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Bibliographie zu Flavius Josephus Arbeiten zur Literatur und Geschichte des Hellenistischen Judentums, I PDF

353 Pages·1968·18.1 MB·German
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Preview Bibliographie zu Flavius Josephus Arbeiten zur Literatur und Geschichte des Hellenistischen Judentums, I

ARBEITEN ZUR LITERATUR UND GESCHICHTE DES HELLENISTISCHEN JUDENTUMS HERAUSGEGEBEN VON K. H. RENGSTORF IN VERBINDUNG MIT J. DANIELOU, G. DELLING, H. R. MOEHRING, B. NOACK, H. M. ORLINSKY, H. RIESENFELD, A. SCHALIT H. SCHRECKENBERG, W. C. VAN UNNIK, A. WIKGREN I HEINZ SCHRECKENBERG BIBLIOGRAPHIE ZU FLAVIUS JOSEPHUS LEIDEN E. J. BRILL 1968 BIBLIOGRAPHIE ZU FLAVIUS JOSEPHUS VON HEINZ SCHRECKENBERG LEIDEN E. J. BRILL 1968 Copyright ig68 by E. J. Brill, Leiden, Netherlands All rights reserved. No part of this book may be reproduced or translated in any form, by print, photoprint, microfilm or any other means without written permission from the publisher PRINTED IN THE NETHERLANDS INHALTSVERZEICHNIS Einleitung vii Sachweiser ^^^^ Bibliographie zu Flavius Josephus i Personenregister 3I3 Stellenregister 33 o Wortindex 335 EINLEITUNG Diese Bibliographie wurde nicht mit der Absicht einer Publikation angelegt, ihre Entstehungsgeschichte erweist sie vielmehr als unfrei williges Parergon. Im Laufe meiner Mitarbeit an der von Prof. K. H. Rengstorf herausgegebenen Josephuskonkordanz wurde zunehmend deutlich, daß die bis heute maßgebende Textausgabe des Josephus von Niese (Berlin 1885-95) nicht mehr den Anforderungen unserer Zeit ge nügt. Da die inzwischen auf der Basis dieser kritischen Ausgabe er schienenen editiones minores von Niese selbst (Berlin 1888-95), von Naber (Leipzig 1888-96) und Thackeray-Marcus-Wikgren-Feldman (London-Cambridge, Mass. 1926-65) nach ihrer Anlage nicht geeignet sind, die große Ausgabe von 1885 zu ersetzen und es überdies nicht sinnvoll ist, auf eine inzwischen nicht mehr tragfähige Basis weitere abgeleitete Editionen zu bauen, wurde es unabweisbar, eine neue kri tische Ausgabe ins Auge zu fassen oder doch wenigstens Nieses editio maior gründlich zu revidieren. Während ich nun auf Anregung von Prof. Rengstorf neben der Arbeit an der Konkordanz in diese Richtung gehende Vorstudien betrieb, legte ich mir - als private Orientierungs hilfe - eine Josephusbibliographie an. Erst im Laufe des Jahres 1966 erwog ich eine Veröffentlichung. Inzwischen hatte die Sammlung - ent sprechend einer immanenten Tendenz zur Vollständigkeit - das Maß überschritten, das sie zur eventuellen Aufnahme in den einleitenden Teil einer neuen Edition hätte geeignet sein lassen. Zum anderen schien der allgemeine Nutzwert der Bibliographie einen Grad erreicht zu haben, der eine separate Publikation rechtfertigen konnte. Zu diesen persönlichen Überlegungen kamen objektive Gesichts punkte hinzu. Diese Bibliographie und die (zur Zeit bei Brill in Leiden im Druck befindliche) Konkordanz ergänzen einander. Zusammen genommen können sie den Umgang mit Textausgaben und Überset zungen des Josephus beträchtlich erleichtern und fruchtbarer machen. Die Literatur zu diesem Autor ist - besonders in den letzten Jahrzehn ten - so zahlreich geworden, daß der Einzelne mehr und mehr sich über fordert sieht in dem Bemühen, den Überblick zu behalten. Eine rück blickende Bestandsaufnahme, ein Fazit des Vorhandenen und Erreich ten, ist um so dringender erwünscht, als die Josephusforschung