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Die Pumpen: Berechnung und Ausführung der für die Förderung von Flüssigkeiten gebräuchlichen Maschinen PDF

680 Pages·1897·37.49 MB·German
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Die Pumpen. Berechnung und Ausführung der fiir die Förderung von Flüssigkeiten gebräuchlichen Maschinen. Von Konrad Hartmann, und J. 0. Knoke, Regierungsrath im Reichs-Versicherungsam I, Oberingenieur der Professor an der Kgl. Technischen Hochschule Maschinenbau-Actien-Gesellsch .. ft Nürnberg zu Berlin. in Nürnberg:. Zweite vermehrte Auflage. Mit (i6'4 1'e.'C~f(quren und 6 Tafeln. Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1897 Alle Rechte, insbesondere das der Uebersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Additional material to this book can be downloaded from http://extras.springer.com. ISBN 978-3-662-36034-7 ISBN 978-3-662-36864-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-36864-0 Softcoverreprint ofthe bardeover 2nd edition 1897 Druck der K6nigl. Universitlltsdruckerei von H. Stürtz in Würzburg. Vorwort zur ersten Auflage. Auf dem Gebiete der Flüssigkeitshebung durch Maschinen sind in den letzten Jahren bemerkenswerthe Fortschritte gemacht worden, indem einerseits die bisher im Gebrauch befindlichen Pumpenformen erhebliche Verbesserungen erhielten und die theoretische Erörterung der in den Pumpen auftretenden Vorgänge manche Erweiterung und Klärung erfuhr, andererseits aber eine grosse Zahl neuer Flüssig keitshebemaschinen ersonnen wurde und mit Erfolg zur Anwendung gelangte. Mittheilungen über diese in theoretischer und praktischer Hinsicht entstandenen Neuerungen finden sich, da sie der jüngsten Zeit entstammen, nur zum geringsten 'l'heil in den älteren Werken, welche die Pumpen behandeln; meist sind die Angaben zerstreut in verschiedenen Zeitschriften und Patentmittheilungen. Es darf daher gerechtfertigt erscheinen, wenn der Verfasser in vorliegendem Werke es versucht hat, das ganze Gebiet der Flüssigkeitshebung durch Maschinen in seinem augenblicklichen Stande übersichtlich und von einheitlichen Gesichtspunkten aus darzustellen. Hierbei wurden die bis in die jüngste Zeit erschienenen einschlägigen Ab handlungen gebührend berücksichtigt; insbesondere gaben für die theoretische Erörterung der Wirkungsweise der Pumpen mit gerad linig bewegten Kolben die von Fink und Herrmann angegebenen Theorien die Grundlage, während die Klarstellung mancher in diesen Pumpen auftretender Vorgänge mit Hilfe der von Bach und Riedler in vorzüglicher Weise angestellten Untersuchungen erfolgen konnte. Ferner hat der Verfasser bei der Betrachtung der vorgenannten Pumpenart sich mehrfach dem Entwicklungsgang der seinerzeit gehörten Vorträge seines Lehrers, des Herrn Professor Ludewig, angeschlossen und diesen einzelne Folgerungen sowie einen Theil der Bezeichnungsweise entnommen. Bei der theoretischen Be trachtung der Schleuderpumpen wurden neuere Abhandlungen von Fink, Herrmann und Ebel benutzt; für die übrigen Pumpen arten konnte mehrfach Herrmann's Neubearbeitung der Weis bach'schen Ingenieur- und Maschinen-Mechanik den Weg zur Erörterung der Wirkungsweise angeben. Bezüglich der Behand lung der Dampfstrahlpumpen war es noch möglich, die neue, von Grashof in seiner "Theoretischen Maschinenlehre" mitgetheilte, IV Vorwort zur ersten Auflage. kürzlich veröffentlichte Theorie des Injektors zu Grunde zu legen. Auch dem während der Bearbeitung