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Balint-Gruppen: Konzeption — Forschung — Ergebnisse PDF

438 Pages·1989·10.148 MB·German
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Die Balint -Gruppe in I(linik und Praxis Schriftleiter: Jiirgen Korner· Herbert N eubig . Ulrich Rosin Herausgeber Annelise Heigl-Evers· Tobias H. Brocher . Peter Fiirstenau Sven-Olaf Hoffmann· Jiirgen Korner· Wulf-Volker Lindner Herbert Neubig . Ulrich Rosin· Werner Stucke Arthur Trenkel . Wolfgang Wesiack Beirat Max B. Clyne· Helmut Enke . Michael Geyer Franz S. Heigl· Kurt Hock· Hans-Konrad Knoepfel Karl Kohle . Michael Kohle . Peter Kutter Boris Luban-Plozza . Jiirgen Ott . Christa Rohde-Dachser Klaus Rohr . Claudia Sies . Margarethe Stubbe Der Arzt und Psychoanalytiker Michael Balint entwickelte eine Gruppen methode zum Erkennen und Veriindern der Probleme in der Beziehung zwischen Arzt und Patient. Die ersten Balint-Gruppen, vorwiegend mit praktischen Arzten durchgefuhrt, verstanden sich als Forschungsseminare und legten besonderen Wert auf die Entwicklung einer patientenzentrier ten Ganzheitsmedizin: Nicht nur organmedizinische, sondern auch person liche und psychosoziale Aspekte des Kranken, die Einstellung zu seiner Krankheit sowie die Beziehung zum Arzt auch in ihren unbewuBten Antei len sollten beriicksichtigt werden. Manche Krankheit des Patienten erscheint so als spezifische Ausdrucks- und Verarbeitungsform von Kriin kungen und Konflikten. Mit Hilfe der kollegialen Zusammenarbeit in den Sitzungen der Balint Gruppe gewinnen Arzte und Angehorige anderer sozialer Berufe die Fiihigkeit, ihre personliche Beziehung zum Patienten bzw. Klienten im Sinne eines diagnostischen und teils auch psychotherapeutischen Instru mentes zu verwenden. Die Buchreihe "Die Balint-Gruppe in Klinik und Praxis" wendet sich sowohl an Teilnehmer und Leiter von Balint-Gruppen als auch an Interes senten fur Beziehungs-Medizin im allgemeinen. Weiter mochte sie Angeho rige anderer sozialer Berufe, wie z. B. Piidagogen, Seelsorger, Juristen und Sozialarbeiter ansprechen, die in der Balint-Gruppenarbeit eine wirkungs volle Methode in der beruflichen Fortbildung erblicken. Die Buchreihe bie tet an: Austausch von Erfahrungen, Anregungen zur Technik und Theorie der Gruppenarbeit, Belebung der Diskussion zwischen Praxis und For schung, Reflexion berufspolitischer Entwicklungen. Die Balint -Gruppe in I(linik und Praxis Band 3 Ulrich Rosin Balint-Gruppen: Konzeption - Forschung - Ergebnisse Unter Mitarbeit von Jiirgen Korner Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York London Paris Tokyo Prof. Dr. Jiirgen KOrner Freie Universitiit Berlin, Institut fiir SozialpMagogik und Erwachsenenbildung, Arnimallee 12, D-1000 Berlin 33 Dr. Herbert Neubig Usinger StraBe 11, D-6000 Frankfurt 60 Priv. Doz. Dr. Dr. Ulrich Rosin Klinik fUr Psychotherapie und Psychosomatik der Universitiit Dusseldorf, Bergische LandstraBe 2, D-4000 Dusseldorf 12 ISBN-13:978-3-540-50500-6 e-ISBN-13:978-3-642-74250-7 DOl: 10.1007/978-3-642-74250-7 CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek. Die Balint-Gruppe in Klinik und Praxis: Praxis, Theorie, Variationen, Leitungstechnik, Forschung; Entwicklung u. Anwendung in verschiedenen Landern; Berufspolitik; krit. Glosse. - Berlin; Heidelberg; New York; London; Paris; Tokyo: Springer. Erscheint unregelrnaBig - Aufnahrne nach 1988, 1 1988, 1- Dieses Werk ist umeberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesonde re die der Obersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilrnung oder der Vervielfaltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugs weiser Verwertnng, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch irn Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestirnmungen des Umeberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der Fassung vom 24. Juni 1985 zulassig. Sie ist grundsatzlich vergiitungspflichtig. Zuwider handlungen unterliegen den Strafbestimrnungen des Umeberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1989 Die Wiedergabe von Gebrauchsnarnen, Handelsnarnen, Warenbezeichnungen usw. in dies ern Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB soiche Namen irn Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu be trachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirfen. Gesamtherstellung: Druckhaus Beltz, HemsbachIBergstraBe. 