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Breitner. Chirurgische Operationslehre. Band 3. Chirurgie des Abdomens 1 PDF

241 Pages·1988·44.87 MB·German
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Preview Breitner. Chirurgische Operationslehre. Band 3. Chirurgie des Abdomens 1

Breitner Chirurgische Operationslehre Band 111 Chirurgie des Abdomens 1 Operative Grundlagen, Chirurgie des Retroperitoneums Herausgegeben von E. Kern unter Mitarbeit von W. Albrich, R. Arbogast, K. Geißler, J. H. Hansen, A. Herrlinger, P. Klaue, K. Pfeifer, K. Richter, E. Schmidt, K. M. Schrott, L. Schweiberer, A. Sigel, D. Wilker 1988 Urban & Schwarzenberg ·München-Wien-Baltimore Geleitwort Die Chirurgische Operationslehre von B. Breitner erschien mit Band I erstmals 1955. Damals schrieb Professor Burghard Breitner: "Die Chirurgie als Technik ist in eine neue Phase getreten ... An der Schwelle dieserneuen Epoche will die hier vorgelegte Operationslehre den Anteil am voraussichtlich dauerhaften Bestand der abtretenden Periode und die schon sicheren Umrisse der herauf kommenden festhalten ..." Nach dem Tode von B. Breitner im Jahr 1956 wurde die Operationslehre weitergeführt von Professor Herbere Kraus, Vorstand der Universitätsklinik für Neurochirurgie in Wien und Professor Ludwig Zukschwerdt, Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik in Hamburg. Derzeit wird die Breienersehe Operationslehre herausgegeben von den unterzeichnenden Herausgebern. Die Chirurgische Operationslehre von B. Breitner hat mehr als drei Jahrzehnte angehende und erfahrene Operaceure begleitet. Um den Wert dieses Werkes zu erhalten und an der Breienersehen Vision ___ "die schon sicheren Umrisse der heraufkommenden chirurgischen Epoche" festzuhalten, ist die neue Operationslehre den neuen Entwicklungen der operativen Chirurgie in einem modernen Konzept angepaßt. Die Neuauflage erscheint nicht mehr im Lose Blatt-System, sondern nach topographischen Gesichtspunkten gegliedert in Einzel bänden. Diese Form wurde gewählt, um der Schnellebigkeit auf vielen Gebieten der Chirurgie Rechnung zu tragen und einzelne Bände, dem neue sten Wissensstand angepaßt, rasch neu auflegen zu können. Ziel der Neubearbeitung ist die detaillierte Beschreibung der operativen Technik. Der Text wird so straffund kurz wie möglich gehalten werden. Auf Illustrationen und besonders enge und übersichtliche Verknüpfung von Text und Bild wird großer Wert gelegt. Atypische Situationen, Möglichkeiten intraoperativer Fehler und Komplikationen, deren Erwähnung fur den Leser hilfreich sind, werden besonders berücksichtigt und ausführlich abgehandelt. Der neHe Breitner beabsichtigt nicht, auf klinisch-chirurgische Fragen einzu gehen, soweit sie nicht unmittelbar mit dem operativen Procedere zu tun haben. Im Gegensatz zur früheren Auflage werden Probleme der Vor- und Nachbehandlung nur dort in knapper Form einbezogen, wo sie untrennbar mit der Operationstechnik verbunden sind. Begleitende Maßnahmen können nur insoweit berücksichtigt werden, wie sie neben dem Operationstisch und in unmittelbarem zeitlichem Zusammenhang mit der Operation erforderlich sind. Postoperative Komplikationen werden dann erörtert, wenn sie weitere operative Maßnahmen nach sich ziehen. Verselbständigte Gebiete wie Herz und Neurochirurgie, Urologie, Orthopädie, Gynäkologie und Anästhesie werden insoweit berücksichtigt, als sie im Notfall ftir den allgemein tätigen Chirurgen von Bedeutung sind. Anästhesielogische Methoden sind dann von Interesse, wenn sie vom Opcrateur selbst durchgeftihrt werden können; zum Beispiel die Lokalanästhesie. Mag der erste Eindruck eine radikale Abwendung vom ursprünglichen Prinzip der Breienersehen Chirurgischen Operationslehre, der umfassenden Darstellung der Chirurgie, sein, sind sich die