ähnlich wie z.B. die kretisch-mykenische Epigraphik und der Komplex der Qumrantexte zu den Arbeitsgebieten gehört, die sich aus den traditio- VII EINLEITUNG nellen Fachgrenzen herausentwickeln bzw. innerhalb dieser Grenzen in gewisser Weise verselbständigen. Wie die diesbezüglichen Sammlungen von Burchard und Grumach zeigen, ist es sehr angebracht, ja unum gänglich, diesen Entwicklungen Rechnung zu tragen mit einer um fassenden Bibliographie, die den Rahmen eines solchen Gebietes ab steckt und es wieder überschaubar macht. Beim Stichwort „Fachgrenzen" kann freilich eine gewisse Verlegen heit aufkommen. In welche Disziplin gehört denn nun Josephus? Schon Kohout notiert in der Einleitung seiner Übersetzung des Bellum Judaicum (1901), „daß Josephus nach einem bekannten Ausspruch an seiner Mittelstellung immer zu leiden haben wird, indem die Theologen ihn den Philologen und umgekehrt einander zuschieben." E. Branden burg (Neue Jüdische Monatshefte 2, 1917-18, 531) geht mit vollem Recht noch weiter: „die Archäologen, Theologen, Historiker und Phi lologen schieben ihn sich gegenseitig zu, weil er keinem recht in sein Gebiet paßt." In der Tat ist Josephus ein Grenzgebiet sowohl für Semitistik und Orientalistik, für klassische Philologen, Historiker, Ar chäologen, Numismatiker, aber auch für die alt- und neutestament- liche Wissenschaft und die Kirchengeschichte. Am ehesten noch hat er einen zentralen Platz innerhalb der Alten Geschichte und Judaistik. Das partielle Interesse der verschiedensten Disziplinen an Josephus versteht sich natürlich aus der Art seiner Geschichtsschreibung, hat aber dazu geführt, daß bestimmte, mit Josephus zusammenhängende Problemkreise diskutiert werden, ohne daß das ein Echo oder auch nur ein wirkliches Interesse in den jeweiligen Nachbardisziplinen wachruft. So ist zum Beispiel die Essener- und Qumranforschung etwas, das für den durchschnittlichen Althistoriker und klassischen Philologen sozusagen im luftleeren Raum abläuft. Andererseits denkt ein Theologe gewöhn lich nicht daran, sich für textkritische Fragen bei Josephus zu inter essieren. Die auch heute noch andauernde, zeitweilig erregende Dis kussion um die Zeugnisse für das Urchristentum bei Josephus hat bei läufig und nebenher auch manche Resultate (z.B. zur Uberlieferungs geschichte und Nachwirkung) von allgemeiner Bedeutung zutage ge fördert, die freilich jenseits eines kleinen Kreises von Theologen kaum Beachtung gefunden haben. Andererseits ist etwa die für Josephus be sonders brennende Quellenfrage für Theologen gewöhnlich uninteres sant, obwohl gerade Josephus zu den antiken Autoren gehört, die nicht einfach unkritisch bei Bedarf als Belegstellenreservoir benutzt werden vm EINLEITUNG können. Schließlich ist es eine besonders bedauerliche Tatsache, daß althistorische Arbeitsergebnisse zu Josephus in der Regel nur Althi storikern bekannt werden. Das Vorhandensein von sehr heterogenen Problemnestern und der Umstand, daß solche Fragenkomplexe überwiegend nicht in einer die traditionellen Fachgrenzen überspringenden Weise diskutiert werden, hat dazu geführt, daß es eigentlich keine auf breiter Front gleichmäßig voranschreitende Josephusforschung gibt. So erklärt sich die ziemlich ungewöhnliche Tatsache, daß sehr viele Arbeiten auch des vorigen Jahrhunderts - die eine oder andere sogar aus dem i8. und 17. Jh. - inhaltlich noch keineswegs veraltet, ja oft nicht einmal richtig zur Kenntnis genommen sind. Konträre Thesen