2119/3140-543210 Vorbemerkung der Schriftleitung Mit diesem Band der Buchreihe legen wir - abweichend von der iibli chen Sammlung einzelner Beitrage zu unterschiedlichen Themen - eine grundlegende Monographie tiber Konzeption, Forschung und Ergebnis se der Balint-Gruppenarbeit vor. Michael Balints Seminarmethode hat international in allen helfenden Bereichen eine weite Verbreitung gefunden; z.B. in Deutschland im me dizinischen Gebiet im Rahmen der Weiterbildung von Psychotherapeu ten und zur Qualifikation fiir die psychosomatische Grundversorgung. Eine erfolgreiche Anwendung dieser Methode erfordert die standige Auseinandersetzung mit der grundsatzlichen Frage: Wie kann heute das zentrale Anliegen Michael Balints verwirklicht werden? Namlich: Arzte fiir eine patientenzentrierte Medizin zu trainieren und mit ihnen die psy chologischen Probleme in ihrer Praxis zu erforschen? In diesem Buch wird die Entwicklung der Methode und der Bewe gung, die sich mit dem Namen Michael Balints verbindet, nachgezeich net. Unter Beriicksichtigung des Gesamtwerkes von Michael Balint wird deutlich, daB er seine psychoanalytischen Grundpositionen mit Hilfe neu gepragter und allgemeinverstandlicher Begriffe anschaulich gemacht hat. - In Erganzung zu dieser historischen Perspektive werden Ergebnis se aus den Hichern Psychoanalyse und Gruppenpsychotherapie, im Hin blick auf ihre Bedeutung fiir die Balint-Gruppenarbeit, systematisch dar gestellt. Michael Balint hat immer wieder zum Erforschen der Probleme in Arzt-Patient-Beziehungen aufgerufen. In diesem Band werden erstmals die Ergebnisse der bisherigen Forschung zur Balint-Gruppenarbeit um fassend analysiert. AbschlieBend wird eine reprasentative Befragung bei Leitern und Teilnehmern von Balint-Gruppen vorgestellt; Ziele, Arbeits" weisen, Wirkfaktoren und Ergebnisse der Balint-Gruppenarbeit werden dargestellt und diskutiert. Die Schriftleitung: Jiirgen Komer, Herbert Neubig und Ulrich Rosin Inhaltsverzeichnis Dank und Riickblick auf die Entstehung des B uches ........... 1 Teil!. Einleitung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Teil II. Theoretische Ansatze zur Balint-Gruppenarbeit . . . . . . .. 29 1 Grundsatzliche Uberlegungungen zum Problem, Balint-Gruppenarbeit theoretisch zu konzeptualisieren 31 2 Versuch einer Rekonstruktion der Art und Weise, wie Balint seine Gruppenarbeit implizit-psychoanalytisch konzipiert hat ........................................ 42 3 Ansatze zur Rekonstruktion der Art und Weise, wie Balint seine Gruppen geleitet hat. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 55 4 Zur Konzeptualisierung der Balint-Gruppenarbeit aus der Sicht der heutigen Psychoanalyse. . . . . . . . . . . . . . . .. 65 5 Erganzungen zu Balints Ansatz in seinen Seminaren .. . . . . .. 176 6 Erlernen der Technik des Leitens von Balint-Gruppen ....... 179 7 Balint-Gruppen im Curriculum zorn Erwerb der Zusatzbezeichnung "Psychotherapie" .................... 186 8 AbschlieBende Zusammenfassung ....................... 189 Teil III. Empirische Untersuchungen zu Balint-Gruppen ........ 191 1 Zum Verstandnis von empirisch-erfahrungswissenschaftlicher Forschung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 193 2 Wissenschaft - Therapie - Ausbildung ................... 194 3 Ergebnisse empirischer Untersuchungen .................. 198 4 AbschlieBende Zusammenfassung ....................... 208 vrn Inhaltsverzeichnis Teil IV. Entwicklung eines Fragebogens zur Ermittlung der Einstellungen bei Leitem und ehemaligen TeiInehmem von Balint-Gruppen ........ " ...... " .. 211 1 Vorbemerkungen ..................................... 213 2 Das Untersuchungsinstrument .......................... 215 3 Zusammenstellung der Endfassung ...................... 250 4 Beschreibung der Populationen ......................... 252 5 Beschreibung der Riicksendequoten •..................... 253 6 Beschreibung der Itembeantwortungen bei Leitem und Teilnehmem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 258 7 Einschatzung der Items mit Hilfe der Delphi-Methode ...... 