhauptnichtodernoch nicht tief genug in einen Themenbereich eingestiegen sind, der sich für eine Examens- arbeit eignet. Daher versuche ich, den Studierenden Kenntnisse in diversen Themen zu vermitteln, an die sie dann in Seminaren anknüpfenkönnen.Am Endeder Kapitel habe ich Hinweise auf ergänzendeLiteratur hinzugefügt,dieauch als Quellefür Seminarvor- trägegeeignetist.DanebengibteseineganzeReiheguterLehrbücherzudenThemen,die imTextbehandeltwerden,dieichimLiteraturverzeichnisabernichtgenannthabe.Hier Vollständigkeitanzustreben,hättejedenRahmengesprengt. Danksagungen MeinDankgiltKarstenGroße-Brauckmann,HermannKarcher,Alexan- der Lytchak, Kaan Öcal, Anna Pratoussevitch, DorotheeSchueth, Juan Souto, Jan Swo- boda,ThomasVogelunddenvielenanderen,diemirzuverschiedenen,auchschonweiter zurückliegendenZeitpunktenmitHinweisenundKritikbeiderVerbesserungderdiesem BuchzugrundeliegendenManuskriptegeholfenhaben.Besondersbedankenmöchteich mich bei Benedikt Fluhr, der die Zeichnungen für dieses Buch angefertigt und intensiv Korrekturgelesenhat.MeinDankgiltauchdemESIinWienunddemMPIMinBonnfür ihreUnterstützungundinsbesonderefürRaumundZeit. IX Inhaltsverzeichnis 1 ErsteSchritteindieTopologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.1 TopologischeRäume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.2 StetigeAbbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1.3 KonvergenzundhausdorffscheRäume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1.4 NeuesausAltem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 1.5 ZusammenhangundWegzusammenhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1.6 KompakteRäume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 1.7 DerJordan’scheKurvensatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 1.8 ErgänzendeLiteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 1.9 Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 2 Mannigfaltigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 2.1 MannigfaltigkeitenundglatteAbbildungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 2.2 TangentialvektorenundAbleitungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 2.3 Untermannigfaltigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 2.4 TangentialbündelundVektorfelder. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 2.5 VektorbündelundSchnitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 2.6 ErgänzendeLiteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 2.7 Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 3 DifferentialformenundKohomologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 3.1 Pfaff’scheFormen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65 3.2 Differentialformen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 3.3 DeRham’scheKohomologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 3.4 DasPoincaré-Lemma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 3.5 Mayer-Vietoris-SequenzundFixpunktsatzvonBrouwer . . . . . . . . . . 78 3.6 OrientierungenundSatzvonJordan-Brouwer . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 3.7 OrientiertesIntegralundIntegralformelvonStokes . . . . . . . . . . . . . 86 3.8 ErgänzendeLiteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 3.9 Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 XI XII Inhaltsverzeichnis 4 GeometrievonUntermannigfaltigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 4.1 Kurven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 4.2 InnereGeometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 4.3 ÄußereGeometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 4.4 Gauß-GleichungenundTheoremaegregium . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136 4.5 ErgänzendeLiteratur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 4.6 Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143 AAlternierendeMultilinearformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 BKokettenkomplexe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159 Erste Schritte in die Topologie 1 InderAnalysisvorlesungwirdderLesermetrischeRäumeundBegriffewieoffen,abge- schlossen,konvergent,stetigundkompaktkennengelernthaben.Dieseundeinigeandere BegriffewerdenindermengentheoretischenTopologieaxiomatischbehandelt. IndiesemKapiteldiskutierenwirdieGrundlagendermengentheoretischenTopologie. DadieBehauptungeninderRegeldirektausdenDefinitionenfolgen,bleibensiedemLe- serzumeistalsÜbungüberlassen.EinederAusnahmenistderJordan’sche1 Kurvensatz, den wir ([CR] folgend) für Streckenzüge beweisen. Nach dem Studium dieses Kapitels solltederLeserinderLagesein,alles,wasihmgelegentlichausdermengentheoretischen Topologie fehlt, problemlos und schnell nachzuarbeiten. Gute Quellen dafür sind z.B. [Qu]und[La,KapitelI]. 1.1 TopologischeRäume Definitionen1.1.1 EineTopologieaufeinerMengeX isteineTeilmengeT derPotenzmengeP.X/mit folgendenEigenschaften: 1. ;2T undX 2T; 2. VereinigungenvonElementenausT gehörenzuT:Falls.U / eineFamilievon i i2I TeilmengenvonX ist,sogilt [ U 2T fürallei 2I H) U 2TI i i i2I 3. Durchschnitte endlich vieler Elemente aus T gehören zu T: Falls .U / eine i i2I endlicheFamilievonTeilmengenvonX ist,sogilt \ U 2T fürallei 2I H) U 2T: i i i2I 1MarieEnnemondCamilleJordan(1838–1922) ©SpringerInternationalPublishingAG2018 1 W.Ballmann,EinführungindieGeometrieundTopologie,MathematikKompakt, https://doi.org/10.1007/978-3-0348-0986-3_1 2 1 ErsteSchritteindieTopologie EintopologischerRaumisteineMengeXzusammenmiteinerTopologieT aufX.Für einentopologischenRaum.X;T/nennenwirdieElementevonT offeneTeilmengen undihreKomplementeabgeschlosseneTeilmengenvonX. Es gibt die Konvention, dass die leere Vereinigung von Teilmengen von X leer ist und der leere Durchschnitt gleich X. Falls also I D ; in Bedingung 2. oder 3., so ist S T U WD ; bzw. U WD X. Das klingt ganz vernünftig – solange man es sich i2I i i2I i merkenkann.JedenfallsfolgtBedingung1.mitdieserVereinbarungausdenBedingungen 2.und3.undistindiesemSinneüberflüssig. ImFolgendenwerdenwir vondem topologischenRaumX sprechen,wennklaroder unwichtigist,welcheTopologieaufX gemeintist. Beispiele1.1.2 1) Sei X eine Menge. Dann ist T D f;;Xg eine Topologieauf X, die triviale Topologie.Die einzigenoffenenTeilmengenvonXindieserTopologiesind;undX;wenigeristnichtmöglich. 2) DiePotenzmengeP.X/einerMengeX isteineTopologieaufX,diediskreteTopologie.Alle Teilmengen von X sind offen in dieser Topologie;mehr ist nicht möglich. Ein topologischer Raumheißtdiskret,wennseineTopologiediediskreteist. 3) NenneeineTeilmengeU vonRoffen,wenneszujedemx2U ein">0mit.x(cid:2)";xC"/(cid:3)U gibt. Die Menge der so definierten offenen Teilmengen von R ist eine Topologie auf R, die kanonischeTopologie. 4) SeiX einmetrischerRaum;dieMetrikvonX seimitd bezeichnet.NenneeineTeilmengeU vonX offen,wenneszujedemx2U ein">0gibt,sodassderoffenemetrischeBall B.x;"/WDfy 2X jd.x;y/<"g(cid:3)U: Die Menge der so definierten offenen Teilmengen von X ist eine Topologie auf X, die ka- nonische oder auch (zu d) assoziierte Topologie T . Ein topologischer Raum .X;T/ heißt d metrisierbar,wenneseineMetrikd aufX mitT DT gibt. d 5) DieMengeT (cid:3)P.R/,dieausdenTeilmengen.a;1/,a2Œ(cid:2)1;1(cid:2),besteht,isteineTopolo- C gieaufR.EntsprechenderhältmanmitdenTeilmengen.