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Aufgaben und Probleme des Instituts für Kohleforschung in Frankreich, Anforderungen an den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Forschung und seine Ausbildung. Das Institut für Eisenforschung in Frankreich und seine Probleme in der Eisenforschung PDF

121 Pages·1962·4.114 MB·German
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ARBEITSGEMEINSCHAFT FÜR FORSCHUNG DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN NATUR-, INGENIEUR- UND GE SELLSCHAFTSWI S SEN SCHAFTEN 1 03. S I T Z U N G AM 1. FEBRUAR 1961 IN DÜSSELDORF ARBEITSGEMEINSCHAFT FÜR FORSCHUNG DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN NATUR-, INGENIE U R- UND GE SELLSCHAFTSWI S SE N SCHAFTEN HEFT 100 RAYMOND CHERADAME Aufgaben und Probleme des Instituts für Kohleforschung in Frankreich Anforderungen an den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Forschung und seine Ausbildung MARC ALLARD Das Institut für Eisenforschung in Frankreich und seine Probleme in der Eisenforschung HERAUSGEGEBEN IM AUFTRAGE DES MINISTERPRASIDENTEN Dr. FRANZ MEYERS VON STAATSSEKRETAR PROFESSOR Dr. h. c. Dr. E. h. LEO BRANDT RAYMOND CHERADAME Aufgaben und Probleme des Instituts für Kohleforschung in Frankreich Anforderungen an den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Forschung und seine Ausbildung MARC ALLARD Das Institut für Eisenforschung in Frankreich und seine Probleme in der Eisenforschung SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH ISBN 978-3-663-00413-4 ISBN 978-3-663-02326-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-02326-5 © 1962 Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag 1962 INHALT Begrüßungsansprache des Ministerpräsidenten Dr. Franz Mryers 7 Rcrymond Cberadame Aufgaben und Probleme des Instituts für Kohleforschung in Frankreich - Anforderungen an den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Forschung und seine Ausbildung. . . . 11 Marc Allard Das Institut für Eisenforschung in Frankreich und seine Probleme in der Eisenforschung ............. 57 Diskussionsbeiträge Professor Dr. phil., Dr. rer. nato E. h., Dr. rer. nato h. c., Dr. rer. nato h. c. Karl Ziegler, Directeur General Monsieur Rcrymond Cberadame, Professor Dr. rer. nato Heinricb Bebnke, Professor Dr. phil. Friedricb Becker, DrAng. Albert Koblitz, Directeur General Monsieur Marc Allard, Professor Dr.-Ing., Dr.-Ing. E. h. Hermann Scbenck, Dr. Marcus Francis, Ministerialdirigent Dr.-Ing. Kar! Heller, Professor Dr. phil. Gerbard Hess, Professor Dr. phil. Fritz Micheel, Professor Dr. Ing. Eugen Flegler, Professor Dr.-Ing. August Gätte, Professor Dr. med. Emil Lehnartz, Professor Dr. phil. Ernst PeschI . . . . 87 Begrüßungsansprache des Ministerpräsidenten Dr. Pranz Meyers Es ist mir als Vorsitzendem der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen eine große Freude, Sie alle heute hier im Haus der Wissenschaften begrüßen zu können. Ich danke den Herren Cheradame und Allard aufrichtig, daß sie zu uns gekommen sind, um uns über die Bemühungen und Erfolge der von ihnen geleiteten Forschungsinstitute für Kohle und Stahl zu berichten, um uns darüber hinaus aber auch Einblicke in die Anstrengungen zu ver mitteln, welche der französische Staat und das französische Volk unter nehmen, in der wirtschaftlichen und technischen Forschung mit der übrigen Welt nicht nur Schritt zu halten, sondern zugleich auch mit an der Spitze zu stehen. Ein solcher Satz sagt sich leicht; er bedeutet aber sehr viel, wenn man das Glück gehabt hat, einen Einblick in das zu nehmen, was in unserem Nach barland wirklich vor sich geht. Ich habe die große Freude gehabt, im vorigen Sommer auf Einladung Seiner Exzellenz, des französischen Ministers für Forschung Guilleaumat, mehrere Tage lang Stätten der französischen Forschung zu besuchen, um mir an Ort und Stelle einen Eindruck von der französischen Forschungs arbeit und ihrer Organisation zu verschaffen. Von dieser Reise bin ich tief beeindruckt zurückgekommen. Die Gespräche, die ich damals mit Herrn Cheradame geführt habe, haben mir gezeigt, welche Anstrengungen Frank reich unternimmt, um seine wissenschaftliche Forschung mit allen Kräften zu fördern. Herr Cheradame war wohl der beste Partner, den ich für dieses Gespräch finden konnte; ist er doch neben seiner wichtigen Stellung als Präsident des Kohleforschungsinstituts