272 8 Darstellung der Items, die zwischen Teilgruppen der befragten Leiter zu "trennen" vermogen .................. 275 9 Zur Balint-Gruppenarbeit im Rahmen des Curriculums zum Erwerb der Zusatzbezeichnung "Psychotherapie" ...... 279 10 AbschlieBende Zusammenfassung und Ausblick ........... 283 Teil V. Zusammenfassung................................ 287 Teil VI. Anhang ......................................... 295 Literatur ................................................ 414 Dank und Riickblick auf die Entstehung des Buches Meinen Dank fOr sehr viele Hilfen, die ich bei den Vorbereitungen dieses Buches erhalten habe, mOchte ich nicht auf die Aufzahlung von Namen beschranken. Zu den Personen sei auch Pers5nliches gesagt: Mit einer Skizze der Entstehung dieser Arbeit versuche ich zu verdeutlichen, wie viele Freunde und Kollegen an dieser Entwicklung teilnahmen und mit machten. Denn das, was wie eine sachliche Darstellung der Auseinan dersetzung mit den Konzepten Balints wirken k5nnte, was als wissen schaftlich-ntichteme Aussagen tiber empirische Untersuchungen zu Balint-Gruppen vorgestellt wird und was bei der Beschreibung der eigenen Untersuchungen methodenorientiert-versuchsplanend erschei nen mag, ist das Ergebnis lebhafter Diskussionen mit vielen Menschen. Vielleicht ist es hier angemessen, eine Forrnulierung von Balint zu va riieren und zu sagen: das Buch, sein Autor und die Hilfreichen. Nun zur Chronologie: Helmut Enke lenkte in seinen Vorlesungen zur Einflihrung in die Psychotherapie, ich war 1968 Medizinstudent in Frei burg, meine Aufmerksamkeit auf Michael Balints Bticher. Sein Motto: "Frech denken!" spielte in unseren spateren Diskussionen, die insbeson dere 1982 in Dtisseldorf und 1984 in Mtinchen zum Teil recht kontro vers waren, eine groBe Rolle. Die Begegnung mit Max B. Clyne 1975 in Mtinchen, einem Mitglied der ersten Gruppe Balints (die sog. "Alte Garde"), mit der das Buch Der Arzt. sein Patient und die Krankheit ent standen ist, war ftir mich zunachst eine Provokation: Ich kritisierte den autoritaren Stil der Gruppenleitung und lehnte die apodiktische Sicher heit vieler Behauptungen Clynes ab; aber ich war auch fasziniert von der Prazision seiner Fokussierungen. Ich bin ihm heute sehr dankbar ftir viele bereichemde Gesprache in angenehmer Atmosphare, bei den en der urn etwa 30 Jahre Altere seine Erlebnisse mit Michael und Enid Balint sowie mit der Balint-Bewegung insgesamt erzahlte. Die erste Koleitung einer Balint-Gruppe wurde mir von Frau Gertrud Schmid 1975 in Marburg angeboten, einer "Filia" von Clyne. Sie arbei tete, als Oberarztin der Poliklinik flir Psychotherapie, mit Assistenten der benachbarten, aber keinesweg befreundeten Psychiatrischen Klinik 2 Dank und Ruckblick auf die Entstehung des Buches der Universitat in einer Balint-Gruppe. Frau Schmid machte mir deut lich, welche Probleme "orthodoxe" Psychoanalytiker haben konnen, wenn sie Balint-Gruppen leiten: Zu groBes Interesse an der Psychody namik der Symptomatik des Patienten; selektives Achten auf Wider standsphanomene bei den Teilnehmem und Thematisierung zu "tiefer" Einsichten in diese Arzte; zu geringe Strukturierung in der AbschluBpha se der Sitzung, so daB kaum pragnante Gestalten von der vorgestellten Arzt-Patient-Beziehung entstehen und die Teilnehmer zu wenig "mit nach Hause nehmen" konnen. Bei Frau Schmid lemte ich auch die Pro bleme der Balint-Gruppenarbeit im Rahmen von Institutionen, insbeson dere in psychiatrischen Kliniken, kennen. 1m Sommer 1978, als Oberarzt und Vertreter von Frau Heigl-Evers, wahrend der Aufbauphase des Fachs Psychotherapie und psychosoma tische Medizin in Dusseldorf, war ich zunachst ihr Koleiter bei einem als Balint-Gruppe bezeichneten Kreis von Assistenten der benachbarten psychiatrischen Universitatsklinik. Frau Heigl-Evers hat eine Abnei gung gegen den autoritaren Stil vieler direkter Balint-SchUler, sie mag auch nicht die oft "gewollt" wirkenden Fokussierungen vorwiegend auf die vorgestellte Arzt-Patient-Beziehung vomehmen; denn solche Leiter interventionen gehen wie selbstverstandlich davon aus, die Interaktio nen seien in der Praxis