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Die Schrift vom Staate der Athener PDF

142 Pages·1937·4.156 MB·German
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HERMES ZEITSCHRIFT FÜR KLASSISCHE PHILOLOGIE EINZELSCHRIFTEN HERAUSGEGEBEN VON HELMUT BERVE · FRIEDRICH KLI NGNER ALFRED KÖRTE · WOLFGANG SCHADEWALDT HEFT 3 DIE SCHRIFT VOM STAATE DER ATHENER VON KARL ITAL GELZER \VE IDMAN N SCH E VERLAG SB UCH HANDLUNG BERLIN 1937 DIE SCHRIFT \.TOM STAATE DER ATHENER YON KARL IT AL GELZER WEIDMANNSCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG BERLIN 1937 llRUCK VON C. SCHULZE .t eo., G. M. 8. H .. GRÄFENHAINICHEN VORWOR'f Die vorliegende Arbeit wurde im Juni 1936 bei der Philosophischen Fakultät zu Leipzig als Dissertation eingereicht. Sie geht zurück auf Anregungen, die ich in den ersten Studien semestern aus Vorlesungen der Professoren P. Von der Mühll (Basel) und K. Reinhardt (Frankfurt a. M.) empfing, deren Behandlung der als Xenophontisch überlieferten 'A{),p,alw11n oi..1.Telal ebhaftes Interesse für die eigenartige Schrift in mir weckte. Den Anlaß, erstmals gründ licher in sie einzudringen, gab mir ein Jahr später im Freiburger Seminar Professor W. Schadewaldt, unter dessen Anleitung ich in den folgenden Semestern daran ging, die viel gedeutete Schrift erneut durchzuinter pretieren, um womöglich zu einem bestimmteren und bündigeren Urteil über ihre Abfassungszeit, ihre Tendenz und ihren Verfasser zu gelangen, als es die bisher gewonnenen waren. Der Kenner wird leicht ersehen, wie vieles ich dem seinerzeit bahn brechenden Kommentar von E. Kalinka verdanke, aus dessen Material fülle auch weiter jeder schöpfen wird, der sich mit der Schrift vom Staate der Athener befassen will. Zu größtem Dank weiß ich mich im übrigen verpflichtet meinem verehrten Lehrer, Professor W. Schadewaldt, der meine Versuche mit stets bereiter Anteilnahme gelenkt und gefördert hat, für mannigfache Hinweise ferner den Professoren H. Berve und F. Kling ner sowie Professor A. Körte, ihnen allen aber für die Genehmigung, daß meine Arbeit an dieser Stelle erscheinen kann. Frankfurt a. M. ltal Gelzer INHALT Seite 1. Der A u f bau d er Sch r i f t I 1. Gedankengang I 2. Das Ganze . . 53 IJ. ..\bfassungszcit Tendenz und literarischer Charakter <ler Schrift ........ . 62 1. Ahfassungszeit 62 2. Tendenz und literarischer Charakter 74 III. Interpretationen 105 Register 133 1. DER AUFBAU DER SCHRIFT 1. Gedankengang Die Einleitung 1 die der Verfasser seiner Schrift voranstellt, nennt ), 1, 1 gleich in den ersten Worten den Gegenstand seiner Betrachtung, die , Afhrvalan, nol,nla, über die dann zwei Urteile gefällt werden, ein ab (ro, lehnendes (ov-xh iaivw) und ein anerkennendes eJ .. . , Toirr' äno<5el~w). Nur über das zweite soll die Schrift handeln, es ist so abgefaßt, daß es zugleich die Disposition der ganzen Schrift gibt. Um den Teono, des Staatslebens geht es, den die Athener sich er wählt haben. Was das für ein T(!Ono, ist, wird nicht gesagt. Wir sehen: der Verfasser schreibt für und in einer Zeit, die nicht mißverstehen konnte, was mit Toirrov T<WT (!onovg emeint war, und die in der derzeit bestehenden nol,Tela Athens - erst I, 4 fällt das Wort "'7µ0-xeaTla-. das Ergebnis einer Entscheidung (eflov-ro) der Athener sah. Zu dieser Entscheidung sagt er ov-xh r.aww und gibt gleich seine Begründung. Mit der Wahl dieses T(!01W(; noÄ,1:ela, entschieden sie sich dafür, daß Trj(; bei ihnen die Minderwertigen (noVYJeol)e s besser haben sollten als die Tüchtigen (Xe1'J<1TolD). er 1:eono, ist nur die praktische Verwirklichung -dieses Grundsatzes. Sich selbst stellt der Verfasser mit seiner Scheidung von nOVYJ(!Ouln d l(!'YJ<nola ls Aristokraten, politisch gesprochen als Oligarchen vor. Als solcher lehnt er die in Athen erwählte nol,-r:ela natürlich ab - es braucht gar nicht erst gesagt zu werden - und folg lich (6ui µe,, oJv 1:oirro) auch den zugehörigen 1:eono,, in dem die athe nische Demokratie sich verwirklicht. Aber nachdem es in Athen, fährt er fort, nun einmal beschlossene Sache ist, 1:ov, 1iOV1'J(!O1'1V.