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Brücken der Erinnerung: Von den Schwierigkeiten, mit der nationalsozialistischen Vergangenheit umzugehen PDF

308 Pages·2002·35.275 MB·German
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Paul· Briicken der Erinnerung Geschich te und Psychologie herausgegeben von Prof. Dr. Peter Schulz-Hageleit BAND9 Hinrich Paul Briicken der Erinnerung Von den Schwierigkeiten, mit der nationalsozialistischen Vergangenheit umzugehen 2. Auflage Centaurus Verlag & Media UG 2002 Zum Autor: Dr. Hinrich Paul, Diplom-Soziologe, Lehrer, absolvierte ein Studium der Theologie, Philosophie und Soziologie in Bielefeld, Tiibingen und Frank furt/M, 199R Promotion an der Universitiit Witten-Herdecke, Er ist als Lehrer an der Olof-Palme-Gesamtschule in Hiddenhausen tlitig. Umschlagabbildung: Anselm Kiefer: Daath (199R). © Anselm Kiefer. Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Paul, Hinrich: Briicken der Erinnerung : von den Schwierigkeiten, mit der nationalsozialistischen Vergangenheit umzugehen / Hinrich Paul. 2. Aufl. - Herbolzheim : Centaurus-Verl., 2002 (Geschichte und Psychologie ; Bd. 9) Zugl.: Witten, Herdecke, Privatuniv., Diss., 199R ISBN 978-3-8255-0139-6 ISBN 978-3-86226-313-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-86226-313-4 ISSN 0936-5338 Aile Rechte, inshesondere das Recht del' Vervielfiiltigung und Verhreitung sowie del' Uhersetzung, vorhehalten. Kein Teil des Wakes darf ill irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm odeI' ein aI/de res Verfailren) oill/e scilrijt/icile Geneilmigullg des Ver/ages reproduziert odeI' unter Verwendllllg e/ektronischer Systeme I'erarheitet, I'ervielfii/tigt oder I'erhreitet werden. © CENTAURUS Ver/ags-GmhH & Co. KG, Herho/zheim 2002 Satz: Vorlage des Autors Vorwort Diese Arbeit war so etwas wie eine schwere Geburt. Ich habe vie len zu danken, die mir dabei geholfen haben; sie aile an dieser Stelle zu erwiihnen, wiirde - wenn es uberhaupt moglich ware -mehrere Seiten fUllen. Ich danke zunachst meinen Ge sprachspartnerinnen und Gesprachspartnern aus der Generation der Zeitzeugen des Nationalsozialismus fUr ihre Bereitschaft zu erzahlen und auf meine Fragen einzu gehen. Einige von ihnen - vor aHem aus dem Bielefelder Gesprachskreis, und be sonders "Johann Reese", haben viel mehr getan, als Material zum Bau eines wis senschaftlichen Gebaudes zu liefern; sie haben namlich, indem sie sich im Ge sprach mit mir und anderen Nachgeborenen erinnerten, etwas von ihrem Innersten mitgeteilt und auf diese Weise mir auf den Wegen in das Dunkel meiner For schungsarbeit und meiner eigenen Erinnerung Lichter aufgesteckt. Ohne ihre Uber lieferung und ihre Bereitschaft, sich an meiner Arbeit zu beteiligen, ware der Plan, die Konstruktion, die leitende FragesteHung dieses Buches nicht moglich gewesen. Drei von ihnen haben sich nach der Fertigstellung meines Textes dazu entschlos sen, aus dem vor Jahren vereinbarten Inkognito herauszutreten. Ich kann daher ihre Pseudonyme auflosen: "Johann Reese" ist Hans 1. Cn!pin, "Ida Gartemann" ist Waltraud Rosengart, "Elise Hilger" ist Anneliese Vormbrock. Auch ohne ungezahlte Gesprache mit Vetreterinnen und Vertretern verschiede ner Wissenschaften ware diese Buch nicht entstanden. rch danke besonders Jorn Rusen fUr seine langjahrige Beratung und sein zunehmendes Interesse an meiner Arbeit. Zuletzt -last but not least -danke ich Gerda, meiner Frau, fUr ihre oft treffsiche re Intuition in der gemeinsamen Erinnerungsarbeit, fur ihre Geduld und flir ihre Bereitschaft, trotz mancher Schwierigkeiten und Belastungen den gemeinsamen Weg weiterzugehen. v