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Allgemeine Energiewirtschaftslehre PDF

349 Pages·1972·22.02 MB·German
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Ludwig Musil Allgemeine Energiewirtschaftslehre Springer-Verlag WienNewYork Hochschulprofessor Dr. techno Dr. lng. E. h. Dr. rer. pol. h. c. Ludwig Musil Das Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der -Ubersetzung, des N achdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder iihnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. © 1972 by Springer-VerlagJWien Softcover reprint ofthe hardcover 1st edition 1972 Library of Congress Catalog Card Number 72-83986 Mit 108 Abbildungen ISBN-13:978-3-7091-7982-6 e-ISBN-13:978-3-7091-7981-9 DOl: 10.1007/978-3-7091-7981-9 Vorwort Als ich im Jahre 1947 mit Vorlesungen tiber Energiewirtschaft als Pflichtfach an der Technischen Hochschule in Graz betraut wurde, war es bereits mein Bestreben, diesen Wirtschaftszweig in einer moglichst geschlossenen Form darzustellen, von den Energie bedtirfnissen eines Wirtschaftsgebietes auszugehen, diesen das Rohenergiedargebot gegentiberzustellen und die Moglichkeiten auf zuzeigen, urn zu einer wirtschaftlichen Bedarfsdeckung zu ge langen. Die Erorterung der einzelnen Gebiete, wie Wasserkraft wirtschaft, Warmewirtschaft usw., wurde diesem Grundgedanken untergeordnet. Daneben sollte diese Vorlesung dem angehenden Ingenieur die Bedeutung wirtschaftlicher Uberlegungen nahe bringen, denn letzten Endes ist die Entscheidung tiber die Ver wirklichung von technisch noch so interessanten Projekten wirt schaftlich bedingt. Die erforderlichen Rentabilitatsrechnungen hangen eng mit der Planung zusammen und solI ten folgerichtig in das Aufgabengebiet des Ingenieurs fallen. Aus dieser Ziel setzung entstand eine Vorlesung, die man als Energiewirtschafts lehre auffassen konnte. Von Fachkollegen wurde damals die Anregung gegeben, meine Vorlesungen als Buch zu veroffentlichen. Ich habe dies getan und so erschien 1949 im Springer-Verlag, Wien, eine etwas um gearbeitete Fassung unter dem Titel "Praktische Energiewirt schaftslehre" . In den inzwischen verstrichenen mehr als zwei J ahrzehnten ist die technische Entwicklung weitergegangen, die Bedeutung der zur Verfugung stehenden Rohenergietrager hat sich verlagert, neue, wie die Kernenergie, sind hinzugekommen. Auf der anderen Seite bringt eine solche Zeitspanne, in verantwortlicher Position in einem groBeren Energieversorgungsunternehmen erlebt, eine Ausweitung der eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse, die in VI Vorwort einer laufenden Uberarbeitung meiner Vorlesungen ihren Nieder schlag fanden. Mein Ausscheiden aus der aktiven Tatigkeit in der Elektrizi tatsversorgung nahmen Fachkollegen zum AnlaB, mich zu einer Neubearbeitung meines Buches zu ermutigen. Es war mir dabei klar, daB es sich nicht urn eine Neuauflage handeln konnte, auch wenn man das Buch weitgehend tiberarbeiten wollte, und zwar auch deshalb, weil sich die eigene Betrachtungsweise der Gescheh nisse und Zusammenhange im Zuge der eingetretenen Entwicklung gewandelt hat. Die mehrfach tiberarbeiteten Vorlesungen als Grundlage erleichterten den EntschluB, dem Rat meiner Fach kollegen nachzukommen und eine Neufassung herauszubringen. Der Arbeit, die nun abgeschlossen ist, lagen zwei Gedanken zugrunde: Die Betrachtung der Energieversorgung als ganzes und die Herausstellung der Zusammenhange und Wechselwirkungen zwischen ihren einzelnen Sparten, an deren eigenen Problemen nicht vorbeigegangen werden soll, die aber in die Gesamt versorgung einzuordnen sind; daher auch die Behandlung von Umwandlung bzw. Transport ftir die verschiedenen Energie sparten gemeinsam. Bei den Wirtschaftlichkeitstiberlegungen und Vergleichen die Methodik herauszustellen und auf die Wiedergabe von Zahlen werten, die zeitgebunden sind - dies gilt vor allem ftir Kostenangaben -, soweit wie moglich zu verzichten, urn den Aussagewert des Buches tiber einen langeren Zeitraum zu gewahrleisten. Auf diese Weise entstand kein Nachschlagebuch mit statisti schen Angaben, sondern eine Verofi'entlichung, die 1ngenieuren und Betriebswirtschaftlern, die mit der Energieversorgung direkt oder indirekt zu tun haben, aber auch den Studierenden einen Einblick in die wirtschaftlichen Zusammenhange der Energie versorgung geben solI. 1ch glaubte daher, diesem Buch den Titel "Allgemeine Energiewirtschaftslehre" geben zu dtirfen. Wenn es dazu beitragt, zum Nachdenken tiber die Gesamtzusammenhange zu veranlassen, dem rein technisch beschaftigten 1ngenieur die wirtschaftliche Seite nahezubringen und dem Studierenden eine Studienhilfe zu sein, so ist sein wesentlicher Zweck erftillt. Es ist mir eine Pflicht, allen jenen zu danken, die mich bei der Abfassung des Buches mit Unterlagen und Ratschlagen unter- Vorwort VII stutzt haben. Mein Dank gilt an erster Stelle der Steirischen Wasserkraft- und Elektrizitats-Aktiengesellschaft, Graz, im ein zelnen meinen fruheren Mitarbeitern, den Herren Dipl.-Ing. Ohr. Held, Dr. W. Lehner, Dr. H. Moditz und Dr. E. Steinbauer, die nicht nur UnterIagen, sondern auch zu einzelnen Kapiteln Bei trage zur Verfugung stellten. Ferner mochte ich in diesem Zu sammenhang die Firmen Waagner-Biro, Wien -Graz, die 6ster reichische Mineralolverwaltung, die Mobil Oil Austria und die Stadtwerke in Wien erwahnen, die mich auch mit UnterIagen versorgten. Der STEWEAG und der Firma Waagner-Biro bin ich noch fur ihre groBe Hilfe bei der Herstellung der Klischee vorIagen zu Dank verpfiichtet. SchlieBlich danke ich dem Springer VerIag in Wien fur die bei diesem VerIag gewohnt gute Aus stattung des Buches. Graz, im Oktober 1972 Ludwig Musil Inhaltsverzeichnis I. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 I. Sinn und Aufgabe einer allgemeinen Energiewirtschaftslehre I 2. Eigenheiten der Energieversorgung in wirtschaftlicher Hin- sicht ................................................ 5 II. Grundlagen ..................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 3. Kennzeichnung der Energiebediirfnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 4. Kennzeichnung des Energiedargebotes. . . . . . . . . . . . . . . . . .. 20 5. Der Umwandlungs- und Transportweg von der Rohenergie zur Nutzenergie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 26 6. Der zeitliche Verlauf der Belastung von Energiegewinnungs-, Umwandlungs- und Fortleitungsanlagen . . . . . . . . . . . . . . . .. 32 7. Zeichnerische Darstellungsmethoden zur Erfassung des zeit lichen Verlaufes von Bedarf und Dargebot . . . . . . . . . . . . .. 39 8. Grundsatzliches tiber die Erstellung von Bedarfsprognosen und deren Aussagewert. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 50 III. Die Kosten der Energieumwandlung ....................... 62 9. Die kostenbestimmenden Faktoren der Energieumwandlung 62 10. Die Kosten der Umwandlung in die Nutzenergie ........ 66 II. Die Kosten der Umwandlung in eine veredelte Energieform mit einem Endprodukt - elektrische Kraftwerke. . . . . . .. 73 12. Das kalorische Kostenaquivalent als Grundlage fUr die Optimierung von Warmekraftwerken ................... 87 13. Die Kosten der Umwandlung in veredelte Energie mit mehreren Endprodukten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 93 IV. Die Kosten des Energietransportes ........................ 102 14. Die Kostenfaktoren des Energietransportes . . . . . . . . . . . . .. 102 15. Die Kosten der Fortleitung von elektrischer Energie . . . .. 105 16. Die Kosten des Energietransportes mittels Rohrleitungen no x Inhaltsverzeichnis 17. Die wirtschaftliche Optimierung der Auslegung von Leitungs- anlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 113 18. Der Einflu/3 der Kosten des Energietransportes auf Standort und Gro/3e von Umwandlungsanlagen .................. ll8 V. Die Wirtschaftlichkeitsrechnung in der Energieversorgung .... 123 19. Voraussetzungen und Fragestellung fiir Wirtschaftlichkeits- rechnungen in der Energieversorgung ..................• 123 20. Grundsatzliche Erorterung der Methoden. . . . . . . . . . . . . . .. 128 21. Die Problematik der Ausgangsgro/3en . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 134 22. Beispiele fUr Wirtschaftlichkeitsrechnungen .............. 138 VI. Die wirtschaftliche Nutzung der Wasserkriifte ............... 144 23. Grundsatze der neuzeitlichen Wasserkraftnutzung ........ 144 24. Hydrologische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 150 25. Laufwasserkraftwerke.... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 154 26. Laufkraftwerke mit Schwellbetrieb ..................... 170 27. Speicherkraftwerke mit natiirlichem Zufiui3 ............. 173 28. Die wirtschaftliche Bedeutung der Pumpspeicherung ..... 182 VII. Die wirtschaftliche Nutzung der fossilen Brennstoffe ......... 189 29. Grundlagen der Brennstoffwirtschaft .................... 189 30. Uberblick tiber die Brennstoffgewinnung und Veredelung .. 198 31. Die Auswirkung der Wettbewerbssituation auf die Brenn- stoffwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 207 32. Grundlagen der Warmewirtschaft ....................... 214 33. Die Bedeutung der Heizkraftkupplung . . . . . . . . . . . . . . . . .. 226 VIII. Die Anwenclung der Kernenergie in der Energieversorgung . .. 242 34. Uberblick tiber Reaktortypen und Brennstoffwirtschaft . .. 242 35. Wirtschaftliche Gesichtspunkte fiir den Einsatz von Kern kraftwerken in der Energieversorgung. . . . . . . . . . . . . . . . . .. 251 IX. Die Energieversorgung eines geschlossenen Wirtschaftsgebietes 261 36. Schematische Darstellung der Energieversorgung eines ge- schlossenen Wirtschaftsgebietes ........................ 261 37. Gesichtspunkte fUr die Wahl cler Energietrager seitens cler Verbraucher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 268 38. Die Energieversorgung im Blickfeld gesamtwirtschaftlicher Interessen ........................................... 273 39. Energiefiu/3diagramm und Energiebilariz eines geschlossenen Wirtschaftsgebietes .................................... 281 Inhaltsverzeichnis XI X. Die wirtsehaftliehe Bedeutung des Verbundbetriebes in der Energieversorgung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 286 40. Sinn und M6glichkeiten eines Verbundbetriebes ......... 286 41. Der wirtschaftliche Einsatz von Kraftwerken im elektrischen Verbundbetrieb ....................................... 294 XI. Grundlagen der Energiepreisgestaltung ..................... 303 42. Die Gestehungskosten der Energie beim Abnehmer. . . . . .. 303 43. Konsequenzen fUr die Energiepreisgestaltung ............ 314 XII. Die Vorausplanung in der Energieversorgung. . . . . . . . . . . . . . .. 323 44. Die Vorausschau als Grundlage fur ein Ausbaukonzept und einen Wirtschaftsplan ........ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 323 45. Fragen der Anlagefinanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 328 Literaturverzeichnis ........................................ 337 I. Einleitung 1. Sinn und Aufgabe einer allgemeinen Energiewirtschaftslehre In der modernen Wirtschaft, aber auch im Leben jedes einzelnen kommt der Energieversorgung immer groBere Bedeutung zu. Die Ausweitung der Gutererzeugung, die Steigerung der Produktivitat in Industrie und Gewerbe bedingen Energie; dasselbe gilt auch fUr die Landwirtschaft. Aber auch der Haushalt stellt mit dem Strebe n nach Rationalisierung und Bequemlichkeit immer groBere Anspruche an die Energieversorgung. Einen Begriff uber die steigende Bedeutung der Energieversorgung, allerdings in einem Teilbereich, gibt die von der OECD herausgegebene Statistik [1]. Danach ist der prozentuelle Anteil der Elektrizitats-, Gas- und Wasserwirtschaft am inlandischen Bruttonationalprodukt in den einzelnen OECD-Landern allein in der Zeit zwischen 1958 und 1968 auf das 1,2- bis 2,7fache gestiegen. Je gr6Ber der Anteil der Energieversorgung an den Gesamtaufwendungen ist, um so mehr spielen die Kosten eine Rolle. Der Anteil der Energiekosten am Produktionswert streut je nach Wirtschaftszweig in weiten Grenzen. Einen Anhalt daruber gibt eine Untersuchung von Wessels [2]. Man findet dort Werte von 1,3% in der Forstwirtschaft, bis 14% in der Glasindustrie. Diese Werte werden durch den Energieaufwand fur Schmelz prozesse noch weit ubertroffen. Bei der Aluminiumelektrolyse wird mit einem Energiekostenanteil in der GroBenordnung zwischen 25 und 30% yom Produktionswert gerechnet. Bedenkt man, daB solche Ziffern sich nur auf den Energieverbrauch des betreffenden Wirtschaftszweiges beziehen, in den von diesen vielfach weiter verarbeiteten Vorprodukten aber ebenfalls Energiekosten enthalten sind, so ist der resultierende Anteil der Energie an irgend einem Fertigprodukt im allgemeinen hOher. So gibt eine Untersuchung 1 Musil, AUg. Energiewirtschaftslehre

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