(cid:2)1;b/,b2Œ(cid:2)1;1(cid:2),eineTopologie T aufR. (cid:2) Definition1.1.3 Sei T eine Topologieauf einer MengeX. Dann heißt eine TeilmengeB (cid:3) T Basis vonT,fallsjedesElementausT VereinigungvonElementenausBist. InDefinition1.1.3erinnernwirunsnochandieKonvention,dassdieleereVereinigung leerist.DamitmüssenwirunskeineumständlichenFormulierungenausdenken,indenen dieleereMengeerörtertwird. Satz1.1.4 EineTeilmengeBeinerTopologieT aufeinerMengeXistgenaudanneine BasisvonT,wenneszujedemU 2T undx 2U einV 2Bgibtmitx 2V (cid:3)U. (cid:2) 1.1 TopologischeRäume 3 AuchinderFormulierungdesfolgendenSatzesbenützenwirdieKonvention,dassdie leereVereinigungleerist. Satz1.1.5 SeiBeineTeilmenge derPotenzmengeP.X/einerMengeX mitdenfol- gendenzweiEigenschaften: 1. X istVereinigungderElementeausB; 2. zuB ;B 2Bundx 2B \B gibtesB 2Bmitx 2B (cid:3)B \B . 1 2 1 2 3 3 1 2 SeiT (cid:3) P.X/dieTeilmenge, derenElementeausVereinigungenvonElementenaus Bbestehen.DannistT eineTopologieaufX,undBisteineBasisvonT. (cid:2) Beispiele1.1.6 1) DieMengederoffenenIntervalle.a;b/mita;b 2QisteineBasisderkanonischenTopologie aufR. 2) IneinemmetrischenRaumistdieMengederoffenenmetrischenBälleeineBasisderkanoni- schenTopologie. SatzundDefinition1.1.7 ZuE (cid:3) P.X/seiB (cid:3) P.X/dieTeilmengevonMengen, dieendlicheDurchschnittevonElementenausEsind.DannerfülltBdieBedingungen ausSatz1.1.5undistdamitBasisderentsprechendenTopologie,dervonE erzeugten Topologie.WirnennenEeinErzeugendensystemodereineSubbasisdieserTopologie. (cid:2) Beispiel1.1.8 DiekanonischeTopologievonRwirdvonT [T erzeugt;vgl.Beispiel1.1.25). C (cid:2) Definition1.1.9 SeiX eintopologischerRaum,x 2X undY (cid:3)X.DannheißtU (cid:3)X Umgebungvon x bzw.Y,wenneseineoffeneMengeV inX gibtmitx 2V (cid:3)U bzw.Y (cid:3)V (cid:3)U. MitU.x/undU.Y/bezeichnenwirdieMengeallerUmgebungenvonx bzw.Y. Satz 1.1.10 Eine Teilmenge U eines topologischen Raumes X ist genau dann offen, wennU UmgebungjedesPunktesx 2U ist. (cid:2) Definition1.1.11 SeiX eintopologischerRaumundx 2 X.DannnennenwireineTeilmengeB.x/ (cid:3) U.x/eineUmgebungsbasisvonx,wenneszujederUmgebungU vonxeinV 2B.x/ gibtmitV (cid:3)U. Beispiel1.1.12 SeiX einmetrischerRaumundx2X.DannbildendieBälleB.x;1=n/,n2N,eineUmgebungs- basisvonx. 4 1 ErsteSchritteindieTopologie Definitionen1.1.13 SeiX eintopologischerRaum. 1. X erfüllt das erste Abzählbarkeitsaxiom, wenn jeder Punkt in X eine abzählbare Umgebungsbasisbesitzt. 2. X erfülltdaszweiteAbzählbarkeitsaxiom,wenndieTopologievonX eineabzähl- bareBasisbesitzt. Beispiel1.1.14 1) AllemetrischenRäumeerfüllendas1.Abzählbarkeitsaxiom,vgl.Beispiel1.1.12. 2) Der euklidische Raum2 Rn (mit der kanonischen, d.h. zur euklidischen Metrik assoziierten Topologie)erfülltdas2.Abzählbarkeitsaxiom,denndieMengederoffenenBällemitrationalem RadiusumPunktemitrationalenKoordinatenisteineabzählbareBasisderTopologie. Definitionen1.1.15 SeiX eintopologischerRaumundY (cid:3)X.Dannheißtx 2X 1. Berührungspunkt von Y, falls jede Umgebung von x in X einen Punkt von Y enthält. Die Menge Y der Berührungspunkte von Y heißt Abschluss oder abge- schlosseneHüllevonY; 2. innererPunkt vonY,falls eseineUmgebungvonx inX gibt,dieinY enthalten ist.DieMengeYV derinnerenPunktevonY heißtInneresoderoffenerKernvonY; 3. RandpunktvonY,fallsjedeUmgebungvonxinX PunktevonY undXnY enthält. DieMengederRandpunktevonY heißtRandvonY,hiergeschriebenals@Y. Satz1.1.16 SeiX eintopologischerRaumundY (cid:3)X.Danngilt: 1. Y istdiekleinsteabgeschlosseneTeilmengevonX,dieY enthält,undistdamitder DurchschnittüberalleabgeschlossenenTeilmengenvonX,dieY enthalten. 2. YV ist die größte offeneTeilmenge von X, die in Y enthalten ist, und ist damitdie VereinigungüberalleoffenenTeilmengenvonX,dieinY enthaltensind. 3. X nY D Inneres.X nY/und@Y D Y nYV. InsgesamtistdamitX diedisjunkte VereinigungX DYV [@Y [.X nY/. (cid:2) Definitionen1.1.17 SeiX eintopologischerRaumundY (cid:3)X.DannheißtY 1. dichtinX,fallsY DX,und 2. nirgendsdichtinX,fallsdasInnerevonY leerist. Beispiele1.1.18 QistdichtinRundY WDf1=njn2NgundZsindnirgendsdichtinR. 2EuklidvonAlexandria(ca.360–280v.u.Z.)