1 16 Arachnologische Mitteilungen42:29-47 Nürnberg,Dezember201 Die Spinnenfauna (Arachnida: Araneae) stillgelegter Abbauflächen in einem Steinbruch in Bad Deutsch-Altenburg (Österreich: Niederösterreich) Martin Hepner,Norbert Milasowszky,Elisabeth Sigmund &WolfgangWaitzbauer doi:10.5431/aramit4207 Abstract:Thespiderfauna(Arachnida:Araneae)ofabandonedsitesinaquarryinBadDeutsch-Altenburg (Austria:LowerAustria).The epigeic spiderfauna in a partiallyabandoned quarry in Bad Deutsch-Altenburg/ Donau (Austria:LowerAustria)wasexamined.Sixstudysitesatdifferentstagesofabandonmentweresampled using pitfalltrapsina periodfrom27Marchto29October2006.Intotal,79specieswerecaughtcomprising845 adultindividualsfrom 18families.Twenty-eightspecieswereclassifiedas Red listtaxaaccordingtothe Red lists ofthe Czech Republic and/or Slovakia.The poorly-known spider species Thanatuspictus L.Koch, 1881 andXysticus embrikiKolosväry,1935arepresentedinmoredetail.Comparisonofthesixspiderassemblagesinthequarrywith 1 geographicallyadjacentspiderassemblagesintheareaofthe"ParndorferPlatte"showsaclearsuccessionwithin the ruderal study sites.These begin with the most recenttothe oldest site,and continueto well-managed dry grasslands,furtherdevelopingtoscrubgrasslandsand hedges,and eventuallytonaturalforestsintheregion. ZusammenfassungeneinemteilweisestillgelegtenSteinbruchinBadDeutsch-AltenburgnaheHainburg/Donau (NÖ) wurde die epigäische Spinnenfauna aufsechs Untersuchungsflächen unterschiedlichen Sukessionsalters mittelsBarberfalleninderZeitvon27.Märzbis29.Oktober2006untersucht.Eswurden79Arten mit845adulten Individuenaus 18Familiengefangen.SiebenArten kamenaufallen Untersuchungsflächenvor.28Artenwerden inden Roten ListenTschechiensund/oderderSlowakeiineinerderGefährdungskategorieeingestuft.Diewenig bekannte Arten Thanatuspictus L. Koch, 1881 und Xysticusembriki Kolosväry, 1935 werden genauer vorgestellt. Der Vergleich dersechs Spinnengemeinschaften des untersuchten Steinbruchs mit 16geographisch benachbarten Spinnengemeinschaften aus dem Gebietder Parndorfer Plattezeigteinen kontinuierlichen Sukzessionsverlauf innerhalbderRuderalflurenvondenjüngstenzurältestenFlächeundweiterzuintaktengepflegtenTrockenrasen, undüberverbrachendeundverbuschendeTrockenrasensowieHecken undGebüsch-Standortenzunatürlichen Wäldern derRegion. Keywords:biodiversity,quarry,ruderalarea,spiders,xerothermophilic AbbaustellenmineralischerRohstoffewieGips,Kalk, ropa (Feldmann 1987, Köhler et al. 1989). Da Kies,Sandetc.stellenausökologischerSichtanthro- es sichbei SteinbrücheninderRegelumwarmeund pogene Störungen in natürlichen Lebensräumen trockene Standorte handelt (GlLCHER &. BRUNS & dar (TRAUTNER BRUNS 1988, EVERSHAM et al. 1999), ist aus arachnologischer Sicht insbesondere & 1996, GlLCHER BRUNS 1999). Diese sekundären das Vorkommen stenotoperxerothermophiler Spin- LebensräumekönnennachRegenerations- oderRe- nenartenvonInteressefürdenNaturschutz.Trotzdem naturierungsmaßnahmenzu„hotspots“derDiversität liegenbislangerstwenigeArbeitenüberSpinnenaus & inmittenvonagrarischdominiertenKulturlandschaf- Steinbrüchenvor (z.B.DELLING HIEBSCH 1982, ten werden (MADER 1985, NOVÄK &c KONVICKA Balkenholetal.1991,Belletal.1998,Wheater 2006).SteinbrüchebieteneineReihevonLebensräu- et al. 2000, TlMMERMANN & BUCHHOLZ 2003, & menfürseltene,gefährdeteundstörungsempfindliche TROPEK 2007, TROPEK KONVICKA 2008; eine Arten und zählen neben Kies- und Sandgruben zu Übersichtliefert BOLANOS 2003). denartenreichsten SekundärstandorteninMitteleu- Im Rahmeneines Renaturierungsprojektswurde in sechs außer Nutzung gestellten Abbauflächen in einem Steinbruch imWesten derHainburger Berge MartinHEPNER&NorbertMILASOWSZKY,UniversitätWien, (Niederösterreich) dieepigäischeArthropodenfauna DepartmentfürEvolutionsbiologie,Althanstrasse14,A-1090 erfasst, darunter auch Laufkäfer (siehe WAITZ- Wien.E-Mail:[email protected] & ElisabethSIGMUND&WolfgangWAITZBAUER,Universität BAUER SIGMUND 2007) und Spinnen. Ziele der Wien,DepartmentfürNaturschutzbiologie,Vegetations-und vorliegenden Studie sind (i) die faunistische Inven- Landschaftsökologie,Althanstrasse14,A-1090Wien. tarisierung des gesammelten Spinnenmaterials