µ' etvovn ea1:1:e1I.}v 1:ov, X(!1J<1TOOm(u;ß, man sagen, daß sie gut ihre Staatsform wahren und das übrige besorgen, worin sie den anderen Hellenen verkehrt zu handeln scheinen. ···Das soll im folgenden gezeigt werden. .. Die Disposition der gesamten Schrift, die mit diesen Wm,:tep ge geben wird, ist so knapp und teilweise in derart allgemeinen Ausdrücken formuliert, daß man aus ihr keine genaue Vorstellung von den folgenden 1) Vgl. dazu unten S. 105ff. Geh: er, Die Schrift YOm Staate der Athencr. 2 I. Der Aufbau der Schrift Ausführungen gewinnt. Sie scheint auf Zweiteilung hinzuweisen. Der erste Punkt - ror; e,l c5,aucf,Cona.t . . - ist ganz verständlich. Worauf sich dagegen der zweite - xai Tdlla (e1l)c 5ianeanonai - beziehen wird, läßt sich nicht erraten. Unbestimmt bleibt auch, welche Rolle die er wähnten dÄAOt" Ellf]Ptr; spielen werden, ob etwa ihre Kritik Gegenstand der Erörterung sein wird, und wenn, ob in der ganzen Schrift oder nur in ihrem zweiten Teil, wie man nach dem Wortlaut glauben könnte. Antwort auf all diese Fragen ist erst von den Ausführungen selbst zu erwarten. Der erste Abschnitt1) der Ausführung dient noch nicht der ver- 1, 2 heißenen dn6c5uEir;,s ondern greift noch einmal auf die vom Verfasser mißbilligte Grundentscheidung der Athener zurück, ÖTt. elAOno Tov; mnf/(!O'Vrä; µet.PO'P nednew ~ Tovr;X efJUTov1r);. In Athen 8) hält man') di~n Zustand für gerecht, leistet doch die Masse des gemeinen Volkes als. Ruderer, Schiffsoffiziere und Schiffszimmerer ungleich mehr für die Polis als die Reichen und Vornehmen mit ihrem Hoplitendienst. Die aristokratisch wertende Gegenüberstellung von 1W'Pf/(!Oul nd l(!"JUTol, die in § I am Platze war, erscheint hier in der Darstellung der athenischen öffentlichen Meinung ersetzt oder wenigstens ausgeweitet durch sachlichere und unparteiischere Bezeichnung derselben Gruppen„ nbfrrer; ,eal mjµor; auf der einen, yewaiot xal nloou1.o, auf der anderen Seite. In der folgenden, mit ön angeschlossenen Begründung vollends. findet sich nur noch der offizielle Parteiname o mjµor;, der, durch ouro1. nachher noch einmal aufgenommen, als logisches Subjekt des ganzen langen Satzes aufzufassen ist. Denn oVTot bezieht sich syntaktisch zwar bloß auf ,ev{Jt(!l'ijTat und die folgenden Nominative, die «-unlogisch' als selbständige Subjekte an Mjµor; angereiht sind, obwohl sie eigentlich mit dem prädikativen o ilawaw PaiJra;u f einer Stufe stehen; gedank T~ lich aber faßt es zusammen den Demos in seinen Eigenschaften als Ruderer, als Offizier und Schiffszimmerer, um diese entscheidenden Leistungen dann dem verhältnismäßig nebensächlichen Hoplitendienst 1) Vgl. dazu unten S. 107ff. 1) Dagegen M. Kupferschmid, Zur Erklärung der pseudoxenoph. 'AIJ. m>l., TDis°s. " Hamburg 1932, 22: »Er ist an Tdlla «'ianeanovra, a boiia,, <iµaen.b,E1v ~ "EAA„awa ngehängt und greüt nicht über den Rahmen des Programms hinaus.« 1) atiTo8,: noch hat man To~ «LUo~ "EllTJa,v im Ohr. •) atiT6f, (oo,eoiia,,) bedeutet natürlich nicht, daß alle Athener so emp loo;e, funden hl.tten, so wenig aÜ?'o~ im § 1 jeden einzelnen Athener umfaßt. Gemeint ist an beiden Stellen vielmehr der derzeitige Inhaber der politischen Macht in Athen, der von § 3 an das unbestimmte •A lh-Jvaio,a uch ablöst, der 6,Jpo; TWII 'A~alw,,, Den Lesern, für die der Verfasser schreibt, war das offenbar selbstverständlich.

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