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Corporate Media Relations und Personalisierung: Eine empirische Analyse der Medienarbeit ausgewählter DAX30-Unternehmen PDF

345 Pages·2015·3.478 MB·German
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Corporate Media Relations und Personalisierung Markus Talanow Corporate Media Relations und Personalisierung Eine empirische Analyse der Medienarbeit ausgewählter DAX30-Unternehmen Markus Talanow Frankfurt am Main Deutschland Dissertation, Universität Hohenheim [D100], 2014 ISBN 978-3-658-08123-2 ISBN 978-3-658-08124-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-08124-9 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbi- bliogra(cid:191) e; detaillierte bibliogra(cid:191) sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikrover(cid:191) lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Fachmedien Wiesbaden ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media (www.springer.com) Kurt Tucholsky: Das Persönliche (1931) Schreib, schreib… Schreib von der Unsterblichkeit der Seele, vom Liebesleben der Nordsee-Makrele; schreib von der neuen Hauszinssteuer, vom letzten großen Schadenfeuer; gib dir Mühe, arbeite alles gut aus, schreib von dem alten Fuggerhaus; von der Differenz zwischen Mann und Weib… Schreib… schreib… Schreib sachlich und schreib dir die Finger krumm: kein Aas kümmert sich darum. Aber: schreibst du einmal zwanzig Zeilen mit Klatsch – die brauchst du gar nicht zu feilen. Nenn nur zwei Namen, und es kommen in Haufen Leser und Leserinnen gelaufen. »Wie ist das mit Fräulein Meier gewesen?« Das haben dann alle Leute gelesen. »Hat Herr Streuselkuchen mit Emma geschlafen?« Das lesen Portiers, und das lesen Grafen. »Woher bezieht Stadtrat Mulps seine Gelder?« Das schreib – und dein Ruhm hallt durch Felder und Wälder. Die Sache? Interessiert in Paris und in Bentschen keinen Menschen. Dieweil, lieber Freund, zu jeder Frist die Hauptsache das Persönliche ist. Theobald Tiger Die Weltbühne, 23.06.1931, Nr. 25, S. 928. (cid:139)(cid:139)(cid:139) „Und warum, denken Sie, ist das so?“ „Weil Menschen halt so viel interessanter als Unternehmen sind, nicht?“ (Zitat aus einem der Experteninterviews) Vorwort Personen sind Nachrichten. Nachrichten werden über Personen transportiert. Und Personen interpretieren Entwicklungen und nehmen kommentierend Stel- lung. In welcher Dimension auch immer der Trend zur Personalisierung analy- siert wird, er spielt im Journalismus traditionell eine große Rolle. Denn Redakti- onen vermitteln komplexe Themen gerne durch Interviews, Statements von Fachleuten oder schreiben spannende Magazingeschichten über die handelnden Personen. Personalisierung ist ein Megatrend in der Medienentwicklung. Die Bedeutung und Reichweite dieses Phänomens nimmt angesichts der Turbulenzen in der Medienlandschaft und der sogenannten Medialisierung der Gesellschaft sogar noch zu. War Personalisierung bislang vor allem ein Stilmittel im Politik- und Magazinjournalismus, greift diese Präsentationsstrategie nun auf sämtliche Bereiche der Unternehmens- und Wirtschaftsberichterstattung über. Auch ökonomische Ereignisse und Sachverhalte – selbst fachspezifischer Art – werden in den Medien zunehmend anhand von Personen dargestellt und gedeu- tet. Wenn Personen in den Mittelpunkt rücken und zu generellen Deutungsob- jekten werden, die stellvertretend für Unternehmen oder Organisationen stehen, hat dies Konsequenzen nicht nur für den Journalismus, sondern auch für Unter- nehmenskommunikation. Kommunikationsmanager und Unternehmensvertreter werden mit dem Phänomen konfrontiert. Sie müssen damit umgehen – unabhän- gig davon, ob sie den Trend zur Personalisierung selbst aktiv nutzen und viel- leicht sogar befördern oder ob sie diese Entwicklung aus tiefstem Herzen ableh- nen. Für die Kommunikationsprofis in den Firmen wird es immer schwieriger, die Risiken einer personalisierten