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Die Theorie der Gruppen von Endlicher Ordnung: Mit Anwendungen auf Algebraische Zahlen und Gleichungen Sowie auf die Kristallographie PDF

263 Pages·1927·9.6 MB·German
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DIE GRUNDLEHREN DER MATHEMATISCHEN WISSENSCHAFTEN IN EINZELDARSTELLUNGEN MIT BESONDERER BEROCKSICHTIGUNG DER ANWENDUNGSGEBIETE GEMEINSAM MIT W. BLASCHKE M. BORN C. RUNGEt HAMBURG GOTTINGEN GOTTINGEN HERAUSGEGEBEN VON R. COURANT GOTTINGEN BAND V GRUPPENTHEORIE VON ANDREAS SPEISER ZWElTE AUFLAGE SPRINGER-VERLAG BERLIN HEIDELBERG GMBH 1927 DIE THEORIE DER GRUPPEN VON ENDLICHER ORDNUNG MIT ANWENDUNGEN AUF ALGEBRAISCHE ZAHLEN UND GLEICHUNGEN SOWlE AUF DIE KRISTALLOGRAPHlE VON ANDREAS SPEISER ORD. PROFESSOR DER :11ATHEMATIK ANDER UNIVERSITAT ZORICH ZWEITE AUFLAGE MIT 38 TEXTABBILDUNGEN SPRINGER-VERLAG BERLIN HEIDELBERG GMBH 1927 ISBN 978-3-662-37734-5 ISBN 978-3-662-38551-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-38551-7 ALLE RECHTE, INSBESONDERE DAS DER 0BERSETZUNG IN FREMDE SPRACHEN, VORBEHALTEN. © SPRINGER-VERLAG BERLIN HEIDELBERG 1927 URSPRUNGLICH ERSCIDENEN BEI WLIUS SPRINGER IN BERLIN 1927 SOFTCOVER REPRINT OF THE HARDCOVER 2ND EDITION 1927 Vorwort zur ersten Auflage. In ihren elementaren Teilen besteht die Gruppentheorie aus einer Reihe vielleicht nicht immer vollig organisch zusammenhii.ngender Methoden und Begriffe, und die Gliederung des Stoffes ist bier schon in hohem MaBe festgelegt. W em unsere Darstellung etwas knapp er· scheint, den verweisen wir zur Ergii.nzung auf die ausgezeichneten und ausfiihrlichen Darstellungen von Weber (Algebra, Bd. 2) und von Netto (Gruppen-und Substitutionentheorie, Leipzig 1908). Beim Studium dieser Anfangsteile braucht man sich keineswegs streng an die Reihen· folge der Paragraphen zu halten, sondern im allgemeinen werden die ersten Paragraphen der einzelnen Kapitel Ieicht verstii.ndlich sein, die spii.teren dagegen wesentlich schwerer. Erst mit der Theorie der Substitutionsgruppen setzt eine weit tragende und systematische Theorie ein, die, wie wir am SchluB zu zeigen versuchen, noch lange nicht ausgeschopft ist. Sie kommt im Grunde auf eine zahlentheoretische Behandlungsweise heraus, deren Terminologie (Produkt, Multiplizieren usw.) ja b,ereits von Anfang an erscheint. Entsprechend dem Plane dieser Sammlung von Einzeldarstellungen wurde den Anwendungen besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Neben mannigfaltigen algebraischen und zahlentheoretischen Sii.tzen kommt bier in erster Linie die Kristallographie in Betracht. Diese besitzt ja gegeniiber allen anderen Fallen des Gelingens mathematischer Natur beschreibung den V orzug groBter begrifflicher Einfachheit und strengster arithmetischer Prii.zision. Bei der Durchsicht der Korrekturen haben mich die Herren Prof. Dr. R. Courant, Prof. Dr. R. Fueter und Prof. Dr. G. Polya unterstiitzt und auf manche Verbesserungen hingewiesen, wofiir ihnen hier aufs beste gedankt sei. Mein Dank gilt ferner meiner Frau, die mir bei der Herstellung des Manuskriptes geholfen hat. Zurich, im Dezember 1922. A. Speiser. Vorwort zur zweiten Auflage. In dieser zweiten Auflage sind die Kapitel tiber Abelsche Gruppen und die einleitenden Abschnitte tiber die Substitutionsgruppen aus fiihrlicher gestaltet worden. Bei der groBen Bedeutung, welche die Gruppentheorie in der Kristallographie gewinnt, schien es mir er wiinscht, auch das entsprechende Problem der Ebenensymmetrien darzustellen. Dabei gewahrte ich, daB diese Probleme schon von den A.gyptern in ihrer Ornamentik gelost worden sind. Die Folgerungen fiir die Geschichte der Mathematik habe ich in einem einleitenden Abschnitt angedeutet. Ein weiterer einleitender Aufsatz behandelt die Ableitung der Gruppen aus Gruppoiden, ein Problem, das wahrschein lich an einzelnen Fallen auch schon im Altertum, mit der dialektischen Methode, behandelt worden ist. Die Lektiire dieses Buches kann ebensogut mit dem 6. oder 8. Kapitel, als