des vorliegenden Buches er schienenen Werke von Poillon ,,Traite theorique et pratique des a pompes et machines eiever les eaux'' wurde manche Angabe ent nommen; der genannte Verfasser hat allerdings nur französische und englische Zeitschriften benutzt und lässt deutsche Werke und Unter suchungen fast ausnahmslos unberücksichtigt. Trotz der eingehenden Beachtung des vorhandenen bedeutenden Stoffes ergaben sich bei der Bearbeitung doch manche Lücken in der theoretischen Entwicklung und Berechnung; der Verfasser hat versucht, einige derselben durch selbstständige Betrachtungen aus zufüllen; wenn trotzdem bei einzelnen Pumpenarten die Klarstel Jung der auftretenden Vorgänge nicht völlig erfolgen konnte, so möge der Grund hierfür hauptsächlich darin gesucht werden, dass es zur Zeit noch an den zur Lösung der betreffenden Fragen noth wendigen eingehenden V ersuchen fehlt. Der Verfasser war bemüht, auch dann, wenn er die Theorien anderer seinen Erörterungen zu Grunde gelegt hat, möglichst selbst st~ndig vorzugehen und die Formeln für die Berechnung so zu ent wickeln, dass sie ohne die sonst zur Vereinfachung der Rechnung angenommenen V ernachlässigungen gelten. Bezüglich der Angaben über den Bau und Betrieb der Pumpen hatte sich der Verfasser einer erheblichen Unterstützung seitens zahlreicher Fabrikanten zu erfreuen, welche bereitwilligst Zeichnungen und Betriebsmittheilungen zur Verfügung stellten. Es konnten daher viele Figuren sowie die beigegebenen Tafeln, deren Zahl übrigens beschränkt werden musste, nach Zeichnungen der Erbauer ausgeführt werden. Der Verfasser benutzt gern diese Gelegenheit, den be treffenden Herren für ihre wirksame Hilfe, welche dem Buche be sonderen praktischen Werth verleihen dürfte, seinen verbindlichsten Dank auszusprechen. Die Verlagsbuchhandlung hat dem Wunsche des Verfassers, zahlreiche Figuren zu bringen, bereitwillig entsprochen; hierfür sowie für die gute Ausstattung des Buches sei ihr bester Dank gesagt. Wenn der Gebrauch von Fremdwörtern möglichst vermieden wurde, so glaubt der Verfasser damit dem Wunsche vieler Leser entsprochen zu haben. Charlottenburg, im Dezember 1888. Konrad Hartmann. Vorwort zur zweiten Auflage. Das Bestreben, die Fortschritte, welche auf dem Gebiete des Pumpenbaus in den letzten Jahren gemacht worden sind, gebüh rend zu berücksichtigen, führte zu einer durchgreifenden Aende rung der ersten Auflage. Diese umfassende Arbeit konnte der Verfasser der ersten Auflage, dessen amtliche Thiitigkeit sich seit dem Erscheinen derselben geändert hatte, nicht mehr allein durch führen, weshalb er in der Person des mitunterzeichneten Ober ingenieurs Knoke einen Mitarbeiter gewann. In der Anordnung und der Behandlung des Stoffes, sowie in der Art der Ausstattung des Buches sind wesentliche Aenderungen nicht eingetreten. Auch die Berechnungsweise der verschiedenen Pumpenarten hat im Allgemeinen eine erhebliche Aenderung nicht zu erfahren brauchen; nur die 'l'heorie der Kreiselpumpen ist durch Berücksichtigung neuerer l Tn tersuchungen wesentlich vervollstän digt worden. Dagegen hat in der Wiedergabe von Konstruktionen und praktischen Angaben eine umfassende Umarbeitung der ersten Auflage stattgefunden; veraltete Konstruktionen und Angaben wurden beseitigt und neuere bewährte Einrichtungen an ihrer Stelle besprochen und diese Mittheilungen durch Betriebsangaben thunlichst ergänzt. Die dadurch entstandene Vermehrung des Stoffes, wie auch insbesondere die Einfügung