in eingereicht:18.10.2010,akzeptiert:14.12.2011;onlineverfügbar:31.12.201 den sechs Untersuchungsflächen, (ii) die Bewertung 30 M.Hepner,N.Milasowszky,E.Sigmund&W.Waitzbouer der Spinnenarten hinsichtlich ihrer Habitatbindung und ihres Gefähr- dungsstatus, (iii) der zönologische VergleichderSpinnengemeinschaf- ten innerhalb des Steinbruchs und (iv) mit Spinnengemeinschaften derRegionaufderDatenbasiseiner StudievonTHALERet al. (1988). MaterialundMethode Untersuchungsgebiet In dervorliegenden Studie wurden außerNutzunggestellte Abbaustu- Abb.1:KartevonÖsterreich;graueFlächezeigtdasBundesland Niederösterreich; fen im „Hollitzer“-Steinbruch in derPunktmarkiertdenOrtBad Deutsch-Altenburg. derGemeindeBadDeutsch-Alten- Figm.a1r:kMsatpheofviAlulsatgreiao;fgBraedyaDreeuatsschho-wAslttehnebuFregd.eralStateofLowerAustria;thedot burg (Niederösterreich) untersucht (Abb. 1). Der Steinbruch erstreckt sich über weite Teile des Pfaffenberges (327 m), der zu den Hundsheimer (= Hainburger) Bergen gehört, welche ihrerseits die südlichen Ausläufer der Kleinen Karpaten darstellen (WESSELY 2006). Seit 1906 wird im Steinbruch Hollitzer dolomitischer Kalk entlang einer m inzwischen 500 langen und 120 m hohen Bruchwand in 5 Etagen (Bermen) abgebaut. Im Südwesten grenzt ein primärer Trockenrasen, im Nordosten ein Waldgebiet an den Steinbruch. In der unmittel- Abb.2:Oben:dieältesteUntersuchungsfläche(I),rundzwanzigJahrealt;unten:die baren Umgebung liegt auch das jüngsteUntersuchungsfläche(VI),einJahralt. Naturschutzgebiet „Hundsheimer Fig.2:Top:theoldeststudysite(I),about20yearsold;Bottom:themostrecent Berge“,das aufgrundseinerüberaus studysite(VI),oneyearold. artenreich entwickeltenTrockenra- senflora und der besonderen Fauna eine überregionale Bedeutung für denNaturschutzhat WAITZBAUER ( 1990, Mosar 1991, Englisch & JAKUBOWSKY 2000, WURTH 2001). Aufgrund des trockenwar- men Klimas und den flachgründi- gen Kalkrohböden gedeiht in der GegendderHainburgerBerge eine artenreiche Trockenvegetation, die durch Pflanzen kontinentaler oder mediterranerHerkunftrepräsentiert ist(POKORNY&STRUDL1986).In dem hier untersuchten Steinbruch sind anteilsmäßig vermehrt Arten SpinnenineinemSteinbruchinBodDeutsch-Altenburg 31 der pflanzensoziologischen Klassen Trifolio-Gera- zur Straße hin wachsen angepflanzte Flaumeichen nieteaund Festuco-Brometeazufinden. (Quercuspubescens),ansonsten sindnur nochgeringe VorkommenvonLigustrumvulgarezufinden.UFVI Untersuchungsflächen befindet sich aufder obersten Etage im Steinbruch, Insgesamt wurden sechs ehemalige Abbauflächen wo der Boden aus Felsblockschüttungen besteht, untersucht (Tab. 1). Das Alter der Außernutzung- stellenweise mit Lückenfüllung aus oberflächlich stellung nimmt entlangder Seehöhevon unten (UF verfestigtemDolomitgrus,oderkaumLückenfixllung, I)nachoben(UFVI) ab.DieältesteAbbaustufe(UF wodurchdasNiederschlagswasserraschabsickertund I) dürfte zum Zeitpunkt der Untersuchungen etwa Material miterodiert. Als Substrat für die spärliche 20 Jahre außer Nutzung gestellt gewesen sein; die Vegetation (Deckung < 5%) dientvorwiegend Roh- jüngste Fläche (UF VI) wurde bis zum Jahre 2004 boden (Abb. 2). wirtschaftlichgenutzt,undwardaherzumZeitpunkt der Untersuchung ein Jahr brachliegend. Über die Beprobung restlichen Flächen kann mangels genauerAufzeich- Aufjeder Untersuchungsfläche wurden 3 Boden- nungen keine exakte Altersangabe gemacht werden fallen (BARBER 1931) in einer Reihe im Abstand m werden. Alle Flächenwaren südwest-exponiert. vonjeweils 3 positioniert. Als Fallen dienten mit DieältesteUntersuchungsflächeUFIliegtetwas ÄthylenglykolgefülltePlastikbecher(handelsübliche abgeschieden von dem bewirtschafteten Teil des Joghurtbecher) miteinem Durchmesservon 6,5 cm. SteinbruchsamEndeeinerSchotterablagerungsfläche Als Schutzvor Regen wurden die Fallen mit einem (Abb.2). Dergraue,lehmige BodenistbeiTrocken- Plastikdachversehen,dasrund10cmüberdemBoden heit starkverhärtet undweist teilweiseTrockenrisse montiertwurde.DieFallenwurdenindemZeitraum auf. Die Vegetationsdeckung beträgt rund 80%. UF vom 27. März bis 29. Oktober 2006 exponiert und II liegt auf einer alten Böschung, die durch einen