Herausgeber von heute doch einig, daß eine Operationslehre im Interesse der neuen Chirurgengeneration sich ganz der modernen Informations- und Lerntechnik bedienen muß. Die Herausgeber danken dem Verlag Urban & Schwarzenberg für den Mut, ein bewährtes Werk gänzlich umzugestalten und damit den Weg freizugeben zu einerneuen Form der Wissensvermittlung. Innsbruck, Würzburg, München, März 1988 F. Gschnitzer E.Kern L. Schweiberer Vorwort Operative Eingriffe an den Abdominalorganen und im Bauchraum sind, seitdem sich die Chirurgie im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts zu ihrer heutigen Form entwickelte, eine der tragenden Säulen des chirurgischen Handelns, und sie werden es bleiben. In der jetzigen Auflage der Breitnerschen Operationslehre sind fl.ir die Abdominalchirurgie vier Bände, ein Drittel des gesamten zwölfbändigen Werkes vorgesehen. Von ihnen wird hier der erste Band - und insgesamt der zweite Band des neuen Werkes - vorgelegt. Während in den drei nachfolgenden Bänden die großen zusammenhän genden Gebiete der Abdominalchirurgie- oberer und unterer Gastrointesti naltrakt, Leber, Gallenwege, Pankreas- bearbeitet werden, beinhaltet dieser Band die Grundlagen der Abdominalchirurgie im weitesten Sinn. Es werden die Techniken der Laparotomie, die Schritte in der Beherrschung ihrer Kom plikationen und die gastrointestinalen manuellen wie maschinellen Nähte dar gestellt, vor allem aber die Probleme, die den Bauchraum als Ganzes betreffen: Drainageprobleme, die operative Behandlung von Peritonitis und Abszessen, aber auch die fast überall etwas vernachlässigten Gebiete der Chirurgie des Retroperitoneums und des Omenturn majus. Auch die angrenzenden Fach gebiete Urologie und Gynäkologie kommen zu Wort, soweit sie Probleme ftir den praktisch-tätigen Chirurgen aufwerfen können. Operationslehren sind für den Anfanger wie fUr den Fortgeschrittenen geschrieben: Für den Anfänger, damit er die chirurgische Technik im Ganzen übersehen und erlernen kann, ft.ir den Fortgeschrittenen, um über weniger Geläufiges rasch nachlesen und sich orientieren zu können. Unter diesem Gesichtspunkt wurde besonderes Gewicht auf mögliche intraoperative Schwierigkeiten, Fehler und Gefahren und ihre technische Bewältigung gelegt. An diesen Problemen erweist sich der Wert einer Operationslehre mehr als an der bloßen Darstellung der Technik, die der junge Chirurg während seiner Weiterbildung ohnehin von Erfahrenen unmittelbar erlernt. Unabhängig von "Schulen", die bestimmte Instrumente, Schnittftihrungen und Methoden bevorzugen oder vorschreiben, wandelt sich die operative Technik allmählich auch im Ganzen. Diese Tatsache war einer der Gründe, weshalb sich Verlag und Herausgeber nach einem Menschenalter zu einer völligen Neubearbeitung des Breitn.er entschlossen haben. Die Älteren von uns, die Burghard Breitner noch gekannt haben, widmen auch diese neue Operationslehre dem Namen und dem Gedächtnis dieses bewundernswerten Chirurgen und Menschen. Würzburg, März 1988 Ernst Kern Inhalt 1 Laparotomie, Komplikationen der Laparotomie, Relaparotomie Eo Schmidt 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 Enterale Anastomosen Do Wilker 47 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 Narbenbruchoperationen Do Wilker 85 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 4 Peritonitis Ro Arbogast 97 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 5 Behandlung intraperitonealer und retroperitonealer Abszesse durch operative Verfahren und perkutane Drainagetechnik K. J. Pfeifer und Ko Geißler 109 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 6 Punktionsdiagnostik und allgemeine operative Maßnahmen beim Bauchtrauma PoKlaueo 131 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 7 Netzplastik im Abdomen KoG eißler und