einer bedeutend grösseren Zahl von Figuren gegenüber der ersten Auflage bedingten einen etwas erweiterten Umfang des Buches; auch die früher beige gebenen Tafeln sind zum Theil durch neue ersetzt worden. In der erfolgten Neubearbeitung giebt der Inhalt der zweiten Auflage den Stand der Pumpentechnik am Anfang des Jahres 1807 wieder. Auch diesmal haben Fabrikanten und Konstrukteure den Ver fassern ein reichhaltiges und in der praktischen Anwendung be währtes Material zur Verfügung gestellt; für diese bereitwillige U ntorstützung sagen dieselben auch an dieser Stelle verbind lichen Dank. Charlottenburg-Nürnberg, 1m Juni 1897. Konrad Hartmann. J. 0. Knoke. Inhal tsverzeichniss. Seit& Einleitung . . . . . . . . . . . . 1 Eintheilung der gebräuchlichen Pumpen oder Flüssigkeitshebevorrich tungen 2. Schöpfwerke . . . . . . . . . . . . 4 Arten der Schöpfwerke 4 - Handeimer 4 - Eimer am Seil oder an der Kette 5 - Wurfschaufel 6 - Schwungschaufel 6 -- Wipptrog 7 - Eimer oder Kastenwerk 7 - Schöpfräder 9 - Wasserschnecke 12 - Wasserwippe 15 - Kettenpumpe 15 - Wurf-und Pumpräder 17 - W asserschraube 28 - Leistung der Schöpfwerke 30. Kolbenpumpen . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Allgemeines 37. Pumpen mit geradlinig hin- und hergehendem Kolben 38- Allgemeines 38 - Pumpenarten 39 - Geförderte Flüssigkeitsmenge 51 - Die erforderliche Kolbenkraft ur.d Betriebsarbeit 58 (Saugwirkung 58 - Druckwirkung 74 - Gesammte Kraft und Arbeit für verschiedene Pumpensysteme 80) - Einzeltheile der Kolbenpumpen 91 (Cylinder 91 - Kolben 92 - Stopfbüchse 107 - Röhren 112 - Steuerung 118 - Selbstthätige oder freigängige Ventile 122 - Selbstthätige Ventile mit gesteuerter Schlussbewegung 169 - Selbstthätige Ventile mit gesteuerter Oeffnungsbewegung 181 - Gesteuerte Ventile 182 - Ventilkasten oder Ventilgehäuse 185 - Saugkopf und Fussventil 187 - Hydraulische Bewegungswiderstände 189 - Erforderliche Grösse der. Ventilbelastung und Ventilwiderstand 194 - Windkessel 201 - Selbstthätige Luftfüll apparate für Druckwindkessel 214 - Pumpengestell und Befestigung desselben 217). - Betrieb der Kolbenpumpen 218 (Antrieb 218 - An saugen 220 -- Flüssigkeitsschlag bei der Saugwirkung 230 - Flüssig keitsschlag im Druckrohr 242 - Mehrförderung 249 - Zulässige Kolben geschwindigkeit 254 - Ventilüberdruck 259 - Einfluss von Gasen und Dämpfen, welche in den Pumpencylinder gelangen 262 - Besondere Betriebsvorrichtungen 265) - Prüfung der Pumpen 270 - Ausgeführte Pumpen 278 - Berechnung eines Pumpwerks 328 - Dampfpumpen 34~ - W asserdruckpnmpen 390. VIII Inhaltsverzeichniss. Seite Pumpen mit schwingendem Kolben . . . . 397 Pumpensysteme 397 - Geförderte Flüssigkeitsmenge 403 - Kolben widerstand und Betriebsarbeit 404 - J<;inzeltheile 407. Pumpen mit stetig drehendem Kolben .......... 409 Eintheilung 410 (Pumpen mit einer Triebwelle 411 - Pumpen mit zwei zusammenfallenden Drehachsen 422 - Pumpen mit zwei parallelen Drehachsen 424 - Pumpen mit sich schneidenden Drehachsen 432 - Pumpen mit drei Triebwellen 434) - Geförderte Flüssigkeitsmenge 435 - Kolbenwiderstand und Betriebsarbeit 4il9 - Einzeltheile 442 - Be trieb der Pumpen 443. Pumpen mit schraubenförmig bewegtem Kolben . . 445 Luftdruckwerke mit ausschliesslicher Benutzung des Druckes der Aussenluft . . . 448 Vorrichtungen zur Förderung von Flüssigkeiten mittels Saugwirkung 448 Saugheber 449 Luftdruckpumpen . . . . . 460 Verschiedene Luftdruckpumpen 461 - Geförderte Flüssigkeitsmenge und Betriebsarbeit 477. Gasdruckpumpen . . . 