stehen mitunter wenig oder gar nicht ausdiskutiert noch nebeneinander, manche Arbeiten kennen nicht ihre Vorgänger und leisten entweder Doppelarbeit oder setzen an einem unfruchtbaren Punkt an. Die jetzt vorliegende Biblio graphie zeigt recht deutlich diese Schwierigkeiten eines nach vielen Seiten hin offenen Forschungsgebietes. Wagner (Die Essener in der wissenschaftlichen Diskussion, i960, S. i) hat zu Recht betont, wie sehr dieser Umstand schon ein viel engeres Arbeitsgebiet belastet: „Viele Meinungen, die heute an das Essenerproblem herangetragen werden, erweisen sich durchaus nicht als original, sondern sind in der Wissen schaftsgeschichte schon einmal gedacht und ausgesprochen worden." Dasselbe Problem legen auch Bibliographien zu neueren Autoren offen. So ergibt etwa das Werk von Jürgen Voerster (160 Jahre E. T. A. Hoffmann-Forschung 1805-1965. Eine Bibliographie mit Inhaltserfas sung und Erläuterungen, Stuttgart 1967): „Mindestens ein Sechstel der Hoffmann-Forschung hätte ungeschrieben bleiben können, wenn das bereits Erarbeitete ausreichend zur Kenntnis genommen worden wäre." Man sollte sich also in keinem Fall damit abfinden, daß wissenschaft liche Produktion an die Mechanik einer Gebetsmühle erinnert. Es ist ja nicht nur unrationell, sondern auch unredlich, bereits gelöste Probleme oder beachtliche Lösungsversuche zu übersehen. Die Pflicht zur Infor mation hat aber auch jemand, der nur im Vorübergehen oder unter einem bestimmten Gesichtspunkt sich für Josephus interessiert: ihm wird diese Bibliographie eine besonders erwünschte Hilfe sein. Auch wer überhaupt zum ersten Mal mit Josephus in Berührung kommt, wird so in die Lage versetzt, nicht nur sich rasch zu orientieren, sondern auch zu sehen, wo die eigene Arbeit am sinnvollsten einsetzt. Eine IX EINLEITUNG Bibliographie soll ja nicht nur „ein rasches Auffinden der vorhandenen wissenschaftlichen Literatur ermöglichen", sondern kann auch „An regung und Wegweisung für noch zu Leistendes sein" (Pöschl, Biblio graphie zur antiken Bildersprache, 1964, p. VII). Und gerade bei Josephus ist die Zahl der noch ungelösten oder noch nicht ausdisku tierten Probleme ungewöhnlich hoch. Es sei nur erinnert an die Esse nerfrage, die Testimonia pro Christo, das Problem der literarischen Assistenten und an die Quellenanalyse. Nicht zuletzt ist eine Biblio graphie - in der Form, wie sie hier gewählt ist - eine unabdingbare Vorarbeit für problemgeschichtliche und wissenschaftsgeschichtliche Untersuchungen, die zu Josephus noch fast ganz fehlen. Eine Ge schichte der Rezeption des Josephus in der frühen Kirche und im christlichen Mittelalter wäre in vieler Hinsicht interessant, nicht min der lohnend wie eine Darstellung der vor etwa 150 Jahren (denn der Josippon ist eine Sonderentwicklung) beginnenden Auseinandersetzung der Juden mit ihrem 'pater historiae' - wenn man Josephus den Hero- dot des jüdischen Volkes nennen darf -, eine Auseinandersetzung, die mit ihren wechselnden und oft extremen Standpunkten mitunter Aspekte des jüdischen Selbst Verständnisses spiegelt. In jüngster Zeit mehren sich die Stimmen, die ihn nicht einfach als „Römling" abtun, sondern seinen Rang als Historiker anerkennen, der versucht, dem Judentum einen gleichberechtigten, nicht durch Assimilation gefähr deten Platz in der griechisch-römischen Welt zu sichern. Vom besonderen jüdischen Interesse abgesehen ist Josephus aber auch allgemein in den letzten Jahrzehnten interessanter geworden. Die