Unternehmensberichterstattung zu minimieren und vorhandene Chancen zu nutzen. Das vorliegende höchst lesenswerte Buch analysiert, wie der Trend zur Per- sonalisierung die Überlegungen auf Unternehmensseite verändert. Die Studie bezieht sich auf ausgewählte DAX-30-Unternehmen und beleuchtet die Erfah- rungen großer Konzerne. Diese Ergebnisse sind umso wichtiger, da bislang nur wenig über die Aus- wirkungen der Personalisierung der Medienberichterstattung auf das Kommuni- kationsmanagement und über mögliche Vorgehensweisen der Media Relations bekannt ist. Weder in der Journalistik noch in der Unternehmenskommunikation 8 Vorwort gibt es einen zusammenhängenden Erklärungsansatz für Personalisierung als einem zentralen Element in Kommunikationsprozessen und -strategien. Dabei wird es täglich wichtiger. Markus Talanow bearbeitet diese Herausforderungen mit umfangreichen theoretischen und empirischen Analysen. Dabei nimmt er konsequent die Per- spektive des Kommunikationsmanagements ein. Schritt für Schritt entwickelt er zentrale Systematisierungen und aussagekräftige Modelle für die Personalisie- rung als journalistisches Phänomen und als Element der Media Relations. Die Modelle einer personalisierten Wirtschaftsberichterstattung, einer personalisier- ten Media Relations sowie das Phasenmodell der CEO-Positionierung sind wich- tige Systematisierungen, die es in dieser Form und Zusammenschau in der Lite- ratur bislang nicht gibt. In vier Fallstudien wird zudem höchst anschaulich untersucht, wie das Kommunikationsmanagement von Unternehmen die mediale Personalisierung wahrnimmt, wie es damit umgeht sowie ob bzw. auf welche Art und Weise Stra- tegien und Instrumente der Medienarbeit ebenso wie deren Prozesse und Organi- sation im Unternehmen davon betroffen sind und angepasst werden. Dabei wer- den nicht nur Vorteile herausgearbeitet, sondern immer wieder auch Risiken und Grenzen personalisierter Media Relations thematisiert. Spannend ist zu sehen, wie die vier untersuchten DAX-30-Unternehmen die mediale Personalisierung einschätzen und mit welchen Maßnahmen sie in PR und Media Relations darauf reagieren. Die Dissertationsschrift von Markus Talanow enthält wichtige Erkenntnisse für die Media Relations als einem aktuell eher vernachlässigten Feld der PR- Forschung. Sie kombiniert Erkenntnisse aus der Journalistik mit den Perspekti- ven der Unternehmenskommunikation. Die Fakultät für Wirtschafts- und Sozi- alwissenschaften der Universität Hohenheim (Stuttgart) hat sie mit „magna cum laude“ bewertet. Stuttgart, im September 2014 Claudia Mast Danksagung „Ausdauer wird früher oder später belohnt – meistens aber später“ – dieser Satz von Wilhelm Busch bringt das Dilemma des Doktoranden gut auf den Punkt. Dass sie letztlich doch belohnt wurde, liegt auch an der Unterstützung, die ich im Zusammenhang mit dieser Arbeit von verschiedener Seite erfahren habe. An erster Stelle steht dabei die wissenschaftliche Betreuerin und Erstgut- achterin der Arbeit, Prof. Dr. Dr. habil. Claudia Mast, Inhaberin des Lehrstuhls für Kommunikationswissenschaft und Journalistik der Universität Hohenheim, die ich bereits aus Studienzeiten kenne. Sie hat sich meinem Ansinnen, nach über fünfjähriger Berufstätigkeit das Projekt einer Dissertation in Angriff zu nehmen, von Anfang an aufgeschlossen gezeigt und mich während der ganzen Zeit immer unterstützt – nicht nur in fachlich hervorragender, sondern auch in menschlich überaus angenehmer Art und Weise. Vielen Dank. Prof. Dr. Frank Brettschneider, Inhaber des Lehrstuhls für Kommunikati- onswissenschaft insb. Kommunikationstheorie der Universität Hohenheim, dan- ke ich herzlich für die Übernahme des Zweitgutachtens und Prof. Dr. Dr. habil. Michael Schenk, Inhaber des Lehrstuhls für Kommunikationswissenschaft und Sozialforschung der Universität Hohenheim, für die Übernahme des Prüfungs- vorsitzes bei der Verteidigung. Dr. Klaus Spachmann