Naphthochinone, Anthronglykoside und Naphthodianthrone Phloroglucinderivate Szabolcs Béni 28. April 2016 Chinone Chinone sind Oxidationsprodukte der entsprechenden Aromaten. Sie sind durch eine Cyclohexa-2,5-dien-1,4-dion Struktur charakterisiert. OH O Die Ketogruppe der in der Natur vorkommenden Chinone ist mit einem aromatischen Ring oder mit einem kondensierten polycyclischen Aromatensystem konjugiert. OH O O para-Chinon O O O O O 2 Naphthochinon Anthrachinon Naphthodianthron Verbreitung der Chinone Über 1500 Chinone sind beschrieben Ubichinone = Coenzym Q , Plastochinone, 10 Tocopherylchinone, Menachinone (Vitamin K) Einfache Benzochinone und Naphthochinone kommen nur selten in den höheren Pflanzen z.B. in den Familien Primulaceae, Boraginaceae, Juglandaceae, Verbenaceae, Droseraceae, usw. vor. Anthrachinone sind weit verbreitet: in den Pilzen (Fungi) und in den Flechten (Lichen); sie sind in wenigen Familien der Angiospermen zu finden: Polygonaceae, Scrophulariaceae, Rubiaceae, Fabaceae, Rhamnaceae, Liliaceae, u.a., in denen sie oft als Glykoside vorkommen. 3 Biosynthese der Chinone Charakterisiert durch eine Vielfalt der metabolischen Wege Präkursore: Acetat und Malonat, Mevalonat, und Phenylalanin I. Polyketidweg Claisen-Kondensation basenvermittelte Acylierung eines Esters mit einem zweiten Estermolekül zu einem β-Ketocarbonsäure-ester “CHAIN EXTENDER” Malonyl-CoA O O O O Enz-B: .. C C C CH S CoA H O 2 C CH S CoA O 2 - CO CH C S CoA 2 O CH 3 3 O Acetyl-CoA 4 “STARTER” Biosynthese der Chinone I. Polyketidweg: Chinone bilden sich durch Cyclisierung von einem Poly-β-Ketoester, z.B. Chrysophanol, 1,8- Dihydroxyanthrachinone, einige Naphthochinone O O + C + (C ) 2 H C H C O 2 n schrittweise 3 3 SCoA Kettenverlängerung SCoA HO O OH O O O HO O OH COOH O O O O CH CH 3 3CH 3 O O Octaketid 5 Chrysophanol Biosynthese der Chinone II. Mevalonsäure- und Chorisminsäureweg: der allgemeinste von den drei Synthesewegen in höheren Pflanzen CH HOOC 2 OH OH H2C CH2 COOH H C CH COOH 2 2 COOH COOH - C OH C O COOH TPP COOH Thiamin- Isochorisminsäure α-Ketoglutarsäure O pyrophosphat SHCHC OH OH COOH COOH COOH CH COOH 3 OH OH CH O 3 o-Succinylbenzoesäure 1,4-Dihydroxy-2-naphtoesäure 6 SHCHC: 2-Succinyl-6-hydroxy-2,4-cyclohexadien-1-carbonsäure Biosynthese der Chinone III. 4-Hydroxybenzoesäureweg: OH O COOH COOH R1 R 2 CH CH 3 3 OH O CH OH OH CH 3 3 R =H, R =OH Alkannin 1 2 R =OH, R =H Shikonin 1 2 7 Drogen mit Naphthochinonen Gelbe oder orange Pigmente, die für einige Familien der Angiospermen, einschliesslich Ebenaceae, Droseraceae, u.a. charakteristisch sind. Pharmazeutisches Interesse der Gruppe ist sehr klein. O 1 Sie sind fast immer 1,4-naphthochinone und nur sehr selten 1,2-naphthochinone. 4 O Die häufigsten Substituenten sind Hydroxyl- und Methylgruppen am C-2, und/oder am aromatischen Ring. Prenylierung und in der Familie Ebenaceae Dimer Strukturen können vorkommen. O O O O CH3 CH OH 3 CH 3 OH O OH O OH O O 8 Lawson Juglon Plumbagin Lapachol Juglandis folium, Walnussblätter Juglans regia L., Juglandaceae Der Walnussbaum kommt ursprünglich aus dem Gebiet des Nahen Ostens, er ist in Europa für siene Früchte angebaut. Einer der bekannten Hauptinhaltsstoffe: Juglon, in den frischen Blättern als Hydrojuglon-Glykosid und auch in der freien Form. Die Droge besteht aus den getrockneten Blättern. Blätter und Perikarp sind reich an hydrolysierbaren Gerbstoffen, enthalten Vitamin C, Flavonoide und wenige ätherische Öle. Juglon hat antibakterielle und fungizide Aktivitäten. Präparate von Walnussblättern werden – auf traditionelle Erfahrung beruhend – für die folgenden Indikationen verwendet: 1. oral zur Behandlung der chronischen venösen Insuffizienz 9 2. lokal vor allem zur Behandlung von Hautsymptomen Lawsoniae folium, Hennablätter Lawsonia inermis L., Lythraceae Kultiviert von Nordafrika bis zum Mittleren Osten und Indien Frische Blätter enthalten Glykoside, die das fungizide Lawson freisetzen. Blätter enthalten auch Flavonoide, Cumarine und Xanthone. Henna ist auf verschiedene Art und Weise in der Ayurvedischen Medizin verwendet (Hautleiden, Verbren- nungen, Wunden, Durchfall, als Anthelminthikum, als Antikonvulsivum). Seit dem Altertum war es als Färbungs- und Kosmetikbestandteil gebräuchlich (Haar- und Nagelfärbemittel und in der islamischen Welt für die traditionelle Dekoration der Sohlen und Handflächen). In Kosmetik: färbende Eigenschaft ist wegen der starken Bindung von Lawson an das Haar (vielleicht durch die Reaktion von Thiolgruppen mit 10 Keratin).
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