L. Schweiberer 149 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 8 Operative Eingriffe im Retroperitonealraum Ho Hansen 165 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 9 U rologische Eingriffe bei abdominalen Operationen Ao Sigel, K. Mo Schrott und Ao Herdinger 179 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 10 Gynäkologische Eingriffe bei chirurgischen Operationen K. Richter und W Al brich 223 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Autorenverzeichnis PD Dr. med. W. Albrich Prof. Or. med. K. Richter Oberarzt der Frauenklinik Ehemaliger Direktor im Klinikum Großhadern der Frauenklinik Marchioninistraße 15 im Klinikum Großhadern 8000 München 70 Tall2 8000 München 2 Pro( Dr. med. R. Arbogast Chefarzt der Chirurgischen Klinik Prof. Dr. med. E. Schmidt Städtisches Krankenhaus Pforzheim Chefarzt der Chirurgischen Klinik Kanzlerstraße 2-6 J uliusspital 7530 Pforzheim J uliuspromenade 19 8700 Würzburg Dr. med. K. Geißler Oberarzt der Chirurgischen Klinik Prof. Dr. med. K. M. Schrott Innenstadt und Chirurgischen Direktor der Urelogischen Poliklinik der Universität München Universitätsklinik Nußbaumstraße 20 Maximiliansplatz 8000 München 2 8520 Erlangen Pro( Dr. med. H. Hansen Prof. Dr. med. L. Schweiberer Chefarzt der Chirurgischen Klinik Direktor der Chirurgischen Klinik der Evangelischen und Johanniter Innenstadt und Chirurgischen Krankenanstalten Duisburg-Nord Poliklinik der Universität München Fahrner Straße 133 Nußbaumstraße 20 4100 Duisburg 11 8000 München 2 PD Dr. med. A. Herdinger Prof. Dr. med. A. Sigel Chefarzt der U rologischen Klinik Ehemaliger Direktor der Stadtkrankenhaus Fürth Urelogischen Universitätsklinik Jakob-Henle-Straße 1 Maximilianspla tz 8510 Fürth 8520 Erlangen Prof Dr. med. P. Klaue Dr. med. D. Wilker Chefarzt der I. Chirurgischen Klinik Oberarzt der Chirurgischen Klinik Landkrankenhaus Coburg Innenstadt und Chirurgischen Ketschendorfer Straße 33 Poliklinik der Universität München 8630 Coburg Nußbaumstraße 20 8000 München 2 Prof. Dr. med. K.]. Pfeifer Leiter der Röntgenabteilung Chirurgische Klinik Innenstadt und Chirurgische Poliklinik der Universität München Nußbaumstraße 20 8000 München 2 1 Laparotomie, Komplikationen der Laparotomie, Relaparotomie E. Schmidt Laparotomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Anatomie der Bauchdecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Haut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Muskelschicht mit Faszie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 lnnervation. arterielle und venöse Blutversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Ligamentum falciforme hepatis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Lagerung des Patientenzur Laparotomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Hilftmaßnahmen bei der Laparotomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Rochard-Haken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Resektion des Processus xiphoideus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Selbsthalte11der Wundsperrer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Vorbereitung zur Laparotomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Im Vorbereitungsraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Intraoperative suprapubische Blasenpunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Desinfektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Abdecken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Selbsteinstellbare Operationslampe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Gruppierung des Operationsteams . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Vakuumsauger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Handschuhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Operationsset . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Maßnahmen zur Sicherung von Bauchtüchern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Zugangswege z~tm Abdomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Längsschnitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Querschnitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Schrägschnitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 Kombinierte Schnitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Dorsaler Zugang durch das Bett der12. Rippe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Laparotomie und Stomaanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Exploration des Abdomens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Bauchdeckenverschluß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Nahttechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Grundfom1en der Naht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Nahtmaterial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Operationsnadel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Drainage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Indikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Offenes Drainagesystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Geschlossenes Drainagesystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Wundverband und Sterilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Postoperative Wundheilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Ungestörte Laparotomiewundheilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Gestörte Laparotomiewrmdheilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Wundinfektion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Hämatom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Serom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Wundruptur (Piatzbauch) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Relaparotomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Indikation zur Relaparotomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Relaparotomie bei postoperativer Peritonitis, Abszeß-und Fistelbildung . . . . . . . 42 Relaparotomie bei Nachblutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Relaparotomie bei postoperativem Ileus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Frührelaparotomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Spätrelaparotomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Weiterf'Uhrende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 1 Laparotomie, Komplikationen der Laparotomie, Relaparotomie 3 An erster Stelle steht aber der über Laparotomie sichtliche Zugang und die breite Exposition des eigentlichen Opera tionsgebietes. Niemandem ist Vorbemerkung gedient, wenn sich unter einer kleinen, kosmetisch schönen Inzision Die ideale Form der Laparotomie, ein chirurgisches Chaos verbirgt. die sämtliche Anforderungen erfUllt, Sind eine oder mehrere Operationen wird noch gesucht. Es ist deshalb nur vorausgegangen, so sollte die neue möglich, Bewährtcs aufzuzeigen. SchnittfUhrung diesen Gegebenheiten Neue Erkenntnisse auf dem Gebiet Rechnung tragen. Zu große Inzi der Wundheilung, und technische sionen steigern die Komplikations Entwicklungen, wie z. B. eine neue rate, zu kleine Inzisionen gefährden Generation chirurgischer Nahtmate den Operationsablauf und seinen rialien, müssen in die Überlegungen Erfolg. Wurde unter einer falschen miteinbezogen werden. Der Katalog Diagnose ein unpassender Schnitt der Anforderungen, der an eine ideale gesetzt, so ist es schon aus forensi Laparotomie gestellt wird, ist kaum schen Gründen in den meisten Fällen überschaubar: empfehlenswert, diesen Schnitt zu erweitern und nicht eine zweite Die Eröffnung des Abdomens soll Inzision anzulegen. Bei einer