Analytische Chemie II 270108 VO 3 Stunde(n), 4,0 ECTS‐Punkte Spektrometrie: Franz Dickert Chromatographie und Elektrophorese: Wolfgang Lindner, Jeannie Horak Massenspektrometrie: Andreas Rizzi Wintersemester 2011/2012 Folien: http://www.univie.ac.at/rg_lindner/teaching.html Aktualisierte Version am Ende der Vorlesung verfügbar! Gas‐Chromatographie (GC) 1. Allgemeines Prinzip der GC Mobile Phase Stationäre Phase fest flüssig gasförmig gasförmig‐fest gasförmig‐flüssig (Trägergas) GSC GLC Abkürzungen: L …liquid = flüssig G …gaseous= gasförmig S …solid = fest C …chromatography= Chromatographie Anwendbarkeit: •Trennungvonflüchtigen, temperatur‐beständigenVerbindungen(50‐300°C) •beinicht‐flüchtigen, polarenVerbindungen: Derivatisierungnotwendig (Generierungvon flüchtigen, thermischbeständigenDerivatenz.B. fluorierteVerbindungen, Ester) 2. Instrumentierung: Gas Chromatograph Trägergas •Inert •H , N , He 2 2 •Aus Gaszylinder oder Gasgenerator •Hohe Reinheit: -N 5.0; >99,999% inkl. Edelgase 2 -Spuren von Wasser, Sauerstoff, Ölen, etc. können Oberfläche verändern und stationäre Phase zerstören -Reinigungsfilter vor Inlet •Auswahl des Trägergases: -Kompatibilität mit Detektor -Sicherheit (H bildet mit Luftsauerstoff Knallgas) 2 -Preis (N ist am kostengünstigsten) 2 -Schnelligkeit: Viskosität von Trägergase H << He < N 2 2 H erlaubt die höchsten Fließgeschwindigkeit und daher die kürzesten 2 Retentionszeiten -Trenneffizienz: abh. von Fließgeschwindigkeit (siehe GolayGleichung) Wiederholung aus SS: Retentionsfaktor k: -Dampfdruck p0des Analytenals bei Temperatur T i -Aktivitätskoeffizient des Analyten0in der stationären Phase i k 1 RT Vl Vl, Volumen der stationären Phase 0p0 Ml Vg Vg, Volumen der Gas-Phase (mobile Phase) i i , Dichte der Trennphase K Ml, Molekulargewicht der Trennphase 1 i R, allgemeine Gaskonstante logKi bzw.logkiT T, abs. Temperatur (K) Trennfaktor (Selektivitätskoeffizient) zweier benachbart eluierender ji Verbindungen i und j: Selektivität in der GLC ist als von zwei Verhältnissen abhängig: k K p00 -Verhältnis der Dampfdrücke der beiden Analyte als Reinsubstanzen j j i i (bei gegebener Temperatur) (T als Variable) ji k K p00 i i j j -Verhältnis der Aktivitätskoeffizienten der beiden Analytenin der stationären Phase (bei unendlicher Verdünnung) (stationäre Phaseals Variable) Trennstufenhöhe: GolayGleichung 2D (16k 11k2) r2 2 k d2 H m,i i i c i f (1k )2 24D 3(1k )2D i m,i i s,i r, Radius der Kapillarsäule c D , Diffusionskoeffizient in der mobilen Phase (gasf.) m,i k, Retentionsfaktor des Analyteni i d, Filmdicke der stationarenPhase f D , Diffusionkoeffizientin der (flüssigen) stationären Phase s,i • Optimale Fließgeschwindigkeit u liegt bei der minimale Trennstufenhöhe H : min min • MitdervereinfachtenGolayGl. erhaltenwir(durchDifferenzierengegenu): Es gehtaus dieserGl. hervor, dass die minimale Bodenhöhe (H ) unabh. von der min Art dermobilenPhase ist. SieisthauptsächlichvomKapillarradiusderTrennsäule(r) c abhängig. • Die minimaleBodenhöhewirdbeieineroptimalenmittlerenFließgeschwindigkeit u erreicht: min u istabhängigvomTrägergas, daderDiffusionskoeffizient(D ) mitder min mi Gasviskositätzusammenhängt. H alsmobile Phase erreichtdie optimale 2 FließgeschwindigkeitbeihöherermobilerPhasengeschwindigkeit, wodurcheine schnellereAnalysemöglichwird. Abhängigkeit der H/u Kurve von der Trägergasart D : H > He > N M 2 2 Check! Strömungsgeschwindigkeit Dünnschichtkapillaren Dünnfilmkapillaren PLOT WCOT Feste stationäre Flüssige stationäre Phase Phase (Porous‐layerOT) (Polysiloxane) (Wall‐coatedOT) WCOT ... wall coatedopentubularcolumn (eine flüssige stationäre Phase ist auf einer glatten unbehandelten, nicht aufgerauten Kapillarinnenwandaufgetragen) PLOT ... porouslayeropentubularcolumn (entweder ist die Innenwand chemisch aufgeraut (etching) oder sie ist mit einem porösen Material beschichtet. Diese dient als Oberfläche für eine flüssige Stationäre Phase Oberflächenvergrößerung) SCOT ... supportcoatedopentubularcolumn (Variante der PLOT bei der die porösen Partikel als eine feste stationäre Phase dienen) Stationäre Phasen •Thermische Stabilität: langkettige Polysilikone mit deutlich höherem Siedepunkt •Langzeit Stabilität: kovalenteBindung der Polysiloxanean die Kapillarwand (bondedphasemit geringerem Säulenbluten) •Unterschiedliches Polaritätsspektrum: Variation der funktionelle Gruppen (R,R) 1 2 R R ... Substitutentenbeeinflussen die Selektivität 1 2 • CH hat niedrigste Polarität, resultierendes Polymer ist beinahe so apolarwie 3 Kohlenwasserstoff, Trennung vorwiegend aufgrund unterschiedl. Dampfdrücke • GraduelleSubstitution derCH3 GruppendurchpolarisierbarePhenylresteändert die Polarität, Trennungvon moderatpolarenAnalyten • Einführungvon Cyanopropyl‐Substituentenanstellevon Phenyl‐Gruppenin der Silikonketteführtzustat.PhasenmithöchsterPolaritätunterden Siloxan‐Phasen. Polyethylenglycol, ermöglicht intermolekulare Wasserstoffbrückenbindungenund istdahergut geeignetfür Polyethylenglycol(Carbowax) Trennungenvon Verbindungenmit H-Donor GruppenwieAlkoholen Hochtemperaturphasen a) Carboran‐modifiziertePolysiloxane Bis 400°C verwendbar aufgrund von Kohlenstoff-Bor Gruppen b) Silarylen‐SiloxanPolymere Temperaturstabilität durch Einbau von Phenyl-Restenin die Polmerkette Am häufigsten verwendete stat. Phasen Silikonphasen k K p00 Selektivitätskoeffizient ist abh. von: j j i i ji ki Ki p0j 0j ‐Dampfdruck pi0des Analyten ‐Aktivitätskoeffizient des Analyten0in der stationären Phase i Stationäre Phase Trennung aufgrund von Unpolar Dampfdruckunterschieden Polar Polaritäts-undDampfdruckunterschieden (gleichsinnige oder gegenläufige Überlagerung) •Anziehungskräftezw. Analytund Lösungsmittelmolekülen der stat.. Phase •Dampfdruckerniedrigung in der binären Mischung •Aktivitätskoeffizient 0 < < 1 Trennung aufgrund unterschiedlicher Aktivitätskoeffizienten Aktivitätskoeffizient 0des gelösten Stoffes: i Ausdruck der zwischenmolekularen Anziehungskräfte (0 < 0< 1) i Art und Stärke der zwischenmolekularen Wechselwirkungen ist abh. von: Struktur der stationären Phase Struktur der Substanz d.h. des Analyten Arten von zwischenmolekularen Interaktionskräften in der GC: Dispersionswechselwirkungen n e (fluktuierende Dipole) ulargen Induktionswechselwirkungen ekun O((DDriiippeoonll--tDiineidrpuuonzl,ig eWsrtweasresDceihprssotelo)lfwfbirrükcukneg)en Stärke der zwischenmolWechselwirk Dispersionskräfte z.B. zwischen Kohlenwasser- stoffen stationäre Phase Energie E der WW: E ~ 1/d6 (d = Abstand) Analyt Zwischenmolekulare Wechselwirkungen aufgrund fluktuierender Dipole •durch schnell wechselnde Elektronenverteilungen im Molekül hervorgerufen; •Stärke nimmt additivmit der Größe des Moleküls zu und daher auch die notwendige Verdampfungsenergie •Sperrige verzweigte KW eluierenfrüher wegen sterischerAbschirmung, cyclischeKWssind kompakter und eluierenspäter Dispersionskräfte 3 u. 4 haben relativ ähnliche Siedepunkte (Kp), sind aber besser getrennt als 4 und 5, welche größere Kp- Unterschiedeaufweisen. Möglicher Grund: stärkere Dispersionswechsel- wirkungenin 4 als 3 und 5! Induktionswechselwirkungen Phenylgruppeist dipollos, aber polarisierbar •Permanenter Dipol kann in einem dipollosen polarisierbaren Molekül eine Ladungsasymmetrie bewirken, die einen Dipol induziert. •Dadurch stärker zurückgehalten als durch Dampfdruck erwartet. Energie E der WW: E ~ 1/d6 (d = Abstand)
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