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Asyl und Athen: Die Konstruktion kollektiver Identität in der griechischen Tragödie PDF

489 Pages·2003·46.755 MB·German
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Asyl und Athen DRAMA Beitdige zum antiken Drama und seiner Rezeption Herausgegeben von F. De Martino - J. A. Lopez Ferez - G. Mastromarco - B. Seidensticker - N. W. Slater - A. H. Sommerstein - R. Stillers - P. Thiercy - B. Zimmermann Beiheft 21 Jonas Grethlein Asyl undAthen Die Konstruktion kollektiver IdentiHit in der griechischen Tragodie Verlag J. B. Metzler Stuttgart· Weimar Bibliografische Infonnation Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet tiber <hUp://dnb.ddb.de> abrutbar ISBN 978-3-476-45309-9 ISBN 978-3-476-02906-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-02906-5 Dieses Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschtitzt. Jede Verwertung auBerhaIb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzuliissig und stratbar. Das gilt insbesondere fiir VervielfaItigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. M & P Schriftenreihe fiir Wissenschaft und Forschung © 2003 Springer-Verlag GmbH Deutschland Urspriinglich erschienen bei J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 2003 Inhaltsverzeichnis Vorwort 5 I. Einleitung 7 1. Die Begriffe des Asyls und der Hikesie 7 2. Forschungsansatze 9 3. Konzepte: Ideologie, kollektive Identitat, kulturelles 15 Gedachtnis 4. Fragestellung der Arbeit 28 5. Literaturwissenschaftliche Methoden 34 II. Aischylos, Hiketiden 45 1. Mythische Tradition 45 2. Asylbeziehungen 48 2.1. Fremdheit und Identitat 49 2.2. Pelasgos - Danaiden 53 2.3. Pelasgos - Aigyptioi 80 3. Rezeption 84 4. Darstellung der Demokratie 97 5. Historischer Hintergrund 99 III. Euripides, Hiketiden 109 1. Mythische Tradition 109 2. Asylbeziehungen 111 3. Rezeption 118 4. Darstellung Athens 123 4. 1. Vergleich mit dem Hiketidenmythos im 123 em -rOOploc; M>Yoc; des Lysias 4.2. Panegyrische Darstellung 124 4.3. Panegyrischer Diskurs - tragi scher Diskurs 131 4.4. Spannung zwischen Idealbild und Wirklichkeit 152 4.5. Der Demokratieagon 155 4.6. Die Grabrede des Adrast 168 5. Historischer Hintergrund 189 IV. Aischylos, Eumeniden 201 1. Mythische Tradition 201 2. Asylbeziehungen 204 2.1. Asyl in Delphi 207 2.2. Asyl in Athen 210 3. Rezeption 215 3.1. Annaherung der Fiktion an die Lebenswelt des 219 Publikums auf lokaler, temporaler und inhaltlicher Ebene 3.2. Integration des Publikums in die Handlung 222 4. Darstellung Athens 228 4. 1. Panegyrische Darstellung Athens 228 4.2. Kritische Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit 232 4.3. Verhaltnis von positiver Darstellung und Kritik 247 5. Historischer Hintergrund 251 V. Sophokles, Oidipus aufKolonos 255 1. Mythische Tradition 255 2. Asylbeziehungen 258 3. Rezeption 271 3.1. Verfassung Athens 271 3.2. Intertextualitat der Odyssee 273 3.3. Tradition des locus amoenus 276 4. Darstellung Athens 282 4.1. Panegyrische Darstellung 282 4.2. Subversion des panegyrischen Idealbildes? 288 5. Historischer Hintergrund 318 VI. Euripides, Medea 331 1. Mythische Darstellung 331 2. Darstellung Athens im dritten Stasimon 334 3. Funktion der Aigeusszene und des dritten Stasimons 335 4. Athen in der Handlung 345 VII. Euripides, Herakles 353 1. Mythische Tradition 353 2. Asylbeziehungen 353 3. Die Rettung des Herakles 356 4. Athen in der Handlung 368 VIII. Euripides, Herakleidai 381 1. Mythische Tradition 381 2. Asylbeziehungen 384 3. Rezeption 389 4. Darstellung Athens 396 4.1. Vergleich mit dem Heraklidenmythos im 396 f:1tt'to.qnoS AOYoS des Lysias 4.2. Panegyrische Darstellung 398 2 4.3. Autoreferentialitat 400 4.4. Kornische Dekonstruktion und Subversion des 403 Idealbildes 5. Historischer Hintergrund 424 IX. Zusammenfassung 429 1. Das Asyl als identitatskonstituierendes Motiv 429 2. Athenbild und identitiltskonstituierende Bedeutung der 433 Tragodie X. Literatur-und Quellenverzeichnis 445 3 Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde im Sommersemester 2002 von der Philosophischen Fakultat der Albert-Ludwig-Universitat Freiburg als Dissertation angenommen. Besonders verpflichtet bin ich Prof Dr. C. 1. Classen, der mich in die Klassische Philologie eingefuhrt und wahrend meines gesamten Studiums begleitet hat. Von ibm durfte ich fachlich wie menschlich viel lemen. Von meinen Gottinger Lehrem danke ich auBerdem Prof Dr. H. Bemsdorff, PD Dr. M. Deufert und Dr. R. Heine. Unverkennbar sind die Einfliisse der angelsachsischen Forschung auf die Arbeit. P. Brown, Prof Dr. R. Parker, Prof P. Parsons und besonders Dr. C. Pelling bin ich sehr dankbar fur Tutorials und Aoregungen wahrend meiner Oxforder Studienzeit. In ganz besonderem MaGe danke ich meinem sehr verehrten Doktorvater Prof Dr. B. Zimmermann fur die freundliche Aufuabme und hervorragende Betreuung in Freiburg. Von den zahlreichen Gesprachen und Hinweisen habe ich sehr profitiert; es freut mich sehr, daB er die Arbeit in seine Drama-Reihe aufgenommen hat. Ebenfalls sehr groBziigig mit seiner Zeit war Prof Dr. H.-I. Gehrke, der nicht nur das Zweitgutachten verfaBte, sondem bereits davor die Arbeit mit wichtigen Impulsen aus althistorischer Perspektive forderte. So manche Diskussion des Freiburger Sonderforschungsbereiches Identitatenl Alteritaten hat in meiner Arbeit Niederschlag gefunden; vor allem Dr. A. Ercolani und PO Dr. M. Steinhart bin ich fur ihre Diskussionsbereitschaft dankbar. Bei ihnen und auBerdem Prof Dr. C. 1. Classen, Prof Dr. C. Grethlein und K. v. Trotha bedanke ich mich fur die kritische Lektiire des Manuskriptes. Dank gebiihrt auBerdem der Studienstiftung des Deutschen Volkes fur die Forderung wahrend meiner gesamten Studienzeit sowie der VG Wort fur den DruckkostenzuschuB. Zuletzt mochte ich S. Matthes yom Metzler Verlag fur die unkomplizierte Zusammenarbeit danken. In tiefer Verehrung und Dankbarkeit widme ich das Buch meinen Eltem, Beate Hannig-Grethlein und Prof Dr. Christian Grethlein. Jonas Grethlein, Freiburg im August 2002 5 I. Einleitung 1. Die Begriffe des Asyls und der Hikesie Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist die Darstellung Athens als Asylort in der griechischen Tragodie. Mit dem Asyl wird ein Begriff des modernen Rechts auf die griechische Tragodie bezogen. Das deutsche Fremdwort Asyl ist tiber das lateinische "asylum" auf den griechischen Stamm a.-<ruA-zurUckzufuhren, ist aber trotz einer gewissen thematischen AhnIichkeit nicht bedeutungsgleich mit diesem Ursprung. Der moderne Begriff des Asyls bezeichnet den "Schutz, den ein Staat einer schutzsuchenden Partei auf oder auBerhalb seines Gebietes an einem Ort gewahrt, der unter der Hoheit seiner Organe steht."1 Mit dem Adjektiv QaUAoC; und dem entsprechenden Nomen oouAla wird ein Gegenstand oder Mensch2 vom Raub ausgenommen (ouAav). Die oouA.ia schrankt also vor allem die Rechtlosigkeit von Menschen ein und kann auch die Unantastbarkeit von Orten, besonders HeiligtOmern, bezeichnen.3 1m Hellenismus schlieBlich wird die a.aUAta von Orten Gegenstand von Vertriigen.4 Diese beiden Bedeutungen lassen sich in der griechischen TragOdie in Euripides' Medea belegen: In 387f. fragt Medea: tiC; yiiv cicruAOV Kal BOIlOUC; EXEyyOOUC; I Dies ist die Definition von M. WollenschUlger, Art. Asyl, in: Staatslexikon, 19857, I 374-379, 374 nach dem ersten Artikel des Institut de droit international von 1950. S. zum Asyl als Institution des gegenwllrtigen Rechtslebens beispielsweise B. Huber (ed.), Auslllnder- und Asylrecht, Mfinchen 1983 und R. Gobel-Zimmermann, Asyl- und Fluchtlingsrecht, Mfinchen 1999. Einen Schwerpunkt bilden die Arbeiten zum Kirchenasyl, beispielsweise C. Gorisch, Kirchenasyl und staatliches Recht, Berlin 2000 und 1. Grefen, Kirchenasyl im Rechtstaat. Christliche Beistandspflicht und staatliche FluchtIingspolitik, Berlin 200 I. 2 B. Bravo, Sulan. Repressailles et justice privee contre des emmgers dans les cites grecques, in: ASNP 3, 10, 3, 675-987, 747-750 betont, daB cicruAoc; sowohl auf Menschen als auch Guter bezogen wird. So auch E. Caillemer, Art. Asylie, in: Daremberg-Saglio 1877, I 505-510, 505. Dagegen erwahnen J. A. O. Larsen! S. Hornblower, Art. asylia, in: OCD 19963, 199 nur die Anwendung auf die Guter. 3 E. Caillemer 1877 scheidet die antike Asylie in Schutz ftlr Personen und Tempel. Die Unverletzbarkeit von Tempeln UlIlt sich in Inschriften belegen, s. K. J. Rigsby, Asylia. Territorial Inviolability in the Hellenistic World, Berkeley 1996, 3. 4 K. J. Rigsby 1996, 3 weist darauf hin, daB alle Belege fur die vertragliche Deklaration von Orten als cicruAoc; zwischen den 60er Jahren des 2. ]h. v. Chr. und 22/23 n. Chr. Iiegen. 7

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