gleichzeitig der oberste Studien direktor der berühmten Ecole Polytechnique und Vorsitzender des Ver bandes der französischen industriellen Forschungsvereinigungen. Einen besonders guten Eindruck hat bei mir auch die Besichtigung des so sehr schönen Eisenforschungsinstitutes von Herrn Allard hinterlassen. Weiterhin 8 Begrüßungsansprache des Ministerpräsidenten Dr. Franz Meyers habe ich die Laboratorien und die geradezu aus dem Erdboden hervor schießenden umfangreichen Neubauten des "Nationalen Zentrums für die naturwissenschaftliche Forschung" besichtigen können, das etwa unserer Max-Planck-Gesellschaft entspricht. Mit Bewunderung habe ich auch festgestellt, daß vierzehn medizinische Forschungsinstitute im Rahmen des "Nationalen Hygieneinstituts", über ganz Frankreich verteilt, neu entstanden sind, von denen ich zwei sehr inter essante, die auf dem Gebiet großer Pariser Krankenhäuser liegen, selbst besichtigt habe. Höhepunkt meiner Reise war jedoch fraglos der Besuch in dem großen Atomforschungszentrum in Saclay. Endlich habe ich auch höchst fortschrittliche Forschungsinstitute der französischen Industrie besichtigen können, von denen vor allem ein Institut für Petroleumforschung Erwähnung verdient, weil dieses Institut es fertiggebracht hat, auf Grund der Auswertung von Luftaufnahmen die Bohrungspunkte für Erdölbohrungen mit größten Erfolgsprozenten fest zulegen. Daraufhin haben Australien und Persien das Prospektieren neuer Erdölvorkommen in ihren ausgedehnten Staatsgebieten - schließlich ist Australien ein ganzer Kontinent - diesem Institut übertragen. Leider reicht die Zeit nicht, um Ihnen hier mehr über meinen Besuch zu berichten. Aber ich fühle mich doch verpflichtet, noch einiges über die großen grundsätzlichen Entscheidungen zu sagen, die Frankreich getroffen hat: Staatspräsident de Gaulle hat vor einiger Zeit erklärt, daß, wenn Amerika und Rußland für die Forschung etwa 2% ihres Nationaleinkommens aus geben, der gleiche Betrag auch für Frankreich die Richtschnur sein müsse. Das ist ein inhaltsschwerer Ausspruch, denn er bedeutet die Bereitstellung von sehr großen, in die Milliarden gehenden Summen. Dabei sind die Aus gaben, die Frankreich für die Forschung macht, jetzt schon sehr hoch und meiner Schätzung nach ein Mehrfaches von dem, was wir bisher ausgeben. Man sieht deutlich den Unterschied beim Vergleich der Budgets des "Natio nalen Zentrums für die naturwissenschaftliche Forschung" und unserer Max Planck-Gesellschaft oder etwa der Eisen- oder Luftfahrtforschungsinstitute beider Nationen; dabei nehme ich noch die Atomforschung aus, weil Frankreich hier so Ausgezeichnetes und Weitgehendes geleistet hat, daß man einen Vergleich kaum anstellen kann. Es werden in unserem Nachbarland nicht nur Gebäude errichtet, und es wird nicht nur Geld zur Verfügung gestellt; auch in den Organisations- Begrüßungsansprache des Ministerpräsidenten Dr. Franz Meyers 9 entscheidungen der französischen Regierung ist ein besonderer Weitblick sichtbar. Wir haben immer noch die Schwierigkeit, daß die Angehörigen unserer Forschungsinstitute nicht in ihrer Dienststellung gesichert sind. Sie sind weder Beamte noch haben sie eine gesicherte Laufbahn wie etwa unsere Hochschulassistenten oder Hochschullehrer. Sie sind meistens schlichtweg Angestellte wie in der Industrie, aber nicht mit den Aufstiegschancen und anderen großen Möglichkeiten, welche die Industrie heute solchen Fach leuten bietet. In Frankreich ist für die Forscher in den zahlreichen Forschungsinstituten eine genau so sichere und angesehene Laufbahn wie in den Hochschulen ein gerichtet worden. Dem ordentlichen Professor an einer Universität ent spricht in einem Forschungsinstitut der "Directeur de Recherche", dem außerordentlichen Professor der "Mahre de Recherche". Auf diese Weise ist ein Problem gelöst worden, das uns in Deutschland noch erhebliche Sorgen bereitet: - die Aufstiegsmöglichkeit und auch Sicherheit für die Männer und Frauen in unseren Forschungsinstituten. Nur am Rande möchte ich hier noch erwähnen, welch große Leistungen Frankreich auch für die Universitäten, und damit für die Lehre, erbringt. Das Budget der französi schen Universitäten ist allein im vorigen Jahr um 70% erhöht worden. Frankreich kann damit von sich sagen, daß es die Folgerungen aus einer Tatsache gezogen hat, die wir alle schon lange kennen. Die Forschung ist das einzige Reservoir für die Weiterentwicklung des wirtschaftlichen Fort schritts und die Erhaltung unseres Wohlstandes in der westlichen Welt. Sie ist aber noch viel mehr: sie ist allein die Quelle, aus der wir jene wirt schaftlichen Kräfte schöpfen können, mit denen wir unseren Beitrag für den Aufbau der übrigen Welt in Afrika, Asien und Südamerika leisten können. Woher sollen wir denn die Summen aufbringen, die dazu einfach notwendig sind und die jene Völker nicht haben, wenn wir nicht eine Quelle erschließen, die wirtschaftliche Erfolge, also Mehrerträge auf Grund geistiger Arbeit, erbringt? Daher gilt es mittlerweile überall in der westlichen Welt als ein nobile officium, Forschung und Wissenschaft zu fördern, ohne daß man in erster Linie auf den wirtschaftlichen Nutzeffekt sieht. Für unser Land ist die Arbeitsgemeinschaft für Forschung ein erster, wenn auch bedeutungs voller und erfolgreicher Anfang. Sie ist zugleich Zeuge dafür, daß die Landesregierung entschlossen ist, die Forschung in unserem Lande mit allen Kräften zu fördern und ihr auch organisatorisch, personell, sachlich und finanziell die Mittel zu geben, derer sie bedarf. 10 Begrüßungsansprache des Ministerpräsidenten Dr. Franz Meyers Sie haben sicher mit mir das Empfinden, daß wir in einem Umbruch stehen, daß eine Zeitspanne unseres öffentlichen Lebens geendet hat oder sich zumindest ihrem Ende nähert. Ich meine jenen Zeitabschnitt des Wieder aufbaues aus den Trümmern, dem sich die Völker Europas, insbesondere auch unser durch die Zerstörungen ebenfalls schwer betroffenes Land, in den letzten fünfzehn Jahren nach dem unheilvollen Kriege widmen mußten. Die Wunden sind zu einem großen Teil verheilt. Wenn sie auch Narben hinterlassen haben und die Erinnerung an manches Geschehene hart ist, so können wir doch erkennen, daß die Fabriken und Wohnungen wieder aufgebaut sind, die Brücken und Straßen erneuert wurden und daß insge samt unser Wirtschaftsleben wieder gesundet ist. Aufgaben und Probleme des Instituts für Kohleforschung in Frankreich Anforderungen an den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Forschung und seine Ausbildung Von Rqymond Cheradame, Directeur General technique Centre d'Etudes et Recherches des Charbonnages de France, Paris Lassen Sie mich meinen Vortrag mit einem persönlichen Wort beginnen: Ich weiß voll und ganz die Ehre zu würdigen, die darin liegt, daß ich ein geladen worden bin, vor diesem Kreise hervorragender Vertreter der deutschen Wissenschaft das Wort zu ergreifen. Hierfür danke ich Ihrer Gemeinschaft und vor allem Ihrem Präsidenten von ganzem Herzen. Ich möchte versuchen, Sie alle anzusprechen, aber ich weiß, wie schwer das ist. Die Kohle ist ein Rohstoff, der in der Vergangenheit nur den Berg mann angezogen hat. Die Vertreter der Grundlagenforschung wurden von einer Beschäftigung mit der Kohle durch ihre komplizierte physikalische und chemische Struktur abgehalten. Auch ihre Heterogenität, die Schwan kungen von einem Flöz zum anderen, ja sogar innerhalb ein und desselben Flözes, führen zu einer solchen Streuung aller experimentell ermittelten Ergebnisse, daß die Forscher des modernen Zeitalters der Statistik und der Korrelation sich von der Kohle abgestoßen fühlten. Und heute beobachtet man bei der Jugend, die gern die alten Dinge den alten Leuten als Tätigkeitsfeld überläßt, allzu häufig eine Neigung, sich von der Kohle als einer zum Tode verurteilten Energieform abzukehren, ja, bisweilen scheint die Jugend geneigt, uns nahezulegen, unsere Forscher unter den Historikern, wenn nicht gar unter den Prähistorikern anzuwerben. Diese Auffassungen aber, Sie wissen es, sind falsch. Die jüngsten ameri kanischen Untersuchungen über die voraussichtliche Entwicklung der Energiebilanz in den Vereinigten Staaten im Laufe der nächsten 25 Jahre rechnen mit einer erheblichen Zunahme der Kohlenförderung. In Frankreich hat zwar die Regierung die Planziffern des verstaatlichten Kohlenbergbaus neuerdings etwas niedriger angesetzt als vor zwei Jahren, aber sie hat eine erhebliche Ausweitung unseres Forschungsprogramms genehmigt. Sie ist sich darüber im klaren, daß in ganz Westeuropa der Kohle nach wie vor ein erheblicher Anteil der Energieerzeugung vorbehalten bleibt und daß sie eine ansehnliche Reserve im eigenen Boden darstellt, unabhängig von den

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