gleich schnell, technisch einfach und ohne zeitigen Stomaanlage kann eine in Blutverlust vonstatten gehen. Der unmittelbarer Nachbarschaft gesetzte Wiederverschluß muß außerdem Laparotomie die Anus-praeter-Ver zuverlässig und sicher sein. sorgung erheblich beeinträchtigen. Im Bedarfsfall soll die Inzision Selbstverständlich erfUllt keine der rasch in alle erdenklichen Rich möglichen Laparotomiemethoden tungen erweitert werden können. alle aufgestellten Forderungen und - Den anatomischen Gegebenheiten Bedürfnisse. Die Wahl der jeweiligen der Bauchdecken, deren Innerva SchnittfUhrung muß im Einzelfall tion und Durchblutung ist Beach nach Abwägung der Vor- und Nach tung zu schenken. Andernfalls teil~ individuell getroffen werden und muß mit Wundrupturen im unmit bleibt stets der Erfahrung, Intuition telbaren postoperativen Verlauf und Schule des jeweiligen Chirurgen und später mit Narbenhernien überlassen (Abb. 1-1). Korrekturen gerechnet werden. Nervenverlet der verwendeten Methode sind zungen können zu Muskelatro immer dann angezeigt, wenn die phien und Bauchdeckenschwä operativen Ergebnisse nicht der chungen fUhren. In Abhängigkeit Norm entsprechen. von der SchnittfUhrung kann die Atmung funktionell und schmerz bedingt eingeschränkt werden. Nervenläsionen haben häufig hart näckige und äußerst unangenehme Sensationen zur Folge. Ein gutes kosmetisches Resultat ist --- e --- d erstrebenswert, da der Patient den Chirurgen vor allem nach seiner Handschrift, die er bei jeder Lapa rotomie hinterläßt, beurteilt. Der Schnitt sollte deshalb klein und kaum oder nicht sichtbar sein. Kosmetischen Aspekten entspre chen am ehesten SchnittfUhrungen, die parallel zu den Spaltlinien der Abb. 1-1 Gebräuchliche SclmittfUhrungen für Eingriffe an der Gallenblase und den Gallen Haut verlaufen und nur geringen gängen. Zug- und Scherkräften ausgesetzt a) Rippcnbogenrandschnitte rechts. sind. b) Oberbauchquerschnitt. c) Pararektalschnitt. d) Paramcdianschnitt. e) Schnittftihrung nach Kehrer. 4 1 Laparotomie, Komplikationen der Laparotomie, Relaparotomie AnaJomie der Bauclulecke verlaufende Wunde auseinander, wobei sie von der Bauchdecken Die genaue Kenntnis der Anatomie muskulatur noch unterstützt werden. der vorderen Bauchwand ist mitent Parallel zu ihnen verlaufende Wunden scheidend flir das Gelingen jeder La werden dagegen spontan parotomie. Die Form des Abdomens verschlossen. Inzisionen sollten ist geschlechtsspezifisch festgelegt, deshalb möglichst längs der Langer unterliegt jedoch großen indivi sehen Spaltlinien ziehen (Abb. 1-2c), duellen Variationen. Männer haben da sie dann am wenigsten aufZug in der Regel eine stumpfwinkelige, beansprucht werden und in srrichfOr breite untere Thoraxapertur und ein migen Narben verheilen. Anders schmales Becken sowie eine kräftig verlaufende Hauteröffnungen klaffen, entwickelte Bauchwandmuskulatur. in Abhängigkeit von ihrer Richtung Umgekehrte Verhältnisse finden sich mehr oder weniger und sind so bei Frauen mit breitem Becken und Eintrittspforten für Infektionen. Sie einem spitzen epigastrischen Winkel. stehen unter Spannung und haben Sämtliche anatomische Übergangs breite, kosmetisch unschöne Narben typen sind denkbar. Den von Fall zur Folge. zu Fall variierenden Gegebenheiten hat die angewandte Laparotomie methode Rechnung zu tragen. Durch die abdominale Inzision werden zumeist die vordere und seitliche Bauchdecke betroffen. 