481 Gasspritzen 481. Dampfdruckpum}Jen . . . . . . . . . . . . 485 Saftheber 485 - Selbstthätige Kesselspeisevorrichtungen 486 - Dampfwasserheber 492 -- Doppeltwirkende Pulsometer 499 - Einfach wirkende Pulsometer 515 - Einzeltheile der Pulsometer 515 - Geför derte Flüssigkeitsmenge 517 - Betriebsarbeit und Wirkungsgrad 519 - Versuche an Pulsometern 527 - Dampfdruckpumpe mit Mem brane 530. Kreiselpumpen . 532 Schleuderpumpen 532 Allgemeines 532 - Pumpenarten 535 - W agrecht gelagerte Pumpen 536 - 1othrecht gelagerte Pumpen 545. Schraubenpumpen .. 550 Berechnung der Kreiselpumpen 554 Einzeltheile 573 - Be· trieb 578. Luft- uml GasstrahlpumJlen . . . . . . . . . . 585 rn haltsverzeichniss. IX Seite \V asserstrahlpumpen 586 Allgemeines 586. Gleichförmig wirkende Wasserstrahlpumpen 5~7 Berechnung 591. S t ossw eise wirkende \V ass c rs tr ah Ip um p en . 5!16 Berechnung 603. Dampfstrahlpumpen . . .. 610 Elevatoren oder Ejektoren 611 - Strahlkondensatoren 615. Injektoren . . . . . . . . . . . . . . . . . 618 Nichtsaugende Injektoren 61!.1 - Abdampfinjektoren 621 - Saugende Injektoren 623 - Selbststbätig wieder ansaugende Injektoren 628 - Doppelinjektoren 634. Berechnung der Dampfstrahlpumpen 639 - ~inzeltheile der Dampf strahlpumpen 654. Einleitung. Das Fördern einer Flüssigkeit auf eme gegebene Höhe bedingt, dass einerseits das Gewicht der Flüssigkeit auf letztere gehoben und ander seits die Trägheit der Flüssigkeitsmasse überwunden, also derselben eine gewisse Geschwindigkeit ertheilt wird; zugleich müssen die der Bewegung entgegenwirkenden schädlichen Widerstände oder Nebenhindernisse über wunden werden. Als Pumpen können nun diejenigen Maschinen und Apparate bezeichnet werden, durch welche unmittelbar Flüssigkeit gehoben wird, und unterscheiden sich die verschiedenen Arten von Pumpen durch die Art und Weise, in welcher die Flüssigkeit veranlasst wird, sich auf eine gegebene Höhe zu bewegen. Schon vor Jahrtausenden wurden sinnreiche Vorrichtungen erfunden, welche insbesondere der Wasserhebung zum Zweck der Wasserversorgung für häusliche und landwirthschaftliche Bedürfnisse dienten. Ein klares Bilrl über diese Anfänge und über die bis in die neuere Zeit erfolgte Ent wickelung des Pumpenbaues gibt Professor Dr. Rühlmann's "Allgemeine Maschinenlehre" Bd. 4. Diese Beschreibung zeigt, dass die zur Zeit in Anwendung befindlichen Pumpen zum grössten Theil nichts Anderes als verbesserte Formen der von den ältesten Kulturvölkern bereits benutzten Wasserhebevorrichtungen sind; manche Pumpenarten haben sich durch viele Jahrhunderte bis in die Neuzeit fast unverändert erhalten. Die Pumpen bewirken eine Ortsveränderung der Flüssigkeit. Diese kann am einfachsten dadurch erhalten werden, dass man die Flüssigkeit in Gefässe schöpfen und mit diesen heben lässt; in dieser Weise wirkt ein Theil der als Schöpfwerke bezeichneten Maschinen. Eine zweite Art der Flüssigkeitsförderung kennzeichnet sich dadurch, dass auf die in einem Behälter befindliche Flüssigkeit ein Druck ansgeübt wird, welcher die sämmtlichen Widerstände der Förderung zu überwinden vermag. Dieser Druck kann in verschiedener Weise erz13ugt werden: durch einen festen Körper, eine Flüssigkeit oder ein Gas. Im ersten Fall kann der treibende feste Körper durch den Behälter bewegt werden, ohne an denselben dicht Hartmaun-Knoke, Pnmp<·JJ. :!. Anti. 1

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