vom Institut für Kommunikationswissenschaft und Journalistik danke ich für die fortwährenden konstruktiven Diskussionen und für seine überaus hilfreichen Ratschläge zu meinem Projekt, für das er sich stets Zeit nahm. Ebenso danke ich meinen Kollegen aus den Doktorandenkolloquien des Instituts für ihre Anmerkungen und Anregungen zu meiner Arbeit. David von Baross und Byung-Hun Park danke ich für ihre Hilfe bei der Durchsicht des Manuskripts. Großer Dank gilt auch denjenigen, die mir im Rahmen der Fallstudien als Gesprächspartner für Experteninterviews ihre Zeit und ihr Wissen zur Verfügung gestellt haben (in alphabetischer Reihenfolge): James Dever, Heinz Gottwick, Michael Grabicki, Jörg Howe, Dr. Michael Jochum, Hubertus Kuelps, Christoph Liedtke, Florian Martens, Alla Ruggaber-Mast, Jan Runau, Barbara Schädler, Elisabeth Schick und Martin Steinlehner haben durch ihre interessanten und klugen Aussagen die Arbeit wesentlich bereichert. 10 Danksagung Besonders möchte ich der Konrad-Adenauer-Stiftung danken, die durch ihre Förderung im Rahmen eines Promotionsstipendiums ganz wesentlich dazu bei- getragen hat, dass ich mich voll auf die Arbeit konzentrieren konnte. Meinen Freunden danke ich für ihre Loyalität und ihre gute Laune in einer Zeit mit Höhen und Tiefen. Ein letzter Dank an dieser Stelle gilt meinen Eltern dafür, dass sie mir mei- nen Lebensweg ermöglicht haben. Frankfurt, im September 2014 Markus Talanow Inhaltsverzeichnis Vorwort ................................................................................................................ 7 Danksagung ......................................................................................................... 9 Abbildungsverzeichnis ..................................................................................... 17 1 Einführung – Personalisierung als Herausforderung für das Kommunikationsmanagement ................................................................. 19 2 Rahmenbedingungen der Personalisierung als Phänomen ................... 25 2.1 Medialisierung und Mediengesellschaft.............................................. 25 2.2 Neoliberalismus und die Wirtschaft in der Vertrauenskrise ................ 30 2.3 Individualisierung als gesellschaftlicher Trend ................................... 36 2.4 Zusammenfassung des Kapitels .......................................................... 38 3 Das Personalisierungskonzept in der Kommunikationswissenschaft ... 39 3.1 Personalisierung als Nachrichtenfaktor ............................................... 39 3.2 Instanzen der Personalisierung ............................................................ 41 3.3 Rollen und Modi der Personalisierung ................................................ 44 3.4 Zusammenfassung des Kapitels .......................................................... 54 4 Personalisierung im Wirtschaftsjournalismus ....................................... 55 4.1 Wirtschaftsjournalismus in Deutschland – Trends und Herausforderungen .............................................................................. 55 4.2 Personalisierung als journalistisches Konzept .................................... 66 4.2.1 Boulevardjournalismus ............................................................. 66 4.2.2 Emotionalisierung und Infotainment ........................................ 70 4.2.3 Skandalisierung ......................................................................... 74 4.2.4 Privatisierung ............................................................................ 77 4.2.5 Abgrenzung der journalistischen Konzepte .............................. 78 4.3 Die Rolle von Personalisierung in der Wirtschaftsberichterstattung ... 81 4.3.1 Personalisierung in den Angebotsformen für Wirtschaftsinformationen ......................................................... 81

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