3 Schichten sind zu unterscheiden: die Schichten der Haut und das subkutane Fettgewebe die Muskelschichten und die Binnenschicht, die mit ihrer transversalen Faszie, ihrem prä peritonealen Fett und ihrem parietalen Peritoneum den Ein geweiden aufliegt. Haut Die Haut der vorderen Bauchwand läßt schräg verlaufende, von superio lateral nach inferiomedial ziehende feine Linien erkennen, die soge nannten Spaltlinien oder Langersehen Linien (Abb. 1-2a und b). Sie sind das Ergebnis der funktionellen Beanspruchung der Körperober fläche, die ständig bewegt, gedehnt und gezogen wird. Diese Dauerbela stung wird von der Muskulatur durch kollagenelastische Faserzüge auf die Haut übertragen, wobei feine Vertiefungen entstehen. Parallel zu den Langersehen Spaltlinien ziehen kollagenelastische Faserbündel, die Abb. 1-2a bis c Die Spaltlinien der Haut der Haut ihre Eigenelastizität ver (Langersche Linien). a) Hintere Körperhälfte. mitteln. Sie ziehen jede quer zu ihnen b) Vordere Körperhälfte. c) Hautschnitte, die parallel den Spaltlinien verlaufen (oben), stehen nicht unter Zug, während senkrecht dazu verlaufende durch Zug klaffen. Eine Mittelstellung nehmen schräg zu den Spaltlinien verlaufende Inzisionen ein (Mitte). 1 Laparotomie, Komplikationen der Laparotomie, Relaparotomie 5 Muskelschicht mit Faszie schmal und dick (Abb. 1-3a). In diesem Bereich treten Hernien Die Muskelwand des Abdomens extrem selten au( Bei synergistischer besteht seitlich aus Faszien und der Innervation der Bauchdeckenmusku Muskulatur des M. obliquus externus latur wird der intraabdominale Druck abdominis mit ihrem Verlauf von erhöht, so bei der Defakation, beim superiolateral nach inferiomedial Husten, beim Niesen und unter der (Abb. 1-3a und Abb. 1-4). Fast senk Geburt. Oie Muskeln der Bauch recht dazu zieht der M. obliquus decken sind außerdem wichtige auxi internus abdominis von superiome liäre Atemmuskeln. Bei getrennter dial nach inferiolateral. Der M. trans Innervation resultiert eine Drehung versus abdominis hat einen weit und Seitwärtsneigung des Rumpfes. gehend horizontalen Faserverlauf Oie Aponeurosen der 3 seitlichen Bauchmuskeln strahlen am lateralen Rektusrand in eine Faszienplatte ein, die sich oberhalb der Linea arcuat.t (etwa 5 cm unterhalb des Nabels) in ein hinteres und vorderes Blatt spaltet (Abb. 1-3c). Sie scheiden den M. rectus abdominis ein und bilden die Rektusscheide. Dorsal des Rektus findet sich vom Xiphoid bis zum Nabel als letzte Verstärkung die Fascia transversalis und das Peritoneum (Abb. 1-3b und c). Der M. rectus abdominis verläßt unterhalb der Linea arcuata seine Scheide nach dor sal. Deshalb liegen distal dieser Linie die Faszien der Rektusscheide vor der Rektusmuskulatur (Abb. 1-3c). a Oie hintere Begrenzung der Rektus muskulatur bilden nur noch die Fascia transversalis, das präperito neale Fettgewebe und das Peritoneum parietale. Am medialen Rand des M. rectus abdominis, der vom Xiphoid bis zum Tuberculum pubicum und zur Symphyse zieht, strahlen die Blätter der Rektusscheide in die Abb. 1-3a bis c Muskelschicht des mediane Linea alba ein (Abb. 1-3 b Abdomens. a) Aufbau und Gefäßversorgung der vorderen und c). Der M. rectus abdominis Bauchwand mit Linea alba, M. recrus ab besitzt in der Regel 3 bis 4 lnter dominis sowie M. obliquus extemus Qinks). sectiones tendineae, von denen b) Querschnitt durch die vordere Bauchwand oberhalb der Linea arcu:ua. eine im Gebiet des Schwertfortsatzes c) Querschnitt durch die vordere Bauchwand liegt, eine mitten zwischen Xiphoid unterhalb der Linea arcuata. und Nabel, eine in Höhe des Nabels und eine 4. unterhalb des Nabels. Oie Intersectiones tendineae sind die Eintrittspforten von Gefaßen und fest mit dem vorderen Blatt der Rektus scheide verwachsen. Die Linea alba, die durch eine Verschmelzung der Aponeurosen der seitlichen Bauch muskulatur entsteht, ist oberhalb des Nabels breit und dünn (Abb. 1-3a). Deshalb findet sich hier die Prädi lektionsstelle von spontanen Brüchen und Narbenhernien. Unterhalb des Abb. 1-4 Innervation der vorderen Bauch Nabels ist die Linea alba dagegen wand, und Verlauf der Hautspahlinien.

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