Vorwort TElL I: FRAGEN NACH DER ERINNERUNG I. Kapitel: Streit um die Geschichtserinnerung. Konnen die Deutschen die Geschichte des Nationalsozialismus als ihre eigene annehmen? A. Die Schwierigkeit, sich selbst als Subjekt der eigenen Taten anzuerkennen 4 B. Die Schwierigkeit, Verluste der eigenen Geschichte anzuerkennen 9 C. Die Schwierigkeit, sich auf die Beziehung zu den Opfem einzulassen 14 D. Die Schwierigkeit, die eigene Herkunft anzuerkennen 21 E. Die Schwierigkeit von Frauen und Miinnem, ihre unterschiedlichen Anteile am Nationalsozialismus wahrzunehmen 27 F. Die Schwierigkeit, sich fur die Annahme der eigenen Geschichte zu entscheiden 31 2. Kapitel: Eriooerung uod Geschichte 38 A. Geschichtserinnerung in der Debatte zwischen M.Broszat und S.Friedlander 39 B. Erinnerung als Grundbegriff der Geschichtskultur 51 I. Gedachtnis, Erinnerung und Geschichte 52 2. Wiederholungszwang und Erinnerung als Veranderwlg 55 C. W.Benjamins Denkbild des Erwachens 60 1. Konstitution von Geschichte durch Erinnerung 64 2. Synthesis -BewuBtwerdung des Ich 64 3. Erwachen als der exemplarische Fall des Erinnems 66 4. UnwillkUrliche Erinnerung 67 5. Vorrang der Diskontinuitat vor der Kontinuitat 67 6. Fiirderung von Noch-Nicht-Bewul3tem, Traumdeutung 68 7. Ausweg aus einer mythischen BewuBtseinslage 70 8. Erwachen der Verantwortung 71 9. Politische Theologie als Voraussetzung geschichtlicher Erfahrung 72 D. Erinnerung an den Nationalsozialismus als Erwachen 75 I. Sich von der Vergangenheit als der eigenen betreffen lassen 75 2. Festhalten unwillkUrlicher Erinnerung 77 3. "AufhebWlg" von Traumen aus der Zeit des Nationalsozialismus 78 E. Zum Verhiiltnis von individuellem und kollektivem Gediichtnis 80 TElL II: ERINNERUNGSARBEIT 1M GESPRACH ZWISCHEN DEN GENERATIONEN. EINE EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG 3. Kapitel: Ziele, Fragestellung, Hypothesen und methodischer Ansatz 84 A. Beitrag zu einer Geschichte von unten 84 B. Ziele und Grundannahmen 86 C. Konzentration der Untersuchung auf Einzelne in einer Kleingruppe 88 D. Fragestellung 89 E. Hypothesen 91 I. Individuell-psychische Bedingungen 92 2. Soziale Bedingungen 92 3. Politisch-theologische und kulturelle Bedingungen 93 4. Methodische Bedingungen 94 F. Grenzen der Darstellung 95 G. Zur Geschichte meiner Untersuchung 96 H. Zur Hermeneutik 99 I. Zur Maieutik 102 J. Zur Empirie, Theorie und Praxis der Oral History 102 4. Kapitel: Ein Gesprachskreis als Ort der Erinnerungsarbeit 107 A. Oberblick tiber die Geschichte des Bielefelder Gesprachskreises 107 B. Der Gesprachskreis als Bezugsrahmen der Erinnerung 109 C. Unterschiedliche Erwartungen an den Gesprachskreis am 4.2.1988 110 Zur Interpretation 111 1. Erinnerung im Dienst politischer Orientierung 111 2. Erinnerung im Dienst lebensgeschichtlicher Orientierung und Erinnerung im Dienst der Verstandigung zwischen den Generationen 112 3. "Erkennen der Erinnerung" als Veranderung und erkannte Erinnerung als Grund von Kritikf<ihigkeit 113 4. Erinnerung als Schuldbekenntnis 114 5. Erinnerung als Selbstrechtfertigung 116 D. Sinnhorizonte, Erwartungshorizonte und Bezugsrahmen der Erinnerung 116 5. Kapitel: Johann Reese (1918 geboren) 118 A. Erinnerung an eine Veranderung seines Lebens 118 B. Erinnerung als Kritik an bestehenden Deutungsmustem 119 C. Erinnerung an einen lebensgeschichtlichen Wendepunkt 120 D. Der Gesprachskreis als Bezugsrahmen der Erinnerung am 9.2.1989 121 E. Geschichte vom Zerbrechen des Flihrerbildes 122 F. Lebensgeschichtliche Veranderung in der Erinnerung und Streit urn die Veranderung des Bezugsrahmens 124 G. Erfahrung, die ein Weltbild aufsprengt 