mit dem ersten begonnen werden. Die Aufsuchung samtlicher Symmetrien eines Ornamentes kann als beste Einfiihrung in den Gruppenbegriff empfohlen werden, sie wird als methodisches Hilfsmittel auch von den Kristallographen angewandt. Auch sonst hat der Text im einielnen manche A.nderungen er fahren, besonders durch die wertvolle Hilfe, welche mir von verschie denen Kollegen zuteil geworden ist. Den ersten Teil, bis zu den Substitutionsgruppen, hat Herr Privatdozent Dr. Bessel-Hagen einer eingehenden Revision unterzogen, von deren Resultaten ich ausgiebig Gebrauch gemacht habe. Fiir die Substitutionsgruppen verdanke ich vor allem Herrn Prof. Dr. Fueter wichtige Hinweise. Beide Herren sowie Herr J ]. Burckhardt haben mich bei der Durchsicht der Korrekturen unterstiitzt, manche weiteren Fachgenossen haben rriir ihre Bemerkungen mitgeteilt. Ihnen allen spreche ich auch an dieser Stelle meinen Dank aus, ebenso der Verlagsbuchhandlung Julius Springer fiir ihr groBes Entgegenkommen bei der Drucklegung. Zurich, im August 1927. A. Speiser. lnhaltsverzeichnis. Einleitung. St>itt> I. Zur Vorgeschichte der Gruppentheorie ...... . 1 II. Ableitung des Gruppenbegriffs aus den Permutationen 4 1. Kapitel. Die Grundlagen. ~ 1. Die Postulate des Gruppenbegriffs 10 § 2. Die Gruppentafel . 12 § 3. Unterg.ruppen 14 § 4. Zyklische Gruppen . . 16 § 5. Beispiele von Gruppen 21 § 6. Elemenfenkomplexe . . ::!5 2. Ka pi tel. Normalteiler und Faktorgruppen. § 7. N ormalteiler . 28 § 8. Faktorgruppen . . . . . . . . . 31 § 9. Isomorphe Gruppen . . . . . . . il3 § 10. Der Hauptsatz tiber Normalteiler 35 § 11. Kompositionsreihen . 37 § 12. Hauptreihen . . . . . . . . 40 § 13. Kommutatorgruppen 42 § 14. Ein Theorem von Frobenius . 44 3. Kapi te 1. Abelsche Gruppen. § 15. Basis einer Abelschen Gruppe . . . . . . . • . • • • • 46 § 16. Die Invarianten einer Abelschen Gruppe . . . . • . . . 50 § 17. Untergruppen und Faktorgruppen einer Abelschen Gruppe 52 § 18. Die Galoisfelder und Reste nach Primzahlpotenzen 54 § 19. Existenz der Galoisfelder . . . . . . • . . . . . • . • 58 4. Ka pit e l. Konjugierte Untergruppen. § 20. Normalisatoren . . . . . . . . . . . . . 61 § 21. Zerlegung einer Gruppe nach zwei Untergruppen 62 5. K a pit e I. Sylowgruppen und p-Gruppen. § 22. Sylowgruppen . . • . . . . • • . . . . . • . 64 § 23. Normalisatoren der Sylowgruppen . . . . . . . 67 § 24. Gruppen, deren Ordnung eine Primzahlpotenz ist 69 § 25. Spezielle p-Gruppen . . • . • . . . . . . . . 71 vm lnhaltsverzeichnis. 6. K ap i tel. Symmetrien der Ornamente. Seite § 26. Vorbemerkungen 77 § 27. Die ebenen Gitter • • 78 ~ 28. Die Streifenornamente 82 § 29. Die Fliichenornamente 87 § 30. Beispiele von Fliichenornamenten 92 § 31. Die Bewegungsgruppen der Ebene mit endlichem Fundamentalbereich !lfi 7. Kapitel. Die Kristallklassen. § 32. Die Raumgitter . 99 § 33. Die Kristallklassen . 103 8. Kap it e 1. Permutationsgruppen. § 34. Zerlegung der Permutationen in Zyklen . . . . 106 § 35. Die symmetrische und alternierende Permutationsgruppe . 109 § 36. Transitive und intransitive Permutationsgruppen . 111 § 37. Darstellung von Gruppen durch Permutationen . 113 § 38. Primitive und imprimitive Permutationsgruppen . 117 § 39. Die Charaktere einer Permutationsgruppe . 120 9. K a pi tel. Automorphismen. § 40. Automorphismen einer Gruppe . • . • • . . 121 § 41. Charakteristische Untergruppen einer Gruppe • 126 § 42. Vollstiindige Gruppen • . • • . . • . 127 § 43. Automorphismen Abelscher Gruppen . • . 129 § 44. Zerlegbare Gruppen . • • • . . . • . . 133 10. Kapitel. Monomiale Gruppen. § 45. Monomiale Gruppen • . • • • • . . • • . • 137 § 46. Herstellung siimtlicher monomialer Gruppen . 140 § 47. Ein Satz von Burnside ...•.•.... . 141 11. Kapitel. Darstellung der Gruppen durch lineare homogene Substitutionen. § 48. Substitutionen . • . • . . • • . • . . • • . . 145 § 49. Substitutionsgruppen . . • • • . . . • . • • . 150 § 50. Orthogonale und unitiire Substitutionsgruppen . 152 § 51. Reduzible und irreduzible Substitutionsgruppen . 157 § 52. Die Konstruktion silmtlicher invarianter Linearformen . 160 § 53. Die Fundamentalrelationen der Koeffizienten irreduzibler Substi- tutionsgruppen • • • • • . . . • . • • . • • . • . • • . • . . . 163 12. K apitel. Gruppencharaktere. § 54. Aquivalenz von Substitutionsgruppen • . . . 168 §55. Weitere Relationen zwischen den Gruppencharakteren 170 § 56. Die reguliire Darstellung einer Gruppe • • • • . . • 172 § 57. Obersicht . • . • . • • . . • • • • • • . . . . . . 174 § 58. Vollstiindige Reduktion der reguliiren Permutationsgruppe 177 § 59. Einige Beispiele fUr die Darstellung von Gruppen • • • . 181 Inhaltsverzeichnis. IX 13. K a p it e l. Anwendungen der Theorie der Gruppencharaktere. Seite § 60. Ein Satz von Burnside Uber einfache Gruppen • 190 § 61. Primitive und imprimitive Substitutionsgruppen . . . . • . • 191 § 62. Vollstandige Reduktion imprimitiver Gruppen • . . • . • • 195 § 63. Ein Satz von Frobenius Uber transitive Permutationsgruppen 199 14. Kapitel. Arithmetische Untersuchungen tiber Substitutionsgruppen. § 64. Beschrii.nkung auf algebraische Zahlkorper 202 § 65. Gruppen im Korper der rationalen Zahlen 206 § 66. Beziehungen zur Kristallographie . • . . 210 15. Kapitel. Gruppen von gegebenem Grade. § 67. Die endlichen Substitutionsgruppen vom Grade n 213 § 68. Der Satz von Jordan 215 § 69. Substitutionen in Galoisfeldern 219 § 70. Raumgruppen • • . . . . 225 16. K a pit e I. Gleich ungstheorie. § 71. Die Lagrangesche Gleichungstheorie . . . 229 § 72. Die Ga!oissche Gleichungstheorie . • • . . 232 § 73. Anwendungen der allgemeinen Gruppentheorie • 237 § 74. Die Kleinsche Gleichungstheorie 240 Schlu:t3 ..•.... 246 Namenverzeichnis. 248 Sachverzeichnis •. 249 Einleitung. In dieser Einleitung babe ich zwei von einander unabhangige Auf satze zusarnmengestellt, welche rnir zur Einfiihrung in die Gruppen theorie geeignet erscheinen. Ich bemerke jedoch, daB die Kenn:tnis ihres Inhaltes in der Folge nirgends vorausgesetzt wird, so daB der Leser s1e ruhig iiberschlagen kann. I. Zur Vorgeschichte der Gruppentheorie. Lange bevor man sich mit Permutationen beschaftigte, sind mathe matische Figuren konstruiert worden, die auf das engste mit der Gruppentheorie zusammenhangen und nur mit gruppentheoretischen Begriffen erfaBt werden konnen, namlich die regularen Figuren, welche durch Bewegungen und Spiegelungen mit sich selbst zur Deckung ge bracht werden konnen. Sie bilden einen Hauptgegenstand der alten Mathematik bis zu der Zeit Euklids, soweit es sich urn hohere Mathe matik handelt. Fiir Plato z. B. ist dies die unausgesprochene selbst verstandliche Voraussetzung. Insbesondere hat die von den Griechen viel bewunderte agyptische Mathematik zweifellos in der Auffindung solcher Figuren bestanden. In den Nekropolen von Theben sind pracht volle Exemplare dieser Geornetrie heute noch vorhanden, einige der selben sind im 6. Kapitel reproduziert. Wahrend diese agyptischen Ornamente rneist eiO:en sogenannten ,unendlichen Rapport" enthalten, d. h. allseitig in der Ebene ins Unendliche fortgesetzt werden konnten, beschranken sich die uns erhaltenen griechischen Schriften dieser Art auf Figuren, welche ganz im Endlichen liegen und nur endlich viele Syrnmetrien aufweisen, namlich auf die regularen Polygone und Po lyeder. Das klassische W erk fiir dieses Gebiet der Mathematik bilden die Elemente von Euklid. Es enthalt die vollstandige geometrische und arithrnetische Theorie der regularen Dreiecke, Vierecke, Fiinf ecke, Sechsecke und Fiinfzehnecke, sowie der fiinf regularen Korper, deren Untersuchung Plato gefordert hatte, weil er sie fiir den Bau der Atorne gebrauchte. Hierzu waren Untersuchungen iiber biquadra tische Irrationalitaten erforderlich, sie sind in dem umfangreichen und schwierigen 10. Buch enthalten. Das letzte Theorem des W erkes, im 13. Buch, gibt die fiir die Gruppentheorie fundamentale Konstruktion Speiser, Gruppentheorie. 2. Aufl. 1

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