schon immer von seinen außerbiblischen Berichten über das Ur christentum ausgehende seltsame Faszination ist seit Robert Eislers 'Jesous Basileus' (1929-30) eher noch größer geworden, und das rätsel hafte Testimonium Flavianum reizt die Interpreten immer wieder. Nicht zum wenigsten förderte die Entdeckung der Texte vom Toten Meer die Aktualität des Josephus; ist er doch für ihren zeitgeschicht lichen Hintergrund die wichtigste Quelle. Hinzu kommt in jüngster Zeit (im Zuge des vor allem auch in Israel wachsenden archäologisch topographischen Interesses) die Wiederentdeckung von Masada, über das Josephus als einziger antiker Autor umfangreich berichtet. Man wird sagen dürfen, daß voraussichtlich seine Bedeutung in der nächsten Zeit eher noch zunehmen wird. Aufs Ganze gesehen scheint es auch, daß überhaupt nur wenige antike Autoren für die frühe und mittel- X EINLEITUNG alterliche Kirche solche Bedeutung haben wie Josephus und daß er der einzige ist, der zugleich für Juden und Christen so relevant ist. Zweifellos aber gibt es keinen antiken Historiker, der als Geschichts quelle gleichzeitig so intensiv ausgebeutet und so unentwegt als Apo stat, Verräter, Lügner und Schönfärber beschimpft wird. Wieviel davon im einzelnen berechtigt ist und inwieweit solche Urteile unsachlich und Ausdruck latenter antisemitischer Affekte oder eines christlichen Anti- judaismus sind, der in Josephus eine bequeme Zielscheibe sieht, ist hier nicht zu untersuchen, muß aber immerhin als Frage gesehen werden. - Auf einem anderen Blatt steht das unterschiedliche Interesse der christlichen Konfessionen für Josephus. Seit der Reformation und bis in unsere Tage ist dieses Interesse bei Protestanten viel ausgepräg ter als bei katholischen Theologen, die oft nur das Testimonium Fla vianum anzieht. Von den verschiedenen Möglichkeiten der Anlage erwies sich das Prinzip der durchgehenden chronologischen Ordnung als für meinen Zweck am besten geeignet. Mir scheint, daß so noch am ehesten hinter der Fülle von Themen und Titeln die Tendenzen und Methoden der Forschung transparent werden und daß diese Ordnung am besten einer problem- und wissenschaftsgeschichtlichen Sehweise Rechnung trägt. Diskussionen und sich wandelnde Positionen wissenschaftlicher Standpunkte können so leicht verfolgt werden. Ein chronologischer Querschnitt, eine Bestandsaufnahme des jeweils Erreichten scheint da bei auch eher möglich als bei einer den Überblick oft einengenden systematischen Ordnung oder gar einer schematischen Anlage nach dem Alphabet der Autorennamen, wobei nur mit Hilfe eines notwendig verwirrenden Systems von Zeichen und Abkürzungen ein Einblick in Sachzusammenhänge möglich wird. Jede systematische Ordnung wird mit Gewaltsamkeiten erkauft oder zwingt dazu, einen großen Teil der Titel unter mehreren Rubriken zu wiederholen. Zusätzliche Schwierig keiten bringt die bei einer systematischen Ordnung gewöhnlich erfor derliche laufende Numerierung der Titel: die Zählung gerät bei jeder Korrektur zwangsläufig in Konfusion, es muß mit Blindzahlen und mit Zusätzen von a, b usw. gearbeitet werden. Im ganzen ist diese Methode jedenfalls zu unelastisch. Ein Weg, die grundsätzlichen Vorteile einer chronologischen Ordnung mit den Vorzügen einer systematischen An lage zu verbinden, schien mir die Verwendung von Schlüsselzahlen zu sein (1-25), die - den einzelnen Titeln seitlich vorangestellt - die Fülle XI

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