126 I. Vorgeschichte: Zu J.Reeses Weltbild 127 2. Abwehrmechanismen 128 3. Der Augenblick der Erkenntnis 131 4. Kraft zur Entscheidung und zum Handeln 133 H. Weitere Veranderung durch Erinnerung 136 I. Zwischenergebnis 137 6. Kapitel: Ida Gartemann (1927 geboren) 144 A. Bezugsrahmen von I.Gartemanns Erinnerung 146 B. Die Ereignisse, an die I.Gartemann sich "nach 40 Jahren" erinnert 147 C. Bedingungen des Vergessens 149 I. Rastlose Arbeit 149 2. Fremdenfeindliche Haltung 150 3. Pragung durch Familie und BDM 151 D. Bedingungen, die das Auftauchen der unwillktirlichen Erinnerung fdrderten 152 I. Fordemde Bedingungen im Gesprachskreis 153 2. Scham tiber Versaumnisse 153 3. I.Gartemanns Beziehungen zu ihrem Mann und zu ihren Kindem als Bedingung der Erinnerung 154 E. I.Gartemanns Veranderung nach dem Auftauchen der unwillkiirlichen Erinnerung 157 F. Zwischenergebnis 161 7. Kapitel: Hubert Zoller (1924 geboren) 171 A. H.Zollers Selbstdarstellung am 19.11.1987 172 B. Der Gesprachskreis als Bezugsrahmen von H.Zollers Erinnerungen 176 C. Reaktionen der Teilnehmerlnnen 181 D. Nachdenken tiber den Streit mit H.Zoller im Gesprachskreis 185 E. "Idealismus" und Verblendung 186 I. "SpaB" 186 2. "Gemeinschaft" 186 3. Opferbereitschaft 187 4. "Idealismus" und Verblendung bei H.zoller 189 5. Abwehr des Anderen in sich selbst 189 F. AnstOI3e 191 G. Zwischenergebnis 191 8. Kapitel: Elise Hilger (1925 geboren) 197 A. Erwachen des politischen Bewuf3tseins 200 I. Verwandlung von Angst in Wut 20 I 2. Klarung der Spannung zwischen Eltemhaus und nationalsozialistischer UmweIt 202 3. Neue Welterkenntnis und Selbsterkenntnis 204 4. Vorlaufige Thesen zu E.Hilgers politisch-moralischem Anspruch 204 B. Erinnerung an den entscheidenden Wendepunkt in ihrem Leben 205 I. Bezugsrahmen der Erinnerung an die Selbsterkenntnis vor dem Spiegel 207 2. Spuren der Veranderung 209 3. Fanatische Entschlossenheit und Todesangst 210 C. Pauschaler HaJ3 und die Moglichkeit seiner Oberwindung 211 I. Trauer und Veranderung 212 2. Zusammenfassende Thesen zu E.Hilgers politisch-moralischem Anspruch 212 D. Veranderung und Beharrung 213 I. Hoffnung und GewiBheit 214 2. GewiBheit und "Idealismus" 216 E. "Mildemde Umstande" 216 F. Zwischenergebnis 217 9. Kapitel: Fordernde und hemmende 8edingungen der Erinnerungsarbeit 224 A. Individuell-psychische Bedingungen 225 B. Soziale Bedingungen 228 I. Beziehungen zwischen den Generationen 228 2. Beziehungen zwischen den Geschlechtem 232 3. Beziehungen zwischen Tatem und Opfem des Nationalsozialismus 233 C. Politisch-theologische und kulturelle Bedingungen 233 I. Gegenseitige Anerkennung der MenschenwUrde 234 2. Anerkennung der Menschenwilrde von Tatem 237 3. Tlitige Reue 239 4. Dualistische Deutungsmuster 240 5. lnstrumentalisierung von Erinnerungen 242 6. Kritische Intervention der Geschichte 245 D. Methodische Bedingungen 248 5CHLU55 10. Kapitel: Perspektiven der Erinnerungsarbeit 254 A. Ziele der Erinnerungsarbeit 254 I. Paradoxie von Erinnerungsgebot und Freiheit anamnetischer Verantwortung 255 2. Paradoxie der Tradition der Unterdrilckten als Diskontinuum des Gewesenen 261 3. Aufdeckung des Bosen im Nationalsozialismus 269 B. Methoden der Erinnerungsarbeit 274 1. Sich von der Vergangenheit als der eigenen betreffen lassen 274 2. Festhalten der Erinnerung, Forderung des Noch-Nicht-BewuBten 279 3. "Aufhebung" von Traumen und Alptrliumen 282 C. Ausblick: Historische Reue, negative Sinnbildung und Wahrheit als Anteil 287 Reue als Quelle historischer Sinnbildung 287 Negative Sinnbildung und Wahrheit als Anteil 290 Literatur 292

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