alle 3 Wochen geleert. Die Falleninhalte wurden in verhärteten, zementartigen Schotterwall (ca. 1,6 m 80%Alkohol aufbewahrt. hoch) von der oft befahrenen Umkehr- und Schot- terablagerungsfläche abgetrennt ist. UF III liegt im Determination, Habitataffinität, Gefährdungs- Steinbruch eine Etage höher als UF II und ist eine status(RoteListe)undSeltenheitderArten relativebeneFläche,die eineFortsetzungeinesUm- Die Determination der Spinnenarten erfolgte nach kehr-bzw.Ausweichplatzesdarstelltundehergeringe HEIMER&NENTWIG(1991)sowieNENTWIGetal. Vegetationsabdeckungaufweist.UFIVbefindetsich (2011).NomenklaturundsystematischeReihungder direktnebenderZufahrtsstraßeinderKehrezuEtage Spinnen folgen PLATNICK (2011). 4. Die Fläche selbsthat einen hohen Schotteranteil. Die Einteilungdereinzelnen Spinnenartennach UF V liegt eine Ebene weiter oben und ist von der ihrerHabitataffinitäterfolgte anhandvonLiteratur- & Zufahrtstraße durch eine Böschung getrennt. Der daten(z.B.BUCHAR RÜZICKA2002,ENTLINGet Boden besteht aus schluffreichem Grobsandboden al.2007, Grimm 1985, HÄNGGI etal. 1995, KREU- mit einzelnen Kalksteinen. Am Böschungskamm ELS &PLATEN 1999) sowie eigener Datenbanken. Da zurzeit noch keine Rote Tab.1:GeographischeLage,SeehöheundVegetationdersechs Untersuchungs- Liste fürdie Spinnen Österreichs flächen (UF) im Hollitzer-Steinbruch. vorliegt,wurdendieaktuellenRo- Tab.1:Geographical position,altitude(ma.s.l)andvegetationofthesixstudy tenListenTschechiens (BUCHAR sites(UF) inthe„Hollitzer"quarry. & RÜZICKA 2002, RÜZICKA UF ÖsLtälnigcehe NöBrrdeliitcehe Seehöhe Lebensraumtyp 2et00a5l.)1u9n9d9,deKrOSRloEwNaKkeOi2(0G0A4J)DfOüSr dieBewertungherangezogen.Die I 16°54’56” 48°07’47” 193 m Lehmig-trockene Ruderalflur Nomenklatur der Gefährdungs- II 16°54’54” 48°07’53” 205 m SandigeRuderalflur kategorien folgt den aktuellen III 16°54’56” 48°07’53” 213 m RuderalflurmitTrockenrasenarten IUCN Kriterien, wie sie auch in IV 16°55’05” 48°07’49” 243 m Schotterreiche Ruderalflur Österreich für die Rote Listen V 16°55’06” 48°07’50” 256 m RuderalerTrockenrasen Einstufung gefährdeter Tiere VI 16°55T3” 48°07’50” 290m PionierfluraufSchutt verwendet werden (siehe ZULKA et al. 2005:Tab. 2). 32 M.Hepner,N.MHosowszky,E.Sigmund&W.Waitzbauer Statistik höchsten. UF II weist 47% xerothermophile Arten Für den Vergleich der Spinnengemeinschaften auf,UFV45%,UFIII 44%undUFIV41%. wurden ausschließlich Präsenz-Absenz Daten (1,0) verwendet. Die Gemeinschaften wurden mittels (i) Gefährdung Hierarchischer Clusteranalyse und (ii) Metrischer Insgesamt28 der 79Arten (35%) sind in den Roten Multidimensionaler Skalierung analysiert. Als ListenTschechiens(BUCHAR&RÜZICKA2002)und Unähnlichkeitsmaß wurde in beiden Analysen das derSlowakei(GAJDOSetal.1999,KORENKO2004)in Distanzmaß nach„Lance andWilliams“verwendet. einerGefährdungskategorie eingestuft (Tab.2).Von MDS In der wurden die Distanzen aus den binären diesen 28 Arten werden 22 (12 Arten nur in dieser & Daten erzeugt. Als Abbruch- und Gütekriterien Liste) fürTschechien (BUCHAR RÜZICKA 2002, wurden die SPSS-Standardeinstellungen herange- RÜZICKA 2005) und 15 (sechs Arten nur in dieser zogen, als Gütekriterien wurden STRESS und R2 Liste) für die Slowakei (GAJDOS et al. 1999, KO- berechnet.InderPraxisgeltenSTRESS-Werte < 0,2 RENKO2004) angeführt(Tab.2);zehnArtensindin als ausreichend und R2-Werte > 0,9 als akzeptabel. denRotenListenbeiderLänderineinerderGefähr- Für alle statistischen Auswertungenwurde das Pro- dungskategorien CR,EN,VUoderNTverzeichnet. gramm SPSS,Version 15.0 fürWindows verwendet ZweiArtenwerdenindertschechischenRotenListe (SPSS 2006). inderGefährdungskategorie„CR“ (criticallyendan- gered)eingestuft:dieAmaurobiideAmaurobiuserberi Ergebnisse (Keyserling, 1863) und die Philodromide Thanatus Faunistik pictus L. Koch, 1881. In der Slowakei (GAJDOS et Aufden sechs Untersuchungsflächen wurden wäh- al. 1999, KORENKO 2004) werden beide Arten eine rend des Untersuchungszeitraumes 79 Arten mit Gefährdungskategorie „tiefer“ als „EN“ (endange- 845 adulten Individuen aus 18 Familien gefangen red) bewertet. Innerhalb der Untersuchungsflächen (Tab. 2). Insgesamt stellen die Gnaphosiden die schwankt die Anzahl bzw. der Prozentsatz der Rote artenreichste Familie (14 Arten; 17,7%), gefolgt ListeArtenzwischen10(29%)aufUFIund18(41%) von den Linyphiiden (12 Arten; 15,2%) und Ly- aufUF V.Jeweils 11 Rote Liste Arten konnten auf cosiden (11 Arten; 13,9%). Die Gnaphosiden sind UFIII (31%) undUFVI (38%),sowiejeweils 13 auf zudem aufjeder einzelnen Fläche die artenreichste UFII(38%)undUFIV(32%)nachgewiesenwerden. Familie. Die Artenanzahlvariiert aufden einzelnen Insgesamt17(61%)der28 RoteListeArtengehören Untersuchungsflächen zwischen 29 (UF VI) und zurxerothermopilen Habitatgilde. 