so gewesen, wie der Erzahler sie dargestellt hat. Frau Heigl-Evers beschaftigt sich lieber mit Supervisionsgruppen, in denen explizit und direkt die Gegenubertragung der Therapeuten bear beitet und konkret mogliche Interventionen erarbeitet werden. So war ich schon bald allein Leiter dieser Balint-Gruppe. In unseren grundsatz lichen Diskussionen ermutigte Frau Heigl-Evers mich, unsere Erfahrun gen mit dieser Gruppe unter dem Aspekt von Lembarrieren und Wider standen, sowohl bei den Teilnehmem als auch bei den Leitem, weiter zu bearbeiten und als Publikation zur Diskussion zu stellen. Ais ich die Balint-Gruppenarbeit zum Thema meiner Habilitation wahlen woHte, war Frau Heigl-Evers zunachst recht skeptisch. Sie zweifelte, ob ein em pirischer Zugang gefunden und solche Fakten zur Balint-Methode vor gelegt werden konnen, von den en sich die Mitglieder einer weitgehend naturwissenschaftlich orientierten medizinischen Fakultat uberzeugen lassen. 1m Mai 1982 erhielt ich, von Frau Heigl-Evers vermittelt, die Moglichkeit, eine Tagung der "Sektion analytische Gruppenpsychothe rapie" im "Deutschen Arbeitskreis fUr Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik" (DAGG) zum Thema "Manifestationsformen und Steuerung regressiver Prozesse in Balint-Gruppen" zu organisieren. Meinem Anliegen, die Begriffe Balints (z.B. apostolische Funktion und Dank und Rtickblick auf die Entstehung des Buches 3 Standardreaktionen) zu kHiren und einige Grundbegriffe der analyti schen Gruppentherapie (z.B. Regression und Ubertragung) auf die Balint-Gruppenarbeit anzuwenden, setzte Frau Heigl-Evers zunachst fast wie ein Advocatus diaboli grundsatzliche Bedenken entgegen, urn dann schlieBlich eine Vermittlung zwischen den Positionen der "alten Gardisten" und den "jungen Rekruten" unter den Balint-Gruppenleitern vorzunehmen. 1m Jahr 1983 organisierte Frau Heigl-Evers, als Anerken nung fiir meinen besonderen Einsatz beim Aufbau unserer Klinik, eine 3monatige FreisteHung von sonstigen Dienstaufgaben, die dankenswer terweise Ulrich Streeck tibernahm. In dieser Zeit konnte ich mich inten siv mit Methodenproblemen beschaftigen und bin dafiir sehr dankbar. 1m Januar 1985 in Koln, bei einem Symposium zu den Ergebnissen meiner Fragebogenuntersuchung, steHte Frau Heigl-Evers sich ganz hinter und auch vor diese Habilitationsschrift, daftir bin ich ihr sehr dankbar. Sie akzentuierte jedoch auch in dieser Zeit, als meine Dienst vorgesetzte, das Primat klinischer Versorgungsaufgaben gegentiber wis senschaftlicher Arbeit auch an der Habilitationsschrift, da diese ja we sentlich dem eigenen beruflichen Fortkommen diene. Sie zwang mich so zum Verzicht auf einige mich sehr interessierende Abschnitte. Viel fache Ermutigungen und Forderungen erhielt ich von Frau Heigl-Evers fiir das Habilitationsverfahren insgesamt, auch flir das Kolloquium im Fakultatsrat sowie bei der Antrittsvorlesung; aIle diese Abschnitte ver liefen mit ihrer Hilfe relativ rasch. Siegfried Zepf wurde ftir mich bereits ab Sommer 1980 zum herzlich freundschaftlichen Ermutiger. Er forderte mich immer wieder nach drticklich auf, die Beschaftigung mit Modifikationen und Bedeutung psychoanalytischer Begrifflichkeit ftir die Balint-Gruppenarbeit fortzu setzen. In sehr langen Diskussionen, in denen er oft mehr Ausdauer als ich seIber aufbrachte, untersttitzte er meine Absicht, aus fiir mich per sonlich wichtigen Problemen in meiner Balint-Gruppenarbeit solche in haltlichen Fragestellungen abzuleiten, die mit Hilfe einer strikt empi risch-sozialwissenschaftlichen Studie beantwortet werden konnen. Sein mich gelegentlich tiberraschendes groBes Lob meiner Ansatze und seine konkreten Anregungen motivierten mich sehr und halfen, viele Zweifel aufzugeben. Andererseits hatte seine doch gelegentlich unerbittlich schonungslose Kritik, nicht nur fortiter in re sondem auch in modo, die aber insgesamt zu einer Vertiefung unserer Freundschaft fiihrte, fast zu einer erheblichen Verzogerung des Abschlusses der Arbeit gefiihrt. J tirgen Korner wurde ab Herbst 1981 standiger Begleiter und Anreger dieser Arbeit. Wir beschaftigten uns zunachst mit dem Problem des

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