44 (UF V) (Tab. 2). Sieben Arten wurden aufallen Untersuchungsflächen gefunden: Drassodes lapidosus Ähnlichkeit der Spinnengemeinschaften in den (Walckenaer, 1802), Drassylluspraeficus (L. Koch, Untersuchungsflächen 1866), Hahnia nava (Blackwall, 1841), Harpactea DasDendrogrammderhierarchischenClusteranalyse rubicunda (C. L. Koch, 1838), Meioneta rurestris (C. zeigt, dass die Spinnengemeinschaft der jüngsten L. Koch, 1836), Trachyzelotespedestris (C. L. Koch, Untersuchungsfläche VI die geringste Ähnlichkeit 1837) und Zodarion rubidum Simon, 1914. zu allen anderen Untersuchungsflächen aufweist (Abb. 3). Auch die älteste Untersuchungsfläche UF Habitataffinität I unterscheidet sich hinsichtlich ihrer Spinnenfauna Auf allen Untersuchungsflächen dominieren Arten erkennbarvon denrestlichenvierFlächen (UFIIbis des Offenlandes. Innerhalb dieser Habitatgilde bil- V).Letztereteilensichentsprechendihrerräumlichen den die xerothermophilen Arten mit rund 41% den Nähe wiederum in zwei Gruppen, mit UF II und größten Anteil im Artenspektrum. Die zweitgrößte III aufder einen und UF IVund V aufder anderen Gruppe stellen mit rund 23% die Ubiquisten dar. Seite. Typische Vertreter des feucht-frischen Graslandes kommen mit einemAnteilvon rund 15%vor. Spin- VergleichmitregionalenSpinnengemeinschaften nenarten lichterWälder und Waldsteppen sind mit Im Vergleich der sechs Untersuchungsflächen mit 15%vertreten,stenökeWaldspinnenmitlediglich6% 16 Spinnengemeinschaften aus dem Gebiet der (Abb.2).DerProzentsatzxerothermophilerArtenist ParndorferPlatte (neunGebüsch-,Wald,- Hecken-, in derältesten Untersuchungsfläche (UFI) mit 31% Flurgehölz-Standorte, sowie sieben Trockenrasen- am geringsten,in derjüngsten (UFVI) mit 52% am Standorte) basierend aufden DatenvonTHALERet SpinnenineinemSteinbruchinBadDeutsch-Altenburg 33 Tab.2:ListederSpinnenartenaufdensechsUntersuchungsflächen(I-VI)im„Hollitzer"-Steinbruch mitderAnzahldergefan- genenMännchenundWeibchen(M/W).Symbole:G=Grasland,U=Ubiquist,W=Wald,Ws=Waldsteppe,X=Xerothermophil; k.A.=keineAngabe;RoteListeArt(„criticallyendangered",„endangered",„vulnerable"oder„nearthreatened")inTschechien* und inderSlowakei**. Tab.2:Listofthespiderspeciesatthesixstudysites(I-VI)inthe"Hollitzer"quarryshowingthenumberofcollected malesand females.Symbols:G=grassland,U=ubiquist,W=forest,Ws=foreststeppe,X=xerothermophilicspecies;k.A.=nodataavailable; Red listspecies(criticallyendangered,endangered,vulnerableornearthreatened)intheCzech Republic*andinSlovakia**. Araneae Hab RL I II III IV V VI Dysderidae W DysderacrocataC.L. Koch, 1838 ** 0/2 0/1 1/0 Harpactearubicunda(C. L. Koch, 1838) Ws 0/1 0/1 3/0 3/1 3/2 3/1 Eresidae X EresuskollariRossi, 1846 0/1 Theridiidae X Asagenaphalerata(Panzer, 1801) 2/0 Dipoenacoracina(C. L. Koch, 1837) X * ** 1/0 u Enoplognathathoracica(Hahn, 1833) 0/1 1/0 w EpisinustruncatusLatreille, 1809 0/1 Neottiurasuaveolens(Simon, 1879) X * 1/0 Steatodaalbomaculata(De Geer, 1778) X * 0/1 3/5 Linyphiidae Acartaucheniusscurrilis(O.P.-Cambridge, 1872) X * ** 1/0 1/0 0/1 y u Diplostylaconcolor(Wider, 1834) 0/1 u Erigonedentipalpis(Wider, 1834) 1/0 Improphantesnitidus(Thorell, 1875) k.A. ** 1/0 w Mecopisthessilus(O.P.-Cambridge, 1872) 0/1 8/0 3/0 1/0 2/1 u Meionetarurestris(C. L. Koch, 1836) 4/3 0/6 6/4 2/0 2/2 5/4 Meionetasimplicitarsis(Simon, 1884) G * 1/1 1/0 1/2 1/0 0/1 W y Palliduphantespillichi(Kulczynski, 1915) 'k'k 0/1 1/0 Syedragracilis(Menge, 1869) Ws * 1/0 Tapinocyboidespygmaeus(Menge, 1869) X * 4/1 4/0 2/1 3/1 1/0 Tenuiphanteszimmermani(Bertkau, 1890) u * ** 0/1 0/3 y G Trichopternacito(O.P.-Cambridge, 1872) 1/0 Araneidae AraneusquadratusClerck, 1757 G 1/0 Lycosidae X Alopecosaaccentuata(Latreille, 1817) 1/0 3/0 Alopecosamariae(Dahl, 1908) X ** 0/1 4/2 2/1 u Alopecosapulverulenta(Clerck, 1757) 1/1 u Auloniaalbimana(Walckenaer, 1805) 10/2 1/1 3/2 4/1 u Pardosaagrestis(Westring, 1861) 1/0 1/0 1/0 w Pardosaalacris(C. L. Koch, 1833) 1/0 X Pardosabifasciata(C.L. Koch, 1834) 1/0 2/2 4/1 G Pardosahortensis(Thorell, 1872) 10/4 24/3 25/9 2/1 1/3 Pardosalugubris(Walckenaer, 1802) k.A. 1/0 X Trochosarobusta(Simon, 1876) 2/0 2/0 1/0 1/0 TrochosaterricolaThorell, 1856 u 1/1 Agelenidae G Tegenariaagrestis(Walckenaer, 1802) 2/2 1/0 0/1 G Tegenariadomestica(Clerck, 1757) 1/0 1/0 34 M.Hepner,N.Milasowszky,E.Sigmund&1/1/.Waitzbauer Araneae Hab RL I II III IV V VI Hahniidae U Hahnianava(Blackwall, 1841) 0/1 2/0 1/0 1/0 1/0 1/0 Dictynidae X Argennasubnigra(O.P.-Cambridge, 1861) 3/0 Amaurobiidae Amaurobiuserberi(Keyserling, 1863) k.A. * ** 1/0 7/0 1/0 y U Amaurobiusferox(Walckenaer, 1830) 1/0 Ws Urocoraslongispinus(Kulczynski, 1897) 15/3 2/0 3/0 Titanoecidae X Titanoecaquadriguttata(Hahn, 1833) 1/1 TitanoecaschineriL. Koch, 1872 Ws * 3/1 Liocranidae AgroecacupreaMenge, 1873 X 2/1 1/0 0/1 Scotinacelans(Blackwall, 1841) Ws * 7/0 1/1 Corinnidae u Phrurolithusfestivus(C.L. Koch, 1835) 0/1 PhrurolithuspullatusKulczynski, 1897 X * 1/0 1/1 1/3 3/4 0/1 Zodariidae G Zodarion rubidum Simon, 1914 1/1 4/5 13/1 4/7 8/6 21/7 Gnaphosidae u Drassodeslapidosus(Walckenaer, 1802) 1/0 0/1 3/2 0/1 3/3 2/0 X Drassylluspraeficus(L. Koch, 1866) 0/3 2/5 3/16 2/2 8/3 3/1 u Drassylluspusillus(C.L. Koch, 1833) 0/1 0/1 0/2 X Drassyllusvillicus(Thorell, 1875) 1/0 1/0 2/0 6/0 1/0 X Gnaphosalucifuga(Walckenaer, 1802) 6/6 6/6 0/1 1/2 2/1 GnaphosaopacaHerman, 1879 X * 6/5 Haplodrassusdalmatensis(L. Koch, 1866) X * ** 1/0 2/0 2/0 2/4 4/3 y u Haplodrassussignifer(C.L. Koch, 1839) 0/1 1/2 3/3 1/6 1/0 X Micariadives(Lucas, 1846) 1/1 0/1 4/4 Trachyzelotespedestris(C. L. Koch, 1837) Ws 1/1 1/0 0/1 1/0 1/0 1/0 X Zeloteselectus(C. L. Koch, 1839) 1/2 3/0 1/0 2/0 X Zelotesgracilis(Canestrini, 1868) 2/0 1/1 2/0 Zeloteslongipes(L. Koch, 1866) X ** 1/0 1/0 1/0 2/1 G Zelotespetrensis(C. L. Koch, 1839) 0/1 Philodromidae Philodromushistrio (Latreille, 1819) Ws ** 1/0 ThanatuspictusL. Koch, 1881 X * ** 1/0 y Thomisidae X Ozyptilaclaveata(Walckenaer, 1837) 1/1 G ThomisusonustusWalckenaer, 1805 1/0 XysticusacerbusThorell, 1872 G * 6/0 3/0 U Xysticuscristatus(Clerck, 1757) 1/0 XysticusembrikiKolosväry, 1935 X * 10/1 4/1 31/7 u XysticuskochiThorell, 1872 4/1 7/2 3/0 8/0 1/0 XysticusluctatorL. Koch, 1870 Ws 1/0 X XysticusninniiThorell, 1872 12/3 7/0 13/1 4/0 SpinnenineinemSteinbruchinBadDeutsch-Altenburg 35 Araneae Hab RL I II III IV V VI Salticidae U Euophrysfrontalis(Walckenaer, 1802) 10/0 1/0 1/0 1/0 G Heliophanuscupreus(Walckenaer, 1802) 1/1 HeliophanuskochiiSimon, 1868 k.A. 1/0 Pellenesnigrociliatus(Simon, 1875) X * 3/0 1/0 0/1 X Philaeuschrysops(Poda, 1761) 1/0 Pseudeuophrysobsoleta(Simon, 1868) X * 0/1 0/1 5/0 1/8 0/1 Sitticuspenicillatus(Simon, 1875) X * ** 2/7 3/0 0/1 1/3 0/1 G Talaveraaequipes(O.P-Cambridge, 1871) 0/3 4/2 0/4 0/1 Individuen 120 175 148 113 162 127 Männchen/Weibchen 79/41 121/54 96/52 83/30 92/70 91/36 Familien 14 11 12 13 15 11 Arten 35 34 36 41 44 29 XerothermophileArten 11 16 16 17 20 15 al. (1988) (sieheAppendix 1) zeigtsicheineAbfolge deter Arten. In der naturschutzfachlichen Praxis derÄhnlichkeitbeginnendmitderPionierflurUFVI ist es grundsätzlich notwendig, den Reichtum der hinzudengroßenlokalenTrockenrasen(Mönchhof, habitatspezifischenArtenvomGesamtartenreichtum NickelsdorfundZurndorf undweiterüberHecken zu unterscheiden (siehe DUELLI &c OBRIST 2003, ), und Windschutzstreifen bis zur Fläche T 11 im MAGURA et al. 2001). Im Falle der stillgelegten Zurndorfer Eichenwald, dem einzigen verbliebe- Abbauflächendesuntersuchten Steinbruchs sinddie nen Rest der urprünglichen Klimaxvegetation des stenökenxerothermophilenSpinnenartenfürdenNa- Gebiets (Abb. 4). Ebenfalls klar erkennbar ist der turschutzvongrößererBedeutungalsweitverbreitete VerlaufderEntwicklungvondenOffenland-zuden störungstolerante Arten („Ubiquisten“) oder Arten Wald-Standorten: Die Standorte TOlb und TOlc aus anderen Ökosystemen (z.B. Waldspinnen). Die repräsentieren beweidete flächgründige Trockenra- Untersuchungsflächen wiesen, wie erwartet, einen sen innerhalb desTrockenrasengebiets Nickeldorfer geringen Anteil an Wald- (9-12%) und Waldstep- Heidel; auch TOla, TOlc, T04a und T02a stellen penarten(6-17%)undeinenhohenAnteilanOffen- beweideteTrockenrasendar,wohingegenT04beinem landarten (inkl. xerothermophiler Arten) (54-64%) Halbtrockenrasen undTlO den bereits verbrachen- auf.DerAnteilderxerothermophilenArtenvariierte den Randbereich einer Hutweide entspricht. Daran zwischen31-52%.DiejüngsteFläche(UFVI,Abb.2) schließenT03 („Römerweg“)undTlO(„AlteDrift“) mitoffenemKiesbodenundkaumVegetationbeher- an,beideslichte Heckenstandorte mithohem Gras- bergterund52%xerothermophileArten,währendim anteil, was aufihren ehemals offenen Charakter als GegensatzdazudieältesteUntersuchungsfläche(UF TeileinesgrößerenWeidegebiets schließenlässt,der I, Abb. 2) mit ihrer dichten Vegetationsdecke nicht sich auch in den lokalen Namen (z.B. „Alte Drift“) nurdiegeringsteAnzahl,sondernauchdengeringsten widerspiegelt. Anteil anxerothermophilen Spinnen (31%) aufwies. BeidenUntersuchungsflächenimSteinbruchhandelt Diskussion es sich um offene, trockene Lebensräume, die ein ImRahmeneinesRenaturierungsprojekteswurdeim RefugiumfürxerothermophileSpinnenartendarstel- Steinbruch„Hollitzer“derökologischeZustandstill- len (vgl.TROPEK&cKONVICKA2008). Einweiterer gelegterAbbauflächenanhandepigäischerArthropo- GrundfürdenhohenAnteilxerothermophilerSpin- denbewertet.VondentaxonomischenGruppenwur- nenartenistdiegeographische Lagedes Steinbruchs den bereits die Laufkäfer bearbeitet (WAITZBAUER im klimatisch milden und trockenen pannonischen & SIGMUND 2007), die Spinnen sind Gegenstand Klimagebiet. Nicht überraschend kommen daher der vorliegenden Studie. Die Inventarisierung der in den Untersuchungsflächen zahlreiche Arten vor, Spinnenfauna erlaubt eine naturschutzfachliche die inMitteleuropaseltenergefundenwerden als im Bewertung der stillgelegten Abbauflächen aufgrund Ostenbzw. Südosten Europas. Das erklärt auch den des Vorkommens habitatspezifischer und gefähr- mitetwa35%rechthohenAnteilanRoteListeArten 36 (basierend aufden Daten ausTschechien undSlowakei)imGesamtartenspektrum. Innerhalb der Untersuchungsflächen schwanktderAnteilderRoteListeArten zwischen 29 und 41%. Insgesamt stellen die xerothermophilen Spinnen mit 61% dengrößtenAnteil an Rote ListeArten. Die stillgelegten Abbauflächen des Steinbruchs stellen eine Form der Rena- turierung dar, in der die außer Nutzung gestelltenLebensräumeeinernatürlichen EntwicklungohnemenschlicheEinfluss- nahme überlassen werden (FELDMANN 1987,TrÄNKLE et al. 1992). Gut unter- suchte Beispiele für die Renaturierung ruderalen Standorte sind ehemalige Braunkohlengebiete bzw. Tagebaufolge- & flächen (Gack et al. 1&999,Wiegleb Abb.3:DasDendrogrammderhierarchischenClusteranalysezeigtdie Felinks2001,Zerbe Wiegleb2009: ÄhnlichkeitenderSpinnengemeinschaftendersechsUntersuchungsflä- p349ff).ÜberlässtmaneineAbbaustelle chen(I bisVI)basierendaufPräsenz-AbsenzDatenderArten und unter sich selbst, setzt mit dem Zeitpunkt der VerwendungdesAlgorithmus„LinkagezwischendenGruppen"alsClus- termethodeunddem„LanceundWilliams-Index"alsÄhnlichkeitsmaß. StilllegungderProzessderSukzessionein, d.h. es kommtzuzeitlichenÄnderungen Fig.3:Dendrogramderivedfrom hierarchicalclusteranalysisshowingthe in der Zusammensetzung der Lebensge- osinmiplrareisteiensceo-fasbpsiednecreasdsateambolfatgheessaptectiheessiuxsisntgudtyhesiatlesgo(IritothVmI)"blianskeadge meinschaften nach einem Initialereignis betweengroups"ascluster-methodandthe"Lance&Williams"-indexas (ODUM 1969). In der Regel nimmt der asimilaritymeasure. StrukturreichtumderVegetationimLaufe derZeitzu(FELDMANN 1987),was sichebenfallsin einteilen (siehe Abb. 3): Gruppe 1 besteht aus der Veränderungen des faunistischen Artenspektrums jüngstenFläche,UFVI,einerPionierfluraufSchutt; & widerspiegelt(TRAUTNER BRUNS 1988,GlLCHER Gruppe 2 wird gebildet aus den (wahrscheinlich) &Bruns 1999, Bröring et al. 2005). Mallis & nächstälterenFlächenUFIVundV,schotterreichen HURD (2005) vermuten, dass die Veränderungeiner Ruderalfluren mitTrockenvegetation, Gruppe 3 be- Spinnengemeinschaftim Laufe der Zeitkeine echte inhaltetdie (wahrscheinlich) nochälterenUFIIund Sukzession darstellt, sondern eher eine wiederholte III,beidessandig-lehmige Ruderfluren,undGruppe Besiedlung/Kolonisierung durch oppurtunistische 4wirdrepräsentiertdurchdieältesteUntersuchungs- Arten. Die Besiedlung durch Spinnen würde dem- fläche,UFI, einem ruderalenTrockenrasen. Sowohl nachstochastischverlaufenundmehraufspezifischen aufgrund des Bodens als auch derVegetation folgen RessourceansprüchenvonSpezialistenberuhen,denn die Spinnengemeinschaften offensichtlich den Ver- aufvorhersagbaren Parametern. Bei der Neubesied- änderungenimMikrohabitat,derenEntwicklungvon lung von Braunkohlehalden sind es vor allem die offenem SchotterbodenmitspärlicherVegetationzu Vegetationsstruktur und physiko-chemische Habi- lehmigemBodenmitfastgeschlossenerVegetations- tatparameter, welche die Habitatwahl von Spinnen decke reicht.DadasAlterder Sukzessionsflächen in & bestimmen (MRZLJAK WlEGLEB 2000). Für die derRegelfürdie Spinneneinegeringere Rolle spielt rascheBesiedlungneuerStandortespieltvorallemdie als die Vegetationsstruktur selbst (HURD &cFAGAN guteDispersionfähigkeitder Spinneneine Rolle,die 1992, MRZLJAK &c WIEGLEB 2000), die ihrerseits aufdem Flugvermögen mittels Fadenfloß („balloo- eng mit den Parametern Beschattung und Feuch- ning“), das fastalle Spinnenartenbesitzen (füreinen tigkeit in Wechselwirkung steht, spielt vermutlich Überblicksiehe BELL et al. 2005),beruht. die zunehmende Verbrachungund Verbuschung die DieSpinnengemeinschaftendersechsuntersuch- entscheidendeRollefürdieinUntersuchungsflächeI ten ehemaligen Abbauflächen lassen sich aufgrund geringeAnzahlgefundenerxerothermophilerArten. der Hierarchischen Clusteranalyse in vier Gruppen MlLASOWSZKY et al. (2010) konnten in verbra- SpinnenineinemSteinbruchinBadDeutsch-Altenburg 37 mophile Habitatgilde überpropor- tionalviele gefährdete und seltene Artenbeinhaltet,wäreausSichtdes Naturschutzes ein entsprechendes Management (z.B. Beweidung) zu fordern,dasderVerbrachungs-und Verbuschungstendenzinsbesondere aufdenälterenstillgelegtenAbbau- flächen innerhalb des Steinbruchs entgegenwirkt. Der Vergleich der Spinnen- gemeinschaften des Steinbruchs mit jenen aus der Region (siehe Abb.4),zeigtdeutlich,wiesichdie Spinnengemeinschaften entlang Diml eines Vegetationsstrukturgradien- Abb.4:MultidimensionaleSkalierung(aufderBasisvon Präsenz-Absenz-Daten ten entwickeln. Entsprechend der undderVerwendungdes„Lance&Williams"-IndexalsÄhnlichkeitsmaß;Stress= V0I,)17i;mRH2o=ll0i,t9z2e)rdSetreiSnpbirnuncehn(goefmfeeinensKcrehiasfet)emnitdeTrroUcnkteenrrsauscehnun(ggsrfauleäcDhreenie(cUkFe)I buinsd k(lOasDsUiMsch1e9n69S)ukbzielsdseitondsatbheeiordiiee Hecken-Gebüsch undWald-Standorten (schwarzeQuadrate)ausdemGebietder Pionierflurgemeinschaft den An- ParndorferPlatte.VergleichsdatenstammenausThaleretal.(1988).FürAbkür- fangspunkt, wohingegen der der z(2u.1ng.)e2.n;sdieerheStaauncdhorAtpepe(nTdOiIxa.-T11)sieheThaleretal.(1988),Seite6undTab. WalddenEndpunktmarkiert.Aus Fig.4:Multidimensionalscaling(basedon presence-absencedataandtheuseof Abb.4kannmanherauslesen,dass the"Lance&Williams"-indexasasimilaritymeasure;Stress=0.17;R2=0.92)of die amlängsten stillgelegte Fläche spidercommunitiesatthesixstudysites(UFI-VI)inthe"Hollitzer"quarry(open im Steinbruch (UF I) sich in zwei circles)withdrygrasslands(greytriangles)andhedge-bushandforestsites mögliche Richtungen entwickeln t(ablkaecnkfsrqoamurTehsa)lferroemttahl.e(a19r8e8a).ofFotrheab"bPraervnidaotrifoenrsPloafttse'i.t'eCso(mTpOaIraa-tTiivle)dsaeteaTahraeler könnte: zum einen durch entspre- etal.(1988),page6andTab.(2.1.)2.;seealsoAppendix. chendePflegeinRichtungintakter Trockenrasen(TOlb),zumanderen chendenundverbuschendenTrockenrasen (densog. ohne Pflege durch den Prozess der Verbuschung in „Heißländen“) entlang der Donau zeigen, dass ver- Richtung Wald (siehe T03) (vgl. HURD & FAGAN schiedeneSpinnen-Habitatgildenunterschiedlichauf 1992,Malus &cHurd 2005). dieVegetationsdichteunddieVerbuschungreagieren: mitzunehmenderVegetationsdichte nehmen die an AnmerkungenzuwenigbekanntenArten den Wald gebundenen Spinnenarten zu, während DerinsgesamthoheAnteilxerothermophilerund ruderaleStörungsartenabnehmen.Entlangdesdurch gefährdeter Arten in den untersuchten trockenen die Verbuschung verursachten Beschattungsgradi- Ruderalfluren bzw. beginnenden Trockenrasen ist enten nehmen erwartungsgemäß die an den Wald ein klarerBelegfür die Bedeutung des untersuchten gebundeneArtenzu,währenddiefürdenNaturschutz Steinbruchs nicht nur für die lokale, sondern auch bedeutenden „xerothermophilen“ Offenlandarten für die regionale Biodiversität (vgl. PRIESTER et al. (Trockenrasenarten) signifikant abnehmen. Für die 1998, Riedl 2000, Steinberger 2004). Die fol- im Steinbruch vorkommenden xerothermophilen gendenDarstellungenzweiersolcherinMitteleuropa Arten kann man somit annehmen, dass ihre Anzahl wenigerbekannten, seltenen und gefährdetenArten bzw. ihr Anteil im Gesamtartenspektrum ebenfalls - ThanatuspictusundXysticusembriki— sollen dafür im Laufe derfortschreitenden Sukzession abnimmt; als Zeugnisse dienen. das gleiche würde auch für andere Habitatgilden des Offenlandes (Arten des mesophilen Grünlands ThanatuspictusL. Koch, 1881 und agrarischer Lebensräume) gelten, während im Die Philodromide Thanatuspictusist eine euro-sibi- & Gegensatz dazu mit zunehmender Verbrachung rische Steppenart (LOGUNOV HUSEYNOV2008), und Verbuschung zu erwarten ist, dass Wald- und deren Verbreitungsgebiet sich von Mitteleuropa Waldsaumartenzunehmenwerden.Dadiexerother- im Westen (in Österreich: WUNDERLICH 1969; 38 M.Hepner,N.Milosowszky,E.Sigmund&I/I/.Waitzbauer MALICKY 1972b) bis zum Altai Gebirge im Osten &c RÜZICKA 2002). In Österreich hingegen fand erstreckt (LOGUNOV 1996). Dervon KOCH (1881) MALICKY (1972b) bei intensiven Ganzjahresfängen genannte locus typicus Niesky von Xpictus liegt in XpictusimWienerNeustädterSteinfeld,dereinzigen Deutschland, genauer gesagt in der Oberlausitz im großflächigen edaphischen Steppe in Mitteleuropa, BundeslandSachsen(T.Blick-schriftl.Mitt.).Inden in hoher Zahl in allen drei Untersuchungsflächen aktuellenArtenlistenSachsens (TOLKE8cHlEBSCH (Festucetum: 110 Individuen; Brometum: 112 Ind.; 1995,HlEBSCH &TOLKE 1996,ANONYMUS2009) starkgestörtesFestucetum: 192Ind.).Diespärlichen ist Tpictusallerdings nichtmehrverzeichnet. In der Habitatangaben über Xpictus aus Österreich und RotenListederSpinnenBrandenburgsstehtXpictus Ungarn fassen SZITA &SAMU (2000) wie folgt zu- in Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht) (PLATEN sammen:WiesenmitdominanterFestucaundBromus etal. 1999),in Sachsen-Anhaltin Kategorie2 (stark Vegetation.ImuntersuchtenSteinbruchkonntenwir gefährdet) (SACHER &c PLATEN 2004). Insgesamt einMänncheninderjüngstenFläche (UFVI),einer gibtesinDeutschlandaktuell 11 Nachweise,die alle Pionierflur aufSchutt, nachweisen. in den oben genannten drei Bundesländern liegen (Staudt2011). XysticusembrikiKolosväry, 1935 Die südlichsten Nachweise stammen aus Aser- DieThomisideXysticusembriki (Abb. 5-10) ist eine beidschanundderTürkei(LOGUNOV&HUSEYNOV planar-kollineOffenlandart(THALER&KNOFLACH 2008).Als HabitatnenntLOGUNOV(1996)Wiesen 2004),diesehrtrockeneHabitatebevorzugt(BUCHAR & undtrockeneSteppen.InKasachstanfandLYAKHOV RÜZICKA 2002). Fundmeldungen für Österreich (1999) Xpictus in einem Steppe-Standort und auf liegen aus Niederösterreich und dem Burgenland einem steinigen Hang. InTschechien wurde Xpic- (Thaler&,Knoflach2004,Steinberger2004) tusbislang mit lediglich zwei adulten Individuen an vor. Der dem untersuchten Steinbruch am Pfaffen- einereinzigen Stelle-aufeinerHeide („heathland“) berg geographisch nächstgelegene Fundort in etwa im Nationalpark Podyjf-gefunden (siehe BUCHAR 3,5 km Entfernungliegt am Braunsberg (Gemeinde Abb.5-10:HabitusvonXysticusembrikiMännchen(5) undWeibchen (8).PedipalpusdesMännchensinventraler(6)und lateraler (7)Ansicht,sowiedieweiblicheEpigyne(9) undVulva(10).TUT=Tutaculum.Maßstäbe:5,8= 1 mm;6,7,9,10=0,5mm. Fig.5-10:HabitusofXysticusembrikimale(5)andfemale(8).Malepalpventral (6)and lateral (7)view.Femaleepigyne(9)and vulva(10).TUT=Tutaculum.Scale